Als bundesweit erste Kommune: Detmold stellt interaktiven Nachhaltigkeitshaushalt online

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Dr. Miriam Mikus und Cathrin-Claudia Hermann (von links) versorgen den interaktiven Nachhaltigkeitshaushalt regelmäßig mit wichtigen Daten. Foto: Stadt Detmold

Detmold. Keine Armut, kein Hunger, bezahlbare und saubere Energie, hochwertige Bildung: Das sind nur vier der insgesamt 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele, die die Vereinten Nationen 2015 beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel beschlossen hatten. Diese Ziele sollen weltweit eine nachhaltige Entwicklung fördern, damit zukünftigen Generationen ein dauerhafter Gestaltungsspielraum auf der Erde erhalten bleibt.

Auch Detmold hat sich auf den Weg gemacht und ist seit März 2021 „Global Nachhaltige Kommune in NRW“ – eine von nur 15 Kommunen und Kreisen in Nordrhein-Westfalen, die für dieses Modellprojekt 2019 ausgewählt wurden.
Der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie hat sich die Kämmerin der Stadt Detmold, Dr. Miriam Mikus, seit September 2021 angenommen. „Ein wichtiger Schritt ist die Entwicklung eines Nachhaltigkeitshaushaltes als Instrument, um die in der Strategie verankerten Ziele und Maßnahmen verwirklichen zu können“, erklärt sie.

Als erste Kommune in Deutschland stellt Detmold ihren kompletten Haushalt als Nachhaltigkeitshaushalt nun nicht nur online, sondern auch interaktiv zur Verfügung. Wer sich näher dafür interessiert, wieviel Geld die Stadt für jedes einzelne Globale Nachhaltigkeitsziel (englisch: Sustainable Development Goals, abgekürzt SDGs) und die Handlungsfelder aus der Detmolder Nachhaltigkeitsstrategie einnimmt und ausgibt, der kann dies jetzt transparent im Internet nachlesen. Hinter vielen Zahlen sind weitere vertiefende Daten hinterlegt, so dass man gezielt in den Nachhaltigkeitshaushalt „eintauchen“ und sich je nach Interessenlage informieren kann.

Der Haushalt der Stadt Detmold als solcher ist bereits seit 2018 online auf der Webseite der Stadt Detmold www.detmold.de einsehbar. Neu ist, dass sich der Aufbau nicht mehr an der Organisationsstruktur der Stadt Detmold orientiert und einen Überblick von der Gesamtstadt über die einzelnen Fachbereiche bis zu den sogenannten Produkten bietet, sondern an den sechs Handlungsfeldern der Detmolder Nachhaltigkeitsstrategie. Über eine neu eingerichtete Nachhaltigkeitshierarchie wurden die Produkte den entsprechenden Globalen Zielen und den Handlungsfeldern zugeordnet.

In übersichtlicher Form werden auf allen Ebenen die Haushaltsdaten präsentiert und sind mit Grafiken, Berichten, strategischen und operativen Zielen und zum Teil auch mit Kennzahlen angereichert. Ebenso gibt es Informationen zu den geplanten Investitionsschwerpunkten und den Zielen der einzelnen Handlungsfelder. Ein Klick auf die Grafiken lässt den Nutzer weitere Details entdecken und macht komplexe Zusammenhänge auf diese Weise leichter erfassbar.

„Aktuell gibt der interaktive Nachhaltigkeitshaushalt Aufschluss über die Planung 2023 und die drei Folgejahre. Weitere Kennzahlen und Maßnahmen sollen aber auch während des Jahres fortlaufend eingepflegt werden“, sagt Cathrin-Claudia Hermann aus dem zuständigen Fachbereich „Zentrale Aufgaben“ bei der Stadt Detmold.

Über das Suchwort „Interaktiver Haushalt“ auf der Webseite der Stadt Detmold www.detmold.de gelangt man zum entsprechenden Link. Mit der Eingabe „SDG“ in der Menüauswahl landen Nutzer nun auch direkt beim ersten interaktiven Nachhaltigkeitsbericht. Durch die Auswahl „Produkthaushalt“ und „Organisationshierarchie“ ist es möglich, sich neben dem Nachhaltigkeitshaushalt den Haushalt in altbewährter Form anzusehen.

Detmold – Global Nachhaltige Kommune

Alle Fachbereiche der Detmolder Stadtverwaltung sowie die städtischen Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen, die Volkshochschule, Stadtbibliothek und die Musikschule, aber auch Beteiligungsunternehmen wie zum Beispiel die Gilde GmbH, Stadtwerke Detmold und SVD haben mit ihrem Handeln und ihren Projekten bereits zur Umsetzung der Detmolder Nachhaltigkeitsstrategie beigetragen.

Hervorzuheben ist auch die aktive Unterstützung durch Detmolder Institutionen, Vereine und Organisationen, ohne die viele Maßnahmen und Projekte nicht verwirklicht worden wären. Beispielhaft lassen sich Lippe im Wandel, der Rolfsche Hof, die FAIR Trade AG und die Verbraucherzentrale Detmold nennen. Hinzu kommen engagierte Bürger der Stadt Detmold sowie Detmolder Unternehmen. Die vielen gemeinsamen Aktionen tragen zu einem nachhaltigeren Leben in Detmold bei und zeigen, dass Detmold den Titel „Global Nachhaltige Kommune“ verdient. (lwz)