Horn-Bad Meinberg. Endlich findet wieder ein Maskenball in Bad Meinberg statt – diesmal nicht im Ballhaus wie vor 200 Jahren, sondern im Kurgastzentrum im Historischen Kurpark. Die Damen können ihr Abendkleid ausführen und die Herren erscheinen in angemessener Kleidung.
Zum Empfang am Samstag, 21. Oktober, um 19.30 Uhr, wird Fürstin Pauline die Gäste des Abends persönlich begrüßen. Das Orchester lädt mit dem Walzer zum ersten Tanz ein. Die musikalische Zeitreise geht weiter mit Swing, Schlager und Pop bis Mitternacht.
Flanier- oder Tischkarte
Die Flanierkarte für 20 Euro enthält neben dem Eintrittspreis eine dekorative Maske, auch „Larve“ genannt, sowie zur Begrüßung ein Glas Sekt aus gutem Hause. Peter-Joseph-Hubert Geldermann gründete 1838 sein eigenes Champagnerhaus. Sein Sekt wird noch heute in traditioneller Flaschengärung erzeugt.
Die Tischkarte für 40 Euro bietet zusätzlich zu den vorgenannten Leistungen einen reservierten Sitzplatz, eine Flasche Wein oder Prosecco, eine kleine Flasche Meinberger Mineralwasser und eine kleine Snackauswahl pro Person.
Weitere kalte und warme Gerichte hält die Gastronomie bereit als Stärkung für die hungrigen Tänzer. Karten gibt es bei den bekannten Vorverkaufsstellen, unter anderem in den Touristinfos in Bad Meinberg und Detmold, bei der Lippischen Landes-Zeitung, bei Hanebaum im Kaufland (Klingenbergstraße) und online im Ticketshop sowie ab 19 Uhr an der Abendkasse im Kurgastzentrum im Historischen Kurpark von Bad Meinberg. (lwz)
Hintergrund
1820 hatte Fürstin Pauline anlässlich der Hochzeit ihres Sohnes Paul Alexander Leopold zum großen Maskenball in ihren Lieblingskurort Meinberg geladen. Sie wollte der Bevölkerung ihre Schwiegertochter Prinzessin Emilie von Schwarzburg-Sondershausen vorstellen.
Da ihr Sohn bei der Wahl einer Lebensgefährtin sehr zögerlich war, hatte Pauline bei dieser Verbindung die Fäden gezogen und hoffte, die passende Gefährtin für den jungen Mann gefunden zu haben. Hatte sie sich doch immer eine Tochter gewünscht, da ihre eigene nur einen Tag nach der Geburt verstorben war.
Fürstin Pauline erschien kostümiert als Sultanin Mutter, was durchaus ihrem Einfluss auf Politik und Sohn entsprach, denn dieser hatte bisher noch gezögert, seine Mutter in der Regentschaft abzulösen.
Wir wissen heute, dass es keinen weiteren Ball in Detmold gab, bei dem das junge Paar sich den Untertanen präsentierte, sehr zum Ärger der Fürstin und der Untertanen, so dass dieser Maskenball der einzige Ball für das junge Paar und der vermutlich letzte Ball war, den die Fürstin selbst noch erleben durfte.
Sie verstarb im Dezember des Jahres 1820. Erleichtert, den Thronfolger unter die Haube gebracht zu haben, mag die Fürstin fröhlich und unbeschwert diesen Abend erlebt haben.
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Bereits zu Schulzeiten entdeckte Yves Brummel seine Leidenschaft für Journalismus, die er während seiner knapp neunjährigen Tätigkeit als Freier Mitarbeiter in der Lokalsportredaktion des Westfalen-Blatts in Gütersloh vertiefen durfte. Nach Stationen unter anderem in den Medienabteilungen von Arminia Bielefeld und Dr. Kurt Wolff sowie in der Sportkommunikation der Arvato-Medienfabrik landete er nach Abschluss seines Masterstudiums im Bereich Journalismus und Medienkommunikation als Freier Redakteur bei Lippe aktuell. Zudem war der gebürtige Gütersloher zu dieser Zeit für den Postillon in Lage tätig. Seit 2023 ist er Freier Redakteur bei der LWZ und schreibt für das Westfalen-Blatt in Schloß Holte-Stukenbrock.