Claudia Theisen berichtet in Lage über ihr Leben mit einem Impfschaden

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Michael Biermann, Katrin Winter und Elisabeth Varnholt (stehend von links) zusammen mit Claudia Theisen und Rolf Tschentscher (sitzend von links). Foto: Biermann

Lage. Vor rund 50 Gästen las Claudia Theisen am Weltfrauentag, 8. März, aus ihrem Buch „Aus dem Schatten getreten – mein Leben mit einem Impfschaden“.

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Zu der Lesung im Lagenser Technikum luden der Förderverein Stadtbücherei Lage, vertreten durch Michael Biermann, sowie Katrin Winter (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt) und Rolf Tschentscher (Behindertenbeauftragter der Stadt) ein.

In ihrem Buch schildert Claudia Theisen, wie ihr Leben nach einer Schluckimpfung gegen Polio (Kinderlähmung) auf den Kopf gestellt wurde. Mitte der 1990er-Jahre erhielt sie zur Vorbereitung einer Südafrikareise eine Schluckimpfung.

Kurz darauf treten erste Symptome auf: Kribbeln unter den Füßen, Schwäche in den Beinen und Fehlempfindungen bis hinauf zur Brust. Die Ursache wird zunächst nicht erkannt, an einen Impfschaden will niemand glauben.

Erst Jahre später werden Entzündungen und Narben im zentralen Nervensystem gefunden. Zwischenzeitlich verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand immer mehr, die Bielefelderin ist irgendwann auf den Rollstuhl angewiesen. Ihren Beruf als Arzthelferin kann sie nicht mehr ausüben.

Es beginnt eine jahrzehntelange Auseinandersetzung mit Ärzten, Behörden und Gerichten, bis die Krankheit schließlich als Impfschaden anerkannt wird.

Claudia Theisen lässt sich aber nicht von ihrem Schicksal entmutigen. Getragen von einer fürsorglichen Familie nimmt sie ihr „neues“ Leben in die Hand. Sie holt ihr Abitur nach, studiert Jura und lässt sich als Rechtsanwältin nieder.

Die Lebensgeschichte Claudia Theisens ist mitreißend und spannend. Sie macht Mut und ist Wegweiser für alle, die sich vom Schicksal benachteiligt fühlen. Die Gäste hatte die Autorin von der ersten bis zur letzten Minute in ihren Bann gezogen.

Für einige Besucher war es auch ein emotionaler Abend, da das Gehörte an eigene Erlebnisse und Schicksale oder das von Angehörigen erinnerte.

Das Buch „Aus dem Schatten getreten – mein Leben mit einem Impfschaden“ wurde unter dem Pseudonym Marie Pörtner veröffentlicht. (lwz)

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