Ferienbetreuung der OGS-Knetterheide baut XXL-„Mensch ärgere Dich nicht“

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Anke Brand (mittig mit Spielbrett) hat das XXL-„Mensch ärgere Dich nicht“-Spiel gemeinsam mit einigen OGS-Kindern sowie weiteren Pädagoginnen entwickelt und realisiert. Foto: Andreas Leber

Bad Salzuflen-Werl-Aspe. Die Grundschule Knetterheide besteht seit August 2008 und liegt mitten in einem stetig wachsenden Neubaugebiet, dem „Südfeld“, das im informellen Bad Salzufler Ortsteil Knetterheide liegt. Im dortigen offenen Ganztagsunterricht (OGS) werden im Schuljahr 2023/24 rund 152 Kinder betreut und noch einmal 37 Kinder im Verlässlichen Schulvormittag (VESUV), dessen Angebot sich besonders an berufstätige Eltern und Alleinerziehende richtet.

Beide Einrichtungen stehen unter der Trägerschaft der AWO Soziale Dienste Lippe, dessen pädagogische Leitung Lora Zeiser obliegt. Im Rahmen der nun dort stattgefundenen intensiven Ferienbetreuung wurden drei Wochen lang mit 55 Kindern verschiedene pädagogische Projekte durchgeführt.

„Alle in unserer Schule beteiligten Personen sollen sich wohlfühlen“, so lautet das Motto der Schule, deren OGS besonders auf Nachhaltigkeit Wert legt. Daher wurden mit den Kindern entsprechende Ausflüge in die Region unternommen, wie etwa zu dem Erlebnis-Bauernhof „Steckenpferd“ in Bünde, wo es anhand verschiedener Beispiele um Nachhaltigkeit ging.

Die Grundschule Knetterheide gibt es seit 2008. Auf dem kleinen Pausenhof (rechts im Bild) ist das XXL-Spiel entstanden. Foto: Andreas Leber

Zudem wurde der Tierpark in Bad Pyrmont besucht und spielerisch mit viel Spaß die Zauberei entdeckt. Die Kinder lernten aber auch verschiedene Arten von Schmetterlingen kennen und den Weg von der Raupe bis zur Entpuppung.

Ein Projekt stach aber besonders hervor und wurde im Rahmen der Fortbildung von Anke Brand geleitet. Sie wollte den Kindern und auch der Grundschule etwas Nachhaltiges für die großen Pausen schenken und kam da auf die Idee, das Familien- und Gesellschaftsspiel „Mensch ärgere Dich nicht“ zu entwickeln.

Das Originalspiel benötigt einen Würfel. Diesen nachhaltig zu bauen, war jedoch nicht möglich. Daher wurde diese Spielscheibe mit einem alten Uhrzeiger entwickelt, an der man  drehen und gleichzeitig „würfeln“ kann. Foto: Andreas Leber

Der Klassiker erschien in Deutschland erstmals 1910 und ist somit eines der bekanntesten Spiele. Mit zehn Kindern startete die Planung und so entstand auf dem seitlichen Schulhof, auf einer Fläche von fünf mal fünf Metern, das Spielfeld in den bekannten Farben: Schwarz, Rot, Gelb und Grün.

Für die einzelnen Kreise besorgte Anke Brand die wetterfesten Farben und eine Schablone. „Den Kindern hat das sehr viel Spaß gemacht und bei der Gestaltung ist ihnen auch die Idee gekommen, selbst als Spielfigur zu agieren“, erklärt Brand und ergänzt: „Für die farbliche Unterscheidung haben wir daher Tücher angefertigt, aber auch zusätzlich mit Sand gefüllte und ebenfalls farblich gekennzeichnete Flaschen, falls die Kinder einmal keine Lust haben, selbst als Spielfiguren zu fungieren.“

Bei der Präsentation des XXL-Spiels hatten die Kinder sichtlich Spaß und auch einige Eltern und Großeltern waren extra zur Premiere vorbeigekommen. Ein Problem, so Anke Brand, hätte es aber noch gegeben.

Wenn die Kinder einmal keine Lust haben, selbst die Spielfiguren darzustellen, stehen mit Sand gefüllte und farblich gekennzeichnete Flaschen zur Verfügung. Foto: Andreas Leber

„Für das Spiel wird ein Würfel benötigt, aber diesen nachhaltig aus Pappe zu basteln, war leider nicht von langer Dauer. Ein fertiges Exemplar aus Schaumstoff zu kaufen, kam aber auch nicht infrage. Daher sind wir auf die Idee gekommen, eine große Scheibe mit den Zahlen in den passenden Farben und einem Zeiger zum Drehen, der von einer alten Uhr stammt, zu entwerfen“, erläutert Brand.

„Bedauerlicherweise geht die Ferienbetreuung nun mit einem Abschlussbesuch bei einem Schäfer und seinen Schafen wieder zu Ende. Aber die Kinder haben mit Spaß und Freude sehr viel neues und spannendes Wissen mitgenommen“, betont Brand. (al)