Kreis Lippe. Auf den Tag genau vier Monate gibt es das Deutschlandticket nun. Seit dem 1. Mai können Menschen für 49 Euro im Monat mit Bus und Bahn durch das Land fahren. Anlass für die Schlichtungsstelle Nahverkehr bei der Verbraucherzentrale NRW, die Menschen per Online-Umfrage zu befragen, wie das Deutschlandticket bei ihnen ankommt und was sie am bisherigen Angebot verbessern würden.
Melanie Schliebener, Leiterin der Schlichtungsstelle Nahverkehr: „Unsere Umfrageergebnisse zeigen, dass dieses Angebot großen Zuspruch erfährt, wenn auch an der konkreten Ausgestaltung noch gefeilt werden sollte.“
Insgesamt hohe Zustimmung
Die Ergebnisse der nicht repräsentativen Umfrage zeigen: Ein sehr großer Teil der Befragten (85 Prozent) ist mit dem Angebot des Deutschlandtickets zufrieden bis sehr zufrieden. Lediglich rund 15 Prozent geben an, nur zum Teil oder gar nicht zufrieden zu sein. „Eine derart hohe Zustimmung ist bemerkenswert und zeigt, dass ein Angebot wie dieses den ÖPNV aufwertet und attraktiver macht“, so Schliebener. „Eine erfreuliche Tendenz, die insgesamt zur Mobilitätswende beiträgt.“
„Deutschlandticket darf nicht teurer werden“
Gefragt wurde ebenfalls, wie das Deutschlandticket noch besser werden könnte. In der Umfrage äußern rund 44 Prozent den Wunsch nach einem niedrigeren Preis. „Natürlich wünschen wir uns bei allem, dass es billiger sein sollte. Bei diesem für viele Menschen wichtigen Mobilitätsangebot ist es aber wahrscheinlich, dass sich manche selbst den aktuellen Preis von 49 Euro auf Dauer nur knapp leisten können oder vielleicht auch leisten wollen“, mahnt Schliebener.
„Die Konsequenz einer Anhebung der Preise, so wie sie aktuell politisch wieder diskutiert wird: Einige Menschen werden von diesem Angebot ausgeschlossen und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird wieder sinken. Die Botschaft ist also klar: Das Deutschlandticket darf nicht teurer werden“, ergänzt sie.
Menschen wünschen sich bessere Ausgestaltung des ÖPNV
Mehr als ein Dreiviertel der Befragten (77 Prozent) wünscht sich ein verbessertes Bus- und Bahnangebot, zum Beispiel mit höherer Taktung oder mehr Verbindungen. Fast genauso viele (68 Prozent) sehen noch Verbesserungspotenzial bei der Verlässlichkeit der Anschlüsse bei Umstiegen.
„Pünktlichkeit ist hier sicherlich nur ein Aspekt. Denn gerade bei Reisen, auf denen Nah- und Fernverkehr kombiniert werden, gibt es keine fahrgastrechtliche Absicherung. Das ist ein großer Nachteil bei kombinierten Fahrten mit dem Deutschlandticket“, kommentiert Schliebener.
Was den Umfang des Deutschlandtickets angeht, wünschen sich rund 40 Prozent der befragten Bürger die Möglichkeit, ohne Zusatzticket oder -kosten ein Fahrrad oder eine weitere Person (36 Prozent) mitzunehmen. Eine Übertragbarkeit auf eine andere Person würden immerhin etwas mehr als 22 Prozent begrüßen.
Deutlicher fällt das Stimmungsbild hinsichtlich des Abo-Modells aus: Rund 46 Prozent der Befragten wünschen sich hier neben dem monatlichen Bezug die Möglichkeit des Einmalkaufs. „Wünsche wie diese zeigen: Aus gut kann noch besser werden“, fasst Schliebener zusammen. (lwz/Verbraucherzentrale NRW)
Hintergrundinfo:
Die Online-Umfrage läuft seit dem 25. August 2023. Bisher nahmen 2.745 Menschen teil. Zur Umfrage
- Redaktion
- Kontakt
Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.