TBV erwartet Spitzenreiter: Mammutaufgabe gegen Melsungen

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Gegen den Spitzenreiter braucht der TBV einmal mehr die Unterstützung seiner Fans. Foto: TBV Lemgo Lippe

Lemgo. Der Spitzenreiter kommt: An diesem Sonntag, 24. September, empfängt der TBV Lemgo Lippe die bislang ungeschlagene MT Melsungen in der heimischen Phoenix Contact-Arena.

Das Duell mit dem Starensemble, um den 2,15-Meter-Mann Dainis Kristopans, wird um 16.30 Uhr angeworfen. Für das Heimspiel sind noch Tickets verfügbar.

Die Ernüchterung über Platz neun in der Vorsaison war bei der MT Melsungen wieder einmal groß. Zu eklatant war die Diskrepanz zwischen Erwartungen und tatsächlicher Leistung. Auch in dieser Saison sind die Ziele für die Hessen wieder hochgesteckt. Drei Neuzugänge und mehr Ruhe im Umfeld sollen dafür sorgen, dass es bei der MT zum Ende der Saison endlich wieder Grund zum Feiern gibt.

In die neue Saison gestartet ist das Team von Cheftrainer Roberto Garcia Parrondo unter anderem ohne seine drei erfolgreichsten Torschützen aus dem Vorjahr: Kai Häfner (118 Tore) verließ den Club in letzter Minute Richtung Stuttgart, Augustin Casado (112 Tore) geht nun zusammen mit Bjarki Mar Elisson bei Telekom Vezsprem auf Torejagd und Andre Gomes (80 Tore) folgte dem Ruf des Geldes und spielt künftig für Al Safa Sports Club in Saudi-Arabien.

Doch mit nur 910 Treffern (ligaweit Platz 16) gab es beim Thema Chancenverwertung ohnehin Verbesserungspotenzial bei den Melsungern.

Nun sollen insgesamt 95 Jahre an Erfahrung, verteilt auf drei Spieler, für den Erfolg sorgen: Erik Balenciaga (30), Dainis Kristopans (32) und Adrian Sipos (33). Balenciaga ging zuletzt für Fenix Toulouse in der französischen Liga auf Punktejagd. Der explosive und spielintelligente Mittelmann konnte sich sofort erfolgreich in das Melsunger Spiel integrieren, glänzte dabei vor allem als Vorbereiter (19 Assists).

Kristopans kommt als dreifacher französischer Meister und Pokalsieger vom CL-Teilnehmer Paris St. Germain nach Melsungen, ging dort jahrelang als Führungsspieler voran. Bei der MT konnte er in den ersten fünf Spielen 19 Tore beisteuern. Sipos spielte zuletzt beim CL-Teilnehmer Telekom Veszprem in Ungarn und soll vor allem in der Abwehr für Stabilität sorgen. Die drei Neuen sollen die Siegermentalität mitbringen und tun dies bislang erfolgreich.

Denn nach Lemgo reisen die Melsunger als ungeschlagener Tabellenführer mit 10:0-Punkten im Gepäck. Zum Start in die neue Spielzeit konnte die MT unter anderem einen souveränen 35:30-Auswärtserfolg beim amtierenden Deutschen Meister THW Kiel feiern.

Ins Schwitzen kamen die Hessen bislang nur beim engen 28:27-Heimerfolg gegen Leipzig. Die vergangenen Duelle mit dem TBV boten stets Spannung pur. In Melsungen behielten die Hessen zuletzt beim 19:20 mit einem Tor die Oberhand, in der Phoenix Contact-Arena gab es September vergangenen Jahres ein 28:28-Unentschieden.

„Wollen dem nächsten Topfavoriten ein Bein stellen“

Entsprechend gewarnt ist TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Melsungen ist sicherlich die Mannschaft der Stunde ist. Sie zu schlagen, wird eine Mammutaufgabe, der wir uns mit viel Freude stellen wollen. Die MT hat sich vor der Saison individuell enorm verstärkt. Zudem vertrauen sie auf ein Spielsystem, welches für sie ideal funktioniert. Gerade Balenciaga gibt dem Spiel von Melsungen noch einmal eine neue Note, mit sehr viel Spielwitz“, so Kehrmann.

Doch für den TBV-Trainer ist dies kein Grund, sich am Sonntag zu verstecken: „Wir wollen, zusammen mit unseren Fans, unsere Heimserie von neun ungeschlagenen Spielen in Serie weiter ausbauen und dem nächsten Topfavoriten ein Bein stellen. Unser großes Ziel ist es, die erste Mannschaft zu sein, die Melsungen ein oder zwei Punkte abnimmt“, gibt Kehrmann die Marschroute vor.

Laerke zurück im Kader

Nachdem Emil Buhl Laerke gegen Magdeburg zurück in den Kader gekehrt war, kann personell Kehrmann weiter aufatmen, muss jedoch auch im Spiel gegen den aktuellen Spitzenreiter weiter auf Bobby Schagen verzichten.

Geleitet wird die Begegnung am Sonntagnachmittag vom Schiedsrichtergespann Robert Schulze und Tobias Tönnies. Übertragen wird das Spiel auf Dyn. Tickets sind weiterhin an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Online-Ticketshop erhältlich. Im Vorverkauf wurden bislang mehr als 3.200 Tickets abgesetzt. (lwz)