Todesstern in Lippe sichtbar: Einzigartige Star-Wars-Modelle aus Lego

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Peter Willer an seinem Hobby-Arbeitsplatz mit den Eigenbauten der Star-Wars-Legenden. Foto: Toppmöller

Kreis Lippe/Kalletal-Langenholzhausen. „Wo soll man bloß anfangen? Also, Lego Star Wars ist eine unserer beliebtesten Themenwelten aller Zeiten und inspiriert seit über zwei Jahrzehnten Jedi jeden Alters. Von einem Meter langen imperialen Sternzerstörern bis hin zu originalgetreuen Minifiguren und kultigen klassischen Videospielen“, heißt es auf der offiziellen Lego-Star-Wars-Homepage. Jemand, den das Lego-Star-Wars-Fieber ebenfalls so richtig erwischt hat, ist Peter Willer aus Langenholzhausen. Nur durch Zufall hat die LIPPISCHE WOCHENZEITUNG Einblick in seine Star-Wars-Welt der „MOC“ (kurz für „My-Own-Creation”) erhalten.

Im Geschäft der Familie Willer in Kalletal steht in der Kinderabteilung eine Original-Nachbildung des Schuhgeschäftes aus Lego-Steinen. Während eines spontanen Besuches des LWZ-Reporters Reiner Toppmöller fragt dieser den anwesenden Mitarbeiter, wer das Modell denn wohl gebaut habe. „Peter, und der hat noch viel mehr Lego in seiner Wohnung“, lautet die umgehende Antwort.

„Das Willer-Geschäft mit meinem Bruder in Miniaturform davor habe ich nur mal so nebenbei gebaut und circa zwei Monate gebraucht, bis es fertig war. Es hat nur rund 4.000 bis 5.000 Teile, das war keine große Herausforderung“, erklärt Peter Willer dem erstaunten Reporter, der mit offenem Mund den über viereinhalbmal rund einem Meter breiten ‚Todestern‘ begutachtet.

Etwa einen Meter hoch ist das Gebilde mit unzähligen Etagen und einem schier unübersehbaren Gewusel. An allen Ecken und Kanten entdeckt man etwas Neues an diesem filigranen und doch stabilen Bauwerk. Nichts ist geklebt, alles gesteckt. Tonmodule sorgen für Sound- und eingebautes Licht für Special-Light-Effekte. Es gab und gebe für dieses Bauwerk keinen Plan, betont der Erbauer, alles komme aus seinem Kopf.

„Als Kind habe ich schon gerne mit Lego gespielt und über meinen Sohn, der jetzt 14 Jahre alt ist, bin ich vor zehn Jahren wieder dazu animiert worden. Richtig los ging es aber erst im ersten Lockdown der Pandemie. Ich wollte mich beschäftigen“, beschreibt Willer. Zuerst habe er fertige Baukästen gekauft, dann aber schnell gesehen, dass dies ein teurer Spaß werden würde und er nicht nach seiner Fantasie arbeiten könne.

Deshalb kauft er die nötigen Steine auf Flohmärkten, über eBay und Zeitungsanzeigen. Für die Raumstation wurden rund 100.000 Teile in über 800 Stunden verarbeitet. Einige Ideen darin wurden aber auch nach Plänen einer Homepage von Fans gestaltet, die diese Faszination mit Willer teilen. Über der überdimensionalen Raumstation schweben die bekannten Raumschiffe, die allerdings noch Bausätze sind.

Neben seinem akribisch aufgeräumten Arbeitsplatz mit Schachteln voller sortierter Steine stehen die großen bekannten Figuren des Weltraum-Epos. Dort, so Willer, seien auch nur die Köpfe aus den fertigen Bausätzen, der Rest sei massiver Eigenbau nach Online-Anleitungen.

Weil dies noch nicht genug ist, entsteht derzeit der Wüstenplanet „Tatooine“, natürlich wieder aus der Fantasie des Gestalters heraus. Zweidrittel davon sind bereits fertig, am Ende wird er noch größer sein als der „Todesstern“. Weil zudem noch Platz im Hobbyraum ist, soll auch der Eisplanet „Hoth“ alsbald gebaut werden.

„Natürlich gibt es auch Rückschläge. Nicht alles, was man sich vorstellt, lässt sich auch realisieren. Aber aus den Fehlern lernt man und baut es anders“, erläutert der begeisterte Lego-Fan. Und obwohl er anfügt, dass es ein teures Hobby sei, wolle er weitermachen. So möchte Peter Willer zwischen seinen Ausflügen in die intergalaktische Welt noch die Langenholzhauser Kirche nachbauen.

„Das lockt mich schon lange. Es gibt einen großen Kölner Dom aus Lego und da dachte ich, es wäre doch schön, wenn es so etwas auch in Langenholzhausen geben würde.“ Eine Zeichnung brauche er dafür nicht. „Ich gehe dort ja täglich mit meinem Hund vorbei“, strahlt der „Legoianer“. (rto)