Schieder-Schwalenberg. Was hinterlässt die Menschheit der Welt? Wie vermischen sich Natur und Industrie? Erobert die Natur den Industriemüll der Menschheit zurück? Kann es auf verwüstetem Land wieder Leben geben? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Kollektiv Grapain.
Das Schwalenberg-Stipendium ging im Jahr 2023 an die französische Installationskünstlerin Maëva Grapain (Jahrgang 1992). Gemeinsam mit ihrem Bruder Arnaud Grapain (1989) bildet sie das Kollektiv. Am Sonntag, 15. Oktober, wird die Künstlerin von 14 bis 17.30 Uhr in der Ausstellung anwesend sein und für individuelle Gespräche zur Verfügung stehen. An diesem Tag erscheint auch der Katalog zur Ausstellung.
Die Besucher treffen auf gesellschaftskritische Installationen, die Industrie, achtlos weggeworfenen Müll und Natur miteinander verbinden. Durch die Symbiose dieser Elemente hat das Künstlerduo neue, eindrucksvolle Ökosysteme geschaffen, die sich in die reizvollen Räumlichkeiten des Robert-Koepke-Hauses in Schwalenberg einfügen und so ein einzigartiges Kunstprojekt darstellen.
Ein besonderes Highlight stellt dabei die Arbeit „Carcasse“ (2023) dar. Es ist eine skulpturale Installation, in der sowohl die Präsentation einer archäologischen Ausgrabung mitschwingt, als auch die Assoziation an abgehangenes Fleisch aus Schlachthöfen. Tatsächlich handelt es sich um Skulpturen aus Ethernet-Kabeln, den Hinterlassenschaften der Zivilisationen aus dem 21. Jahrhundert, die jedoch ihres Inhalts beraubt sind und für zukünftige Zivilisationen nur bruchstückhafte Relikte unserer Zeit sein können. Die Ausstellung läuft noch bis Sonntag, 29. Oktober. (lwz)