Dickes Plus: Stadtwerke Lemgo stellen Bilanz und neues Kundenzentrum vor

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Durchscheiden gemeinsam das weiße Band zur Eröffnung des neuen Kundenzentrums: Bürgermeister Markus Baier, Vertriebsleiter Hauke Hillebrenner und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Sasse (von links). Foto: Andreas Leber

Lemgo. Umbau abgeschlossen: Das neue Stadtwerke-Kundenzentrum in Lemgo wurde nun nach rund dreimonatiger Bauzeit mit dem Durchschneiden des obligatorischen weißen Bandes von Bürgermeister Markus Baier, Vertriebsleiter Hauke Hillebrenner und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Sasse feierlich eingeweiht. In den ehemaligen Sparkassen-Räumen erwartet die Kunden ab sofort der Kundenbereich, der in das typische Stadtwerke-Orange getaucht ist und zwei Beratungsräume beinhaltet.

Aber die Sparkassen-Kunden brauchen sich keine Sorgen zu machen. Der dortige SB-Bereich mit Kontoauszugsdruckern und Geldautomaten bleibt im rechten Bereich erhalten. Somit ist der neue Kundenbereich per Stadtbus oder mit dem Auto vom Kundenparkplatz aus noch leichter zu erreichen. Zudem lässt sich der Besuch künftig mit der Abwicklung von Geldgeschäften kombinieren. So wies Hauke Hillebrenner auch direkt darauf hin, dass der SB-Bereich der Sparkasse von 6 bis 23 Uhr geöffnet habe.

Nach der feierlichen Eröffnung des Kundenzentrums stellten Bürgermeister Baier und Stadtwerke-Geschäftsführer Sasse den Jahresbericht 2022 der Stadtwerke vor. Beide freuten sich, dass das Ergebnis trotz der Krisenzeit besser ausgefallen sei als gedacht. Hatte man mit 60.000 Euro Gewinn gerechnet, waren es am Ende des Jahres nun sogar 467.000 Euro.

Zum positiven Ergebnis besonders beigetragen hätte die innovative Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK). Mit diesen Anlagen sei man in der Lage, schnell Strom für das deutsche Gesamtsystem, bereitzustellen. Auch könne man Überschussmengen Erneuerbarer Energie abnehmen und diese dann in dem Stadtwerke-Elektrokessel oder mithilfe der Lemgoer-Großwärmepumpen in Wärme umwandeln.

So spielen für die Stadtwerke Lemgo Windenergie- und Photovoltaikanlagen eine wichtige Rolle und bestimmen immer mehr auch den deutschen Strommarkt. Doch wenn die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht, müssen flexible Kraftwerke die fehlenden Strommengen bereitstellen. Und wenn zu viel erneuerbarer Strom produziert wird, gilt es, diesen zu nutzen, um das Netz zu stabilisieren.

Den erfolgreichen Gewinn möchte man, so Baier und Sasse, in weitere Projekte zur regenerativen Strom- und Wärmeerzeugung investieren. Unter anderem durch den Ukraine-Krieg sei es, sagte Sasse, leider trotz der vorausschauenden Einkaufspolitik nötig gewesen, Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Nun könnten die Strompreise aber ab August gesenkt werden und ab September folgten noch Senkungen bei den Erdgas- und Fernwärmepreisen. Bedauerlicherweise würde aber der Trinkwasser-Grundpreis ab August im Monat steigen.

Erfreulich sei aber, dass der Aufsichtsrat entschieden habe, dass der Stadtbus samstags nun dauerhaft kostenlos fahre. Durch die pandemiebedingten Rückgänge seien die Fahrgastzahlen wieder gestiegen. Auch möchte man die aktuellen, himmelblauen Busse austauschen. Ab 2025 fahren dann 14 Elektrobusse in Lemgo, wodurch verstärkt CO2 eingespart wird.

Darüber hinaus feiert das „Eau-Le“ seinen 25. Geburtstag als Stadtwerke-Betrieb. Im „Eau-Le“-Freizeitbad wurden 2022 in den Bereichen Aqua-Sports, Saunalandschaft und Badegäste wieder mehr Gäste verzeichnet. Inzwischen läuft dort wieder der Normalbetrieb und vom 18. bis 20. August wird das 35-jährige Jubiläum groß gefeiert.

Besonders setzen die Stadtwerke auch auf den Fernwärmeausbau. Allein 100 neue Fernwärme-Kunden konnten 2022 neu gewonnen werden, so Bürgermeister Markus Baier. Aber auch sonst sind die Stadtwerke für die Zukunft gut aufgestellt. 190 Fachkräfte und 14 Azubis hätten täglich dazu beigetragen und auch den vielen Kunden gelte ein großer Dank für ihre Treue. (al)