InnovationSPIN nach zwei Jahren Bauzeit feierlich eingeweiht

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Petra Küschner vom Paderborner Architekturbüro Matern (vorne, links) übergibt den symbolischen Schlüssel des InnovationSPIN an Mickel Biere (Innungsobermeister, Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe), Anna Katharina Bölling (Präsidentin der Bezirksregierung, Markus Rempe (Vorstandsvorsitzender Lippe Bildung eG), Landrat Dr. Axel Lehmann, Michael Lutter (Hauptgeschäftsführer, Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe), NRW-Wirtschaftsministerin Mona Gebaur, Stefan Witte (Vizepräsident, TH OWL für Forschung und Transfer) sowie an Professor Dr. Jürgen Krahl (Präsident der TH OWL, von links). Foto: Andreas Leber

Kreis Lippe/Lemgo. Baubeginn auf dem Hochschul-Campus war im August 2020. Nun, zwei Jahre später, konnten die drei Bauherrn – der Kreis Lippe, die Handwerkerschaft Paderborn-Lippe und die Technische Hochschule (TH) Ostwestfalen-Lippe – gemeinsam mit viel Lokal-Prominenz ihren InnovationSPIN feierlich einweihen.

Aus der Vision sei nun Wirklichkeit geworden und das futuristische Gebäude mit seiner feuerverzinkten Fassade aus Stahlblech ist ein echtes Glanzlicht. Je nach Lichteinfall changiert sie in unterschiedlichen Farben und verstärkt somit die wichtige Funktion des InnovationSPIN.

Auf einer Fläche von 6.400 Quadratmetern, verteilt auf vier Stockwerke, stehen circa 400 offen gehaltene Arbeitsplätze zur Verfügung.

Nach dem Betreten des Gebäudes fällt dem Besucher gleich das große Atrium mit seiner von unten weiß beleuchteten Treppe auf. Diese skulpturale Struktur besteht aus drei, jeweils 15 Meter langen Treppenläufen und ist eine Stahlkonstruktion der besonderen Art.

Eines der vielen Highlights ist die von unten weiß beleuchtete Treppe aus Stahl, die als skulturale Struktur die einzelnen Stockwerke verbindet. Foto: Andreas Leber

Der Einbau war für die Metallbauer eine besondere Herausforderung, da die in der Ukraine gebaute Treppe von oben nach unten montiert werden musste. Verantwortlich dafür ist der Umstand, dass die Treppenläufe zur zusätzlichen Auflagerung mit Stahlseilen an den Treppenpodesten abgehängt sind.

Bei der feierlichen Eröffnung gab es dementsprechend lobende Worte von allen Seiten, in denen die einmalige und besondere Leistung gewürdigt wurde. Mit Optimismus blicken die Verantwortlichen in die Zukunft und darauf, wie der „Think-Tank – die Denkfabrik für den neuen Mittelstand und den ländlichen Raum“ erfolgreich mit Leben gefüllt werden kann.

Besonders begeistert waren die drei Bauherrn, allen voran der Innungsobermeister der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, Mickel Biere, Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann sowie Professor Dr. Jürgen Krahl, dem Präsidenten der TH OWL.

Lemgos Bürgermeister Markus Baier bezeichnete das Gebäude als „Meilenstein für die Stadt Lemgo“. Zudem freue er sich über die zahlreichen Vernetzungen von Bildungskarrieren und das bei hoher Aufenthaltsqualität. Der gesamte Campus profitiere davon.

Auch das „OWL Racing-Team“ der TH OWL hat dort ein neues zu Hause gefunden. Foto: Andreas Leber

Mickel Biere lobte besonders das heimische Handwerk, da die Hälfte der Bauaufträge von heimischen Handwerksunternehmen durchgeführt worden wäre. „Wir müssen nun die Chancen des InnovationSPIN nutzen, damit wir auch in der Zukunft auf solch starke Unternehmen aus OWL bauen können“, sagte Biere weiter.

Der gesamte Bau kostete 41,6 Millionen Euro, wovon 27,6 Millionen Euro das Land NRW, der Bund und die EU förderten. In dem neuen Gebäude gibt es Labore und Werkstätten, die als Orte der Begegnung fungieren.

Handwerker, Forscher und Lernende werden dort unter einem Dach arbeiten, forschen und lernen, sich austauschen, entwickeln und gemeinsame Projekte zu Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilität oder Medizin- und Gesundheitstechnologie anstoßen und durchführen. Es muss ein Wissenstransfer untereinander stattfinden und Impulse gesetzt werden, so der Wunsch aller Beteiligten.

TH-Präsident Professor Dr. Jürgen Krahl sprach davon, dass man ganz neue Bildungskonzepte entwickeln wolle. Kreativ zu denken, zu kooperieren sei in der heutigen Zeit der Digitalisierung bedeutsamer, denn je und habe eine wichtige Schlüsselfunktion.

„Denn Neues ist keine Veränderung, wir brauchen nur die Fähigkeit, damit umzugehen“, erklärte Professor Krahl in seiner Rede weiter. Landrat Dr. Axel Lehmann lobte besonders die Nachbarschaft zu wichtigen Institutionen auf dem Campus und somit das Zusammenwirken von Wirtschaft und Forschung.

Beeindruckt von dem ganzen Projekt zeigte sich auch Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. In ihrer Rede pries sie Ostwestfalen-Lippe besonders an, da die halbe NRW-Halle auf der Hannover-Messe mit ostwestfälischen Unternehmen belegt gewesen wäre.

Ganz OWL stehe hinter der Idee des InnovationSPIN, die Vielfalt und Stärke der Region würde dort klug zusammengeführt. „Dieses Projekt hat eine Strahlkraft, die weit über NRW, ja sogar über Deutschland hinaus geht“, betonte Ministerin Neubaur. Weiter sprach sie davon, dass die Verantwortlichen nun herumreisen und überall davon berichten mögen.

Nur so könnten derartige Innovationen gefördert, Impulse für die Region gesetzt und gemeinsam mit Wissenschaft, Bildung und Wirtschaft dem Fachkräftemangel gezielt entgegengewirkt werden, sagte die Ministerin.

Auch Michael Lutter, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, zeigte sich optimistisch, dass genau dort das Zusammenspiel zwischen Hochschule, Handwerk und Berufskolleg funktionieren könne, obwohl jeder anders ticken würde. Am InnovationSPIN würden sie sich alle begegnen, erläuterte Lutter abschließend. (al)