Oerlinghausen/Berlin/Leipzig. Vom 2. bis 4. Juni ist es wieder so weit: „Rock am Ring“, das Musikfestival am Nürburgring naht. Die Band „Weitmeer“, mit zwei Musikern gebürtig aus Oerlinghausen, hat sich für einen Auftritt bei Rock im Ring beworben, bei einem von der Brauerei Warsteiner initiierten Wettbewerb. Die Entscheidung, welche Band spielen darf, fiel vor wenigen Tagen in Berlin.
„Welcome back, Ringrockers“ stand 2022 auf einem Transparent im Eingangsbereich. 90.000 Teilnehmer folgten nach der Corona-Pause dem Ruf der Veranstalter. Wie viele Teilnehmer es wohl in diesem Jahr sein werden, fragen sich derzeit die Veranstalter und der Hauptsponsor von Rock am Ring. Seit einigen Jahren ist die Brauerei Warsteiner, die seit langem musikalische Newcomer fördert, der Hauptsponsor von Rock am Ring. Verständlich, denn: „Neben Bier ist gute Musik eine meiner größten Leidenschaften“, erklärt Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer.
Wohl auch deshalb entstand der „Warsteiner Bandcontest“. Musiker und Bands konnten sich bewerben, um bei „Rock im Ring“ auftreten zu dürfen. In diesem Jahr gingen mehr als 1.000 Bewerbungen ein.
Eine Fachjury wählte die besten 20 Acts aus. Zu den Juroren gehören unter anderem Eric Landmann, Manager der Kultband Beatsteaks; Marc Seemann, Director Strategy und Business Development des Festivalorganisators Dream Haus oder Musiker MC Fitti.
„Weitmeer“ schaffte es unter diese ausgewählten 20 Bands. Welche Bands weiter, in das Finale kommen, trafen erstmals Musikfans in einem Online-Voting. Sie durften bis zum 16. April abstimmen. Insgesamt gingen mehr als 50.000 Stimmen ein.
Fünf Bands durften anschließend in das große Live-Finale am 2. Mai nach Berlin. Dort wurde um den Sieg gerungen. „Weitmeer“ schaffte es leider nicht unter die ersten fünf, dennoch ist die Band positiv gestimmt.
„Es war es ein riesiger Erfolg, zu den ausgewählten 20 Bands für das Online-Voting zu zählen. Vor einer hochkarätig besetzten Fachjury auserkoren und unter 1.000 Bewerbern so weit gekommen zu sein, freut uns wahnsinnig“, erklärt Bandmitglied Philipp Schlüer, mit Stolz in der Stimme.
„Weitmeer“ wurde die 2020 gegründet. Die Bandmitglieder sind Philipp Schlüer (Gesang, Gitarre) und Luca Stickan (Bass), beide in Oerlinghausen geboren, sowie Johannes Iwanow (Schlagzeug), der in Burgbrohl, in der Nähe von Koblenz geboren wurde. Die Musiker Philipp und Luca sind als Wahl-Leipziger dem Lipperland nach wie vor verbunden.
„Uns sind Familie und Freunde wichtig. Weil wir viel reisen, müssen wir gut planen. Regelmäßig circa alle zwei Monate sind wir in der Heimat und besuchen Familie und Freunde in und um Oerlinghausen“, erklärt Sänger und Gitarrist Philipp Schlüer.
Die drei Musiker trafen sich zufällig im Sommer 2020 im Leipziger Stadtpark. Johannes sprach die Kindheitsfreunde Luca und Philipp beim gemeinsamen Jammen an. Was daraus folgte, war eine Indie-Popmusik-Band aus Leipzig.
Die deutschen Texte von „Weitmeer“ spiegeln den Einfluss von Social Media, Jugend-Fitnesswahn und der ständigen Angst, etwas zu verpassen (kurz: FOMO, Fear of Missing out) wider. Bewusst wird der Slang der Jugend integriert, englische Ausrufe und denglische Wörter. Die Band will damit die aktuelle sprachliche Entwicklung in Deutschland deutlich machen und zum Nachdenken anregen.
Die Band arbeitet mit dem Musikproduzenten Fabian Zimmermann zusammen, sowie mit den „Toten Hosen“ oder Sänger Adel Tawil. Gefördert wird die Band durch die „Initiative Musik“, eine Einrichtung der Bundesregierung und der Musikbranche für die deutsche Musikwirtschaft.
Im Rahmen von „Neustart Kultur“ erhält „Weitmeer“ zurzeit Fördermittel. Die noch junge Band verfolgt ihre Karriere sehr zielstrebig. Wer sie live erleben möchte, kann das am Mittwoch, 17. Mai, in Bielefeld. Dort tritt die Band auf dem Leinewebermarkt auf, dem ältesten Bielefelder Stadtfest. Um 19.30 Uhr spielen sie auf der Haupttribüne. (aho)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.