Lippischer Tierschutzverein „Unsere Hände für viele Pfoten“ zieht Resümee

179
Nach seinem Aufenthalt in der Tierklinik Telgte geht es Shetlandpony Conrad wieder richtig gut. Foto: „Unsere Hände für viele Pfoten“ e.V.

Lage. Die Vorsitzende des lippischen Tierschutzvereins „Unsere Hände für viele Pfoten“ e.V., Marianne Rautenberg, lud unlängst zur ersten Mitgliederversammlung im neuen Jahr in den Hörster Krug nach Lage ein.

Etwa 16 Aktive tauschten sich dort über die Arbeit des Vereins aus. Auf der Tagesordnung stand die Begrüßung neuer Mitglieder, die Ehrung eines jahrelangen Spenders, geplante Aktivitäten für 2023 sowie das Thema „Gewinnung von Pflegestellen“.

Rautenberg dankte allen Anwesenden für ihren Einsatz und ehrte einen langjährigen Sponsor, der sie durch seine Spenden finanziell unterstützt, aber nicht öffentlich genannt werden möchte.

„Er hat, ohne zu zögern, die Tierarztkosten für die Behandlung unseres Shetlandponys Conrad in der Tierklinik Telgte übernommen“, erklärte Rautenberg den Anwesenden. Dafür sei der Verein sehr dankbar, denn die ohnehin ehrenamtliche Tierschutzarbeit verursache horrende Kosten, „da wir viele kranke oder alte Tiere übernehmen und versorgen.“

Geplante Aktivitäten für das erste halbe Jahr 2023 sind verschiedene Infostände, Teilnahmen an Flohmärkten und die Fahrt zur Demonstration gegen Tiertransporte in Aurich.

Dort werden seit Jahren Tiertransporte in Drittländer abgefertigt und Tiere zum Schlachten auf eine lange und qualvolle Reise geschickt.

Einige Tiere überlebten schon den Transport nicht, „aber diese Tatsache wird in Kauf genommen und ist wirtschaftlich mit einkalkuliert“, betonte Rautenberg. Einige Vereinsmitglieder werden daher an der geplanten Demo teilnehmen.

Ein weiterhin großes Problem stellt das Thema „Pflegestellen“ dar. Es gäbe zu viele Tiere, die die Hilfe des Vereins bräuchten, da die meisten Menschen ihre Bedürfnisse ignorierten oder mit Füßen träten und zu wenige Menschen, die sich als Pflegestelle für diese Tiere anbieten würden.

Die Aktiven des Vereins könnten nicht alle Tiere aufnehmen und seien so auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. „Pflegestelle bedeutet, sich übergangsweise um ein Tier zu kümmern, welches besondere Zuwendung oder medizinische Hilfe braucht. Die Kosten werden weiterhin vom Verein getragen“, erklärte Sabrina Quest, Kassenwartin des Vereins.

Im anschließenden Austausch der anwesenden Mitglieder wurde deutlich, dass die immer weiter zunehmende Verrohung der Gesellschaft große Probleme verursache und in vielen Fällen auf Kosten der Tiere gehe.

„Tiere werden weiterhin in unzähligen Fällen schlecht behandelt, mutwillig gequält, nicht artgerecht gehalten und zur eigenen Bedürfnisbefriedigung benutzt. Diese Lieblosigkeit im Umgang mit anderen Lebewesen zieht sich mittlerweile durch unsere gesamte Gesellschaft und nicht nur die Tiere sind die Leidtragenden, sondern auch die Menschen selbst, denn liebloser Umgang macht auch uns krank“, erläuterte Michaela Latzel, Sprecherin für Öffentlichkeitsarbeit.

Der Verein appelliert an alle Menschen, durch ihr Handeln Verantwortung für die Bedürfnisse aller Mitgeschöpfe zu übernehmen, anstatt sie zu benutzen und auszubeuten. „Die Auswirkungen des Raubbaus an der Natur bekommen wir gerade deutlich zu spüren. Das ist ein Weg, der nirgendwohin führt“, sagt Marianne Rautenberg. (lwz)