Kreis Lippe. Nachhaltig agieren und leben – das ist für immer mehr Verbraucher ein wichtiges Kriterium im Konsumalltag. Aber: Oft fällt ein Urteil über Nachhaltigkeit vorschnell und ohne ausreichende Hintergrundinformation.
Zu diesem Schluss kommt der neue Prospektmonitor von IFH Media Analytics, einem Tochterunternehmen des Marktforschungsunternehmen IFH KÖLN, der sich neben der Nutzung und Rezeptionsweise von Prospekten ebenfalls der Nachhaltigkeit von Printprospekten widmet.
„Der Printprospekt braucht eine Imagekampagne. Er ist zwar nach wie vor das Leitmedium der Angebotskommunikation, aber oft als nicht nachhaltig verschrien. Die fehlenden Informationen um Produktion und Recycling müssen dem Konsumenten verständlich zugänglich gemacht werden, nur so kann der Prospekt vom Mythos der Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung befreit werden“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer von IFH Media Analytics.
Mythen vs. Fakten: Fehlende Aufklärung
Für die Mehrheit der Konsumenten gehen Nachhaltigkeit und Prospekte aus Papier nicht Hand in Hand: Rund zwei Drittel (61 Prozent) glauben, dass die Papierherstellung übermäßige Mengen an Wasser verbraucht, 42 Prozent sprechen von Umweltverschmutzung und ein Drittel der Befragten (33 Prozent) plädiert dafür, gedruckte Prospekte durch digitale zu ersetzen.
Überzeugungen, die vor allem aus mangelnder Aufklärung über Papierherstellung resultieren. Klärt man die Befragten über Wasser- und CO₂-Verbrauch auf – 93 Prozent des in der Papierindustrie verwendeten Wassers werden gesäubert zurückgeführt und der CO₂-Ausstoß von digitalen Produkten steigt durch wachsende digitale Infrastruktur stetig an – so ändern sie ihre Meinung signifikant.
Nach Vorlage kurzer Informationsbausteine sprechen nur noch 29 Prozent von zu hohem Ressourcenverbrauch und von Umweltverschmutzung; die Befürworter von rein digitaler Prospektwerbung gehen auf 25 Prozent zurück. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen weichen viele nach der Aufklärung von der Überzeugung digitaler Alternativen zurück.
Printprospekt als Wegweiser – vor allem in Krisenzeiten
Der Anteil der Leser von Print- und Onlineprospekten ist in den vergangenen zwölf Monaten noch einmal angestiegen. Dabei werden Prospekte aus der FMCG-Branche (Lebensmitteleinzelhandel und Drogerien) am häufigsten gelesen. Printprospekte aus dem Bereich Lebensmittel werden von 64 Prozent der Konsumenten bewusst genutzt, um in Zeiten der Inflation günstiger einzukaufen. Besonders hoch ist der Rezipientenanteil in Haushalten mit Kindern (70 Prozent) und bei Alleinerziehenden (78 Prozent). (lwz)
- Redaktion
- Kontakt
Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.