Lemgo. Wie wichtig der Einsatz der Feuerwehr, insbesondere der Freiwilligen, in der Gesellschaft ist, muss nicht extra betont werden. Umso mehr Unverständnis gibt es über die Berichte der Angriffe auf die Einsatzkräfte in der Silvesternacht in Berlin und anderswo. Dies machte auch Lemgos Bürgermeister Markus Baier bei der Begrüßung der Gäste zur Auftaktveranstaltung zum 50-jährigen Bestehen der Lemgoer Jugendfeuerwehr deutlich.
„Was geht da vor sich? So geht es nicht. Gerade in einer multikulturellen Gesellschaft muss die Basis für demokratisches Denkens doch für alle gleich sein. Feuerwehren und Hilfskräfte dürfen nicht angegriffen werden. Gerade sie als Feuerwehrkameraden erfüllen eine ganz besondere Art des Ehrenamtes. Sie sind ein besonderer gesellschaftlicher Wert für alle,“, betonte Baier.
Die Kreisfeuerwehrwartin Heike Lalk blickte in ihrer Begrüßung auf die Geschichte der Jugendfeuerwehr zurück und erinnerte an die erfolgreichen Teilnahmen an Wettbewerben, die Pflege der Stolpersteine in der Stadt und die Patenschaften. Am Ende dankte sie den Gründungsmitgliedern für ihre Weitsicht.
Jugendwart Christian Heidemann gab einen Abriss über die Entwicklung der Gruppe seit ihrer Gründung im Jahr 1973. Er erwähnte, dass es sowohl im Dritten Reich als auch später in den 1960er-Jahren bereits eine Jugendgruppe gab, die regelmäßig Übungen unternahm. Heidemann führt die Jugendfeuerwehr seit dem Jahr 2006. Unter seiner Leitung gab es in den Jahren 2021 und 2022 zwei Auszeichnungen des Landes für besonderen Einsatz in sozialen Bereichen für den Lemgoer Nachwuchs.
Vor den Auszeichnungen für einige Gründungsmitglieder, zu denen auch er gehörte, trat der Leiter der Lemgoer Feuerwehr, Klaus Wegener, noch an das Mikrofon. Er zog für die Nachwuchsgewinnung der Feuerwehr in den vergangenen Jahrzehnten eine positive Bilanz. „60 Prozent der Einsatzkräfte ziehen wir aus den vier Jugendgruppen für die acht Standorte unserer 220 Personen starken Einsatztruppe“, sagte er. Er verkündete zudem, dass der Bürgermeister auf dieser Veranstaltung erstmals das Ehrenzeichen der Feuerwehr in Gold mit Goldrand des Landes NRW verleihen werde.
Das bekamen als Gründungsmitglieder der Jugendfeuerwehr, Stadtbrandmeister Klaus Wegener, Brandinspektor Frank Gröne, Brandinspektor Stephan Helms, Unterbrandmeister Martin Zahn, Unterbrandmeister Dietmar Burre und in Abwesenheit Unterbrandmeister Wolfgang Pohlmann.
Nach dem Anschnitt der Jubiläumstorte durch Bürgermeister Markus Baier und den stellvertretenden Kreisbrandmeister Mathias Sprenger, wurden noch die Ehrungen der Stadt Lemgo ausgesprochen.
Das Feuerwehrehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Mitgliedschaft bekamen Jana Behrensmeier (LG Hörstmar), Franziska Maritschnigg (LG Kirchheide) sowie Frank und Christian Adolf (LG Brake). Das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für 35 Jahre Mitgliedschaft erhielten Ulrich Scheer (LG Lieme) und Lars-Uwe Brede (LZ Lemgo). Für 50 und 70 Jahre Mitgliedschaft zeichnete die Stadt Lemgo Richard Lietzau und Heinz Gröne (beide LZ Lemgo) aus.
Aufgrund besonderer Verdienste gab es weiter Auszeichnungen der Stadt für das Jahr 2021 für Patrik Dubbert und Marcel Kicinski (beide LG Wahmbeck) in Silber und Roger Teichmann (LG Kirchheide) in Gold, sowie aus dem Jahr 2022 für Kai Brakemeier (LG Voßheide), Sascha Herde (LZ Lemgo) und Mathias Noltekuhlmann (LG Lieme) in Silber und Urs Brede (LG Kirchheide) in Gold. Vier Kameraden wurden in die Ehrenabteilung verabschiedet. (rto)
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Reiner Toppmöller ist seit Jahrzehnten als Freier Journalist in Ostwestfalen und Nordlippe im Einsatz. Sein Motto: „Wer hier die Herzen der Menschen erreicht, der hat viele Freunde auf Dauer gewonnen.“ Mit dieser Einstellung zu seiner Arbeit, schreibt der Mann, den man nur mit Hut kennt, seit 15 Jahren für die Redaktion Vlotho des Westfalen Blatts im Kalletal. Zudem war er mehr als 20 Jahre als Freier Mitarbeiter in der Redaktion von Lippe aktuell tätig. Die lokale Politik, aber auch das tägliche Geschehen, mit schönen und teilweise hochinteressanten Geschichten der Region, bilden dabei seine Schwerpunkte. Die Arbeit mit den Menschen, nicht über die Menschen, steht dabei für ihn im Vordergrund.