Kreis Lippe. Die Norovirus-Infektionen sind im Kreis Lippe im vergangenen Jahr wieder angestiegen. Das teilte die AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin mit. Danach wurden im Jahr 2022 insgesamt 226 Fälle gemeldet. 2021 waren es nur 101 Fälle. Vor der Pandemie wurden mehr als 389 Fälle registriert.
„Die Corona-Pandemie hat spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen. Lockdown, Schul- und KiTa-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln.
Mit der Normalisierung des gesellschaftlichen Lebens hat sich die Situation nun wieder deutlich verändert, mit der Folge steigender Fallzahlen“, erläutert AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Hochansteckendes Virus
Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle, sind hochansteckend und verbreiten sich rasend schnell. Besonders dort, wo viele Menschen zusammen sind, wie beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern.
Besonders betroffen sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. „Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können“, sagt Wehmhöner.
Infektion verläuft kurz und heftig
Noroviren sind für einen Großteil der nichtbakteriellen Durchfallerkrankungen verantwortlich. Die Infektion verläuft in der Regel kurz und heftig: Sie beginnt plötzlich mit schwallartigem Erbrechen oder Durchfall. Betroffene fühlen sich schwach und matt, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, gelegentlich leichtes Fieber.
Dann heißt es: Bettruhe einhalten, viel trinken und sich mit Schonkost begnügen. Damit ist die Infektion nach ein bis zwei Tagen meistens überstanden. Kinder und Senioren können bei länger anhaltenden Durchfällen Kreislaufprobleme bekommen, weil sie über geringere Flüssigkeitsreserven verfügen.
Erreger auch durch Tröpfchen übertragbar
Über Stuhl und Erbrochenem scheiden die Erkrankten die Viren aus, die dann hauptsächlich über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Die Erreger können auch über die Luft durch kleine Tröpfchen übertragen werden.
Es kann also reichen, sich mit dem Erkrankten in einem Zimmer aufzuhalten, um sich zu infizieren. Um niemanden anzustecken, sollten die Betroffenen deshalb bis zwei Tage nach Abklingen der Symptome möglichst abgeschirmt bleiben.
Kontakte minimieren
Das heißt, Kontakte mit anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren, eigene Handtücher und Hygieneartikel nutzen, wenn möglich auch eine eigene Toilette. Und: Kein Essen für andere zubereiten, weil die Erreger auch an Lebensmitteln haften bleiben können.
Auch auf Türklinken, Toilettensitzen, Treppengeländern, Handtüchern, Wasserhähnen und sogar Kleidungsstücken bleiben sie viele Tage lang infektiös.
Eine grundlegende Hygienemaßnahme ist, sich die Hände immer wieder zwischendurch gründlich mit Seife zu waschen und ein wirksames Desinfektionsmittel gegen Noroviren zu verwenden. Das RKI empfiehlt Produkte in der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“, die auch vor Corona-Viren schützen.
Die Hygieneregeln sind auch dann noch zu beachten, wenn die Symptome bereits abgeklungen sind. Denn die Viren werden in der Regel noch bis zu 14 Tage nach einer akuten Erkrankung mit dem Stuhl ausgeschieden. (lwz)
Weitere Hinweise zur Hygiene:
- Obst und Salat gründlich waschen, säubern und schälen
- bereits zubereitete warme Gerichte vor dem Verzehr gut erhitzen oder einmal aufkochen lassen
- benutztes Besteck und Geschirr mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben oder entsprechendes Programm für die Geschirrspülmaschine auswählen
- Räume regelmäßig lüften und bei der Pflege eines Erkrankten/Reinigungsarbeiten Einmalhandschuhe und Einmaltücher verwenden
- benutzte Wäsche bei mindestens 60 Grad waschen
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.