Kreis Lippe/Höxter. Es war die am besten besuchte Landesgartenschau im Jahr 2023 bundesweit: 622.430 zahlende Besucher sind im vergangenen halben Jahr nach Höxter gekommen, darunter viele Kinder.
Die Macher sprechen von einer Landesgartenschau der Superlative: Der Park an Weser, Wall und Welterbe lockte 56 Prozent mehr Besucher als ursprünglich erwartet. Außerdem schafften es die Höxteraner so viele Dauerkarten zu verkaufen wie noch nie zuvor eine Gartenschau in NRW – am Ende gab es fast 36.300 erklärte LGS-Fans. Das gaben die Verantwortlichen bei einer Bilanz am Mittwoch bekannt.
Es ist noch nicht alles abgerechnet, doch die Geschäftsführung ist zuversichtlich,
dass die Gartenschau finanziell mindestens mit einer schwarzen Null abschließen wird.
„Es ist uns gelungen, eine enorme mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen und ein Millionenpublikum zu erreichen“, ist Geschäftsführerin Claudia Koch merklich stolz. Artikel zur LGS Höxter wurden im Durchschnitt pro Monat 600 Mal in Printmedien veröffentlicht, hat eine Auswertung von „Landau Media“ ergeben. Über die gesamte Laufzeit wurden darüber hinaus etwa 2.000 Meldungen in Online-Medien und 3.000 Social-Media-Posts generiert.
Etwa die Hälfte der Besucher kam zwar aus dem Kreis Höxter und den Nachbarkreisen Paderborn, Lippe und Holzminden. Viele reisten aber auch aus den entferntesten Ecken der Republik ins Weserbergland. Als besucherstärkster Tag ging der 30. April in die Statistik ein: An diesem Tag kurz nach der Eröffnung waren 8.404 Menschen auf der LGS. Insbesondere in den Monaten Mai und Juli herrschte Hochbetrieb in Höxter. „Volle Restaurants, reges Treiben in der Fußgängerzone – die Region wird von diesem Schub nachhaltig profitieren“, ist sich Geschäftsführer Jan Sommer sicher.
Vor allem der Tourismus boomte: Die Hotellerie in Höxter war zum Beispiel während der Laufzeit der LGS komplett ausgebucht. Auch das Gruppenreisegeschäft lief ausgesprochen gut: Etwa 20.000 Menschen ließen sich meist in Bussen nach Höxter fahren, um die Blütenpracht zu bewundern. Weit über 1.000 Führungen über das Gelände wurden organisiert.
Den Gartenschau-Machern gelang es, eine jüngere Klientel anzusprechen. So erkundeten 55.000 Kinder die großen, neuen Spielplätze. Bei Familien war die LGS in Höxter ein beliebtes Ausflugsziel. Viel los war auch im „Bunten Klassenzimmer NRW“: An 170 Kursen nahmen insgesamt 16.000 Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studierende teil. 18 Schulen nutzten den Lernort auf der Landesgartenschau.
Gut angenommen wurden die verschiedenen Shuttle-Angebote im 31 Hektar großen, weitläufigen Areal, das sich zwischen der historischen Fachwerkstadt, am Weserufer entlang bis zum Welterbe am Schloss Corvey erstreckt. Der kostenlose Pendelbus zwischen Corvey und der Innenstadt wurde rege genutzt. Etwa 49.000 Menschen nahmen den Dampfer der „Flotte Weser“, der als Schiffsshuttle auf dem Fluss verkehrte. Und der „Rasende Weserwurm“ transportierte bei seinen Rundfahrten mehr als 38.000 Menschen.
„Höxter hat sich in diesem Sommer ganz neu präsentiert. Wir waren gerne Gastgeber und unsere Stadt wird auch zukünftig ein attraktives Reiseziel bleiben“, verspricht Bürgermeister Daniel Hartmann. Die Stadt am beliebten Weserradweg will ihren Gartenschaupark zu 90 Prozent erhalten. (lwz)