Zwei Jubiläen in Augustdorf – 60 Jahre evangelische Militärkirche und Kita Stachel-Bär

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Vor der evangelischen Militärkirche: die Militärpfarrer Annette Schulz und Claus Wagner, Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg, Militärdekan Tim Mahle und Kirchenrat Thomas Warnke (von links). Foto: Lippische Landeskirche

Augustdorf. In einem Festgottesdienst wurde am Dienstag, 20. Juni, das 60-jährige Jubiläum der evangelischen Militärkirche Augustdorf und der Kindertagesstätte Stachel-Bär der evangelischen Militärkirchengemeinde gefeiert. Dort werden Kinder aus Soldatenfamilien und aus ganz Augustdorf betreut.

Die Kinder der Kita begrüßten die Gäste mit dem Lied „Einfach spitze, dass Du da bist“. Die Kantorei unter Leitung von Samuel Ditzinger umrahmte den Jubiläumsgottesdienst mit der Messe brève no. 7 von Charles Gounod, die Anastasia Yurchenko an der Orgel begleitete. Am 18. Juni 1963 wurde der Grundstein für die Militärkirche gelegt.

Die Kirchengemeinde selbst wurde ein Jahr vorher auf Beschluss der Lippischen Landessynode gegründet und ging aus einem Spezialseelsorgebezirk der Ortskirchengemeinde Augustdorf hervor. Inzwischen wohnten so viele Soldaten mit ihren Familien in Augustdorf, dass die Gründung einer eigenen Kirchengemeinde mit Kindergarten nötig wurde.

Das Gemeindeleben der evangelischen Militärkirchengemeinde mit Pfarrerin Annette Schulz und Pfarrer Claus Wagner wird durch eine reichhaltige kirchenmusikalische Tradition geprägt.

Militärpfarrämter gibt es an nahezu jedem Standort der Bundeswehr. Aufgrund des Strukturwandels nach dem Kalten Krieg gibt es aber nur noch zwei evangelische Militärkirchengemeinden in Deutschland – Augustdorf und Munster. Ein Arbeitsfeld liegt in der Unterstützung der Arbeit mit Einsatzgeschädigten in der Kaserne. Dort beschäftigt die Militärkirchengemeinde eine Psychologin, die besonders die Familien unterstützt.

In seiner Festpredigt betonte der evangelische Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg (Berlin), dass Augustdorf einer der Bundeswehr-Standorte sei, der durch die aktuelle Situation besonders belastet sei. Viele Soldaten würden sich fragen, wie lange das noch gut gehen könne. Da komme die Militärseelsorge ins Spiel.

Die Gottesdienste und Rüstzeiten der Militärseelsorge seien für alle offen. Zu den Kernaufgaben der Militärseelsorge gehöre der Lebenskundliche Unterricht, der Raum zum Austausch und Nachdenken gebe. Seit 60 Jahren sei die Militärkirche für zivile Gemeindeglieder und Soldaten sowie seit 20 Jahren für Soldatinnen eine Oase der Ruhe, Begegnung, des Nachdenkens und Auftankens.

Beim anschließenden Empfang in der Oase im Haus Senne gab es unter anderem Grußworte von Kirchenrat Thomas Warnke und Oberst Marco Eggert, Kommandeur der Panzerbrigade 21. Militärdekan Tim Mahle aus Köln und der stellvertretende Bataillonskommandeur Oberstleutnant Christian Böhnstedt überreichten der evangelischen Militärkirchengemeinde als Zeichen der Verbundenheit mit besten Glückwünschen zum Jubiläum je ein Bäumchen. (lwz)