Kreis Lippe. Der womöglich global folgenreichste Krieg seit Ende des Zweiten Weltkrieges begann am 24. Februar des vergangenen Jahres. Die Folgen, des von Wladimir Putin kommandierten Überfalls auf die Ukraine sind weltweit zu spüren, die Grausamkeit des Krieges weltweit im Fernsehen und Internet verfolgbar.
Das Leid, welches die ukrainische Bevölkerung erfahren muss, wenngleich offen sichtbar, ist für den durchschnittlichen westlichen Bürger dennoch unvorstellbar.
Flucht nach Lippe
Um den Gräueln des Krieges zu entkommen, flohen zahlreiche Ukrainer auch nach Lippe. Dort fanden sie ein neues Zuhause, wenn auch nicht für die Ewigkeit. Doch wie viele Menschen fanden in Lippe Zuflucht, in welchen Städten kamen sie unter und wie alt sind sie?
„Generell sind die Daten […] aufgrund einer hohen Fluktuation, der zum Teil privaten Unterbringung in Deutschland und einer entsprechend schwierigen Datenlage nicht vollumfänglich belastbar“, erklärt Steffen Adams, Pressesprecher des Landrats Dr. Axel Lehmann.
Die folgenden Daten sind demnach nicht in Gänze verlässlich. Dennoch: Im Dezember 2022 waren im Kreisgebiet rund 4.800 Geflüchtete registriert.
Detmold nimmt die meisten Ukrainer auf
Die Stadt mit den meisten Ukraine-Flüchtlingen ist Detmold mit circa 1.250, gefolgt von Lage mit rund 620 und Bad Salzuflen mit knapp 570 Aufnahmen. Von den im Dezember registrierten Kriegsflüchtlingen waren rund 2.900 Frauen und Mädchen, das männliche Geschlecht ist mit rund 1.000 Menschen weniger vertreten.
Erklären lässt sich dies zum einen durch die Bereitschaft der ukrainischen Bevölkerung, für die Freiheit ihrer Heimat zu kämpfen, zum anderen ist auch die Wehrpflicht für ukrainische Männer ein zu beachtender Faktor.
Die meisten Geflüchteten sind minderjährig
Insgesamt sind die meisten Geflüchteten minderjährig. „Die Eltern können ihre Kinder in der Kita anmelden, dort sind sie gleichgestellt und bekommen Bildungs- und Betreuungsangebote in Vorbereitung auf den Besuch in den Schulen“, ergänzt Adams.
Rund 550 im Dezember 2022 registrierte Kinder waren dabei unter sechs Jahre alt. Die insgesamt größte Altersgruppe bilden die unter 16-Jährigen. Von ihnen fanden ganze 900 ihr neues Zuhause in Lippe. Im Rentenalter befanden sich rund 280, der gemeldeten Ukrainer.
Die Empathie der Lipper
Mit der eskalierenden Gefechtslage entlang der Front und der Bombardierung im Landesinneren stieg auch die Zahl der flüchtenden Menschen an. In den Wintermonaten November und Dezember wurden 4752 respektive 4816 Erstaufnahmen im Kreis verzeichnet.
Russlands systematische Bombardierung der zivilen Infrastruktur versetzte große Teile der Nation in Dunkelheit und Kälte; Heizungen und Elektrizität fehlten oft. Eine Sache, die jedoch zu keinem Zeitpunkt fehlte, war und ist die Empathie, die die nach Lippe gekommenen Ukrainer erfahren. (tnw)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.