Bad Salzuflen-Schötmar. Erstmals seit der Umstrukturierung der Schützengesellschaft Schötmar von 1732 trafen sich die Mitglieder zur jährlichen Generalversammlung im Schötmaraner Schützenhaus. Ehrungen, Tätigkeitsberichte und Neuwahlen standen auf der Tagesordnung.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Oberstleutnant Uwe Deppe, erhoben sich die Mitglieder von ihren Plätzen, um der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitgliedern der Schützengesellschaft zu gedenken.
Dann standen Ehrungen auf der Tagesordnung. Zunächst freute sich Sportleiterin Bettina Hellmich, die Sieger der Ü65-Meisterschaft für ihre sportlichen Leistungen auszeichnen zu dürfen. Die Bestplatzierten erhielten, neben einer Leistungsurkunde, je einen kleinen Präsentkorb mit Wurstspezialitäten der Fleischerei Nier.
Mit dem Kleinkaliber landete Jens Leuschner vor Ralf-Udo Heitmann und Jürgen Fritz. Die Meisterschaft mit dem Luftgewehr entschied Leuschner ebenfalls für sich. Hans-Jürgen Hähne wurde Zweiter, der dritte Platz ging erneut an Jürgen Fritz.
Mit einem weiteren Präsent verabschiedete der Kommandeur den ersten Thronoffizier Hauptmann Volker Müller nach 26 Dienstjahren in den Schützenruhestand. „Elf Throne hast du in diesen Jahren mit zusammengestellt, beraten und begleitet. Du hast neuen Majestäten und Thronpaaren den Einstieg so leicht wie möglich gemacht, warst Berater, Freund und Stütze gekrönter Häupter in einer Person“, betonte der Kommandeur in seiner Laudatio.
Mit einem amüsanten Rückblick auf die globalen Ereignisse der Jahre 1973 und 1983 leitete der Vorsitzende die Ehrung für langjährige Mitgliedschaft ein. Die Auszeichnung für die 40-jährige Mitgliedschaft in der Schützengesellschaft konnten Oberleutnant Werner Müller und Feldwebel Helmut Tkaczuk entgegennehmen. Die Auszeichnung für die 50-jährige Mitgliedschaft erhielten der Kommandeur, Oberst Volker Schreiber, Adjutant Major Michael Richter und Hauptmann Bernd Althoff.
In seinem Tätigkeitsbericht ging Vorsitzender Uwe Deppe speziell auf die erfolgreich abgeschlossenen Umbauarbeiten des Schießstandes ein. Mit viel Unterstützung durch die Mitglieder und gefördert durch das Landesprogramm „Moderne Sportstätten 2022“, konnte die Schießanlage digitalisiert und modernisiert werden.
Oberst Volker Schreiber blickte in seinem letzten Bericht auf ein Schützenjahr mit 20 Veranstaltungen zurück, an denen die Mitglieder – nach zwei ereignislosen Corona-Jahren – teilnehmen konnten. Das Schützenfest in Nienhagen, die Nachtwanderung zum Obernberg am Zapfenstreichabend des Salzufler Schützenfestes, der Garten-Brunch und das Advent-Event, blieben hierbei in bester Erinnerung.
Für das eigene Schützenfest allerdings, zu dem die am längsten amtierenden Majestäten in der jüngeren Geschichte der Gesellschaft verabschiedet wurden, hatte der Oberst nach pandemiebedingter Pause mehr Resonanz und Teilnahme der eigenen Mitglieder erwartet. Entsprechend deutlich war sein Resümee und seine Worte an die Versammlung.
Über viele neue und insbesondere junge Mitglieder freute sich indes Jugendleiterin Janina Balk in ihrem Bericht. Seit der Neuaufstellung im Jugendbereich werde wieder regelmäßiges Training angeboten, zur Vorbereitung auf Kreismeisterschaften auch gern einmal am Sonntagnachmittag, wie Balk mit einem Augenzwinkern betonte.
Gemeinsame Aktionen zum Teambuilding, ein Bowlingabend oder der gemeinsame Ausflug, komplettieren das Jugendangebot. Die Riege der Jungschützen ist somit im vergangenen Jahr auf 22 Mitglieder im Alter zwischen sechs und 20 Jahren anwachsen.
Sportleiterin Bettina Hellmich ließ die Erfolge im Schießsport Revue passieren. So konnten in der letzten Wettkampfsaison unter anderem wieder zwei Kreismeistertitel im Jugendbereich nach Schötmar geholt werden. Vier Mitglieder absolvierten erfolgreich den Waffensachkundelehrgang, drei weitere schlossen ihre Ausbildung zum Schießsportleiter ab.
Den Abschluss bildete der Bericht der Zahlmeistereien Sabrina Sander, die von einer soliden, aber keineswegs üppigen Kassenlage berichten konnte. Insbesondere die weiterhin fehlenden Einnahmen aus der Verpachtung der Gaststätte machten die Haushaltsführung nicht einfach. Auf Antrag der Kassenprüfer folgte die Entlastung des Vorstands.
Nach kurzer Versammlungsunterbrechung standen die satzungsregulären Vorstandswahlen für das Amt des Kommandeurs und des Geschäftsführers an.
Kommandeur Volker Schreiber sowie auch Geschäftsführer Klaus-Jürgen Göbel hatten bereits im Vorfeld erklärt, nach 16, respektive zehn Jahren, nicht erneut kandidieren zu wollen. In seiner Dankesrede hob der Vorsitzende die Verdienste seiner beiden langjährigen Vorstandskollegen noch einmal hervor.
Für seine geleistete Vorstandsarbeit wurde Oberleutnant Klaus-Jürgen Göbel durch den Vorsitzenden mit der Verdienstmedaille der Schützengesellschaft ausgezeichnet.
Dem scheidenden Kommandeur wurde eine besondere Ehre zuteil: Für sein 16-jähriges Engagement als Oberst der Schützengesellschaft überreichte ihm der Vorsitzende den „Westfalenstern an der lippischen Rose“, eine der höchsten Auszeichnungen des Westfälischen Schützenbundes von 1861.
Mit Standing Ovation verabschiedeten die Versammlung ihren langjährigen Kommandeur, der sichtlich ergriffen war. Er bedankte sich noch einmal bei seinen Schützen für die Zusammenarbeit sowie das entgegengebrachte Vertrauen und übernahm zur Freude der Versammlung die Getränke des Abends.
Die folgenden Neuwahlen verliefen dagegen weniger erfreulich. Trotz mehrerer namentlichen Vorschläge erklärte sich niemand bereit, eines der vakanten Vorstandsämter anzunehmen. Zwar sei bereits im Vorfeld mit möglichen Kandidaten gesprochen worden, leider ohne Ergebnis. Somit bleiben beide Ämter bis auf Weiteres unbesetzt.
In ihrem Haushaltsplan stellte Zahlmeisterin Sabrina Sander das kommende Geschäftsjahr vor. Spontane Unterstützung erhielt sie dabei von den Majestäten der Jahre 2011/2013, Ruth und Werner Müller, die sich bereit erklärten, die geplanten Kosten für die Anschaffung eines neuen Jugend-Luftgewehrs in voller Höhe zu übernehmen.
Adjutant Michael Richter erklärte ebenso spontan seine Bereitschaft, die neuen Vereinsjacken für die aktiven Jugend- und Sportschützen zu stiften. Mit seinem Schlusswort rief der Vorsitzende dazu auf, trotz der aktuell eher angespannten finanziellen Lage der Gesellschaft und der beiden nicht besetzen Vorstandsämter, weiterhin zuversichtlich nach vorne zu schauen. (lwz)
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.