Nach Todesfällen zwischen Remmighausen und Wilberg: Kreis Lippe appelliert an Autofahrer

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Symbolbild. Foto: Adobe Stock

Kreis Lippe. In den vergangenen Wochen hat die B239 (Detmolder/Hornsche Straße) zwischen Remmighausen und Wilberg eine neue Fahrbahndecke bekommen. Vor allem, um nach mehreren schweren, teils tödlichen Unfällen die Verkehrssicherheit im kurvigen Abschnitt nahe Schmedissen zu erhöhen.

Doch kaum ist die Sanierung abgeschlossen, fangen die ersten Verkehrsteilnehmer dort schon wieder das Rasen an und missachten Tempo 50. Und das ist vor allem in den Kurven nach wie vor gefährlich, warnt die Unfallkommission des Kreises Lippe.

Die Experten bitten die Autofahrer daher eindrücklich darum, sich an die dort geltende Geschwindigkeitsbegrenzung zu halten. Denn: 20 Mal hatte es in den vergangenen fünf Jahren auf der B239 zwischen Wilberg und Remmighausen gekracht.

Drei Menschen haben dabei ihr Leben verloren, zehn Personen sind teils schwer verletzt worden, 21 weitere mussten ambulant medizinisch versorgt werden. Hauptursachen für die Unfälle waren zu hohe Geschwindigkeit und eine mangelnde Griffigkeit der Fahrbahn bei Nässe.

Daher war die Unfallkommission des Kreises Lippe eingeschritten und hatte als Sofortmaßnahme die Höchstgeschwindigkeit begrenzt. Für Autos, Lkw und Co. galten seither neben den üblichen 70 Kilometer pro Stunde (km/h) auch 50 km/h bei Nässe. Das hatte gewirkt, die Unfalllage war seitdem unauffällig. Als dauerhafte Lösung beschloss die Unfallkommission eine bauliche Deckensanierung, durch die die 50 km/h bei Nässe wieder aufgehoben werden können.

Die Fahrbahn ist inzwischen zwar erneuert, dennoch ist die Höchstgeschwindigkeit vorübergehend generell noch auf 50 km/h begrenzt. Denn auf der nagelneuen Straße befindet sich noch ein Bitumenfilm, der zunächst abgefahren werden muss.

In den ersten Wochen nach Verkehrsfreigabe ist daher die notwendige Griffigkeit noch nicht gegeben. Das hatten mehrere Messungen ergeben, weshalb derzeit Tempo 50 dort gilt. Offenbar aus Unverständnis darüber, geben aber immer häufiger Autofahrer dort wieder Gas und missachten die Geschwindigkeitsbegrenzung. Eine unzureichende Griffigkeit ist für die Verkehrsteilnehmer aber nicht erkennbar und ist insbesondere bei Nässe gefährlich.

Daher appelliert die Unfallkommission des Kreises Lippe an alle, sich vornehmlich bei Nässe an die ausgeschilderte Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h zu halten. Eine erneute Messung der Fahrbahn ist Anfang November vorgesehen. Die Unfallkommission hofft, dass dann die notwendige Griffigkeit erreicht wird und die Geschwindigkeitsbeschränkung dann wieder auf die dort zuvor geltenden 70 km/h angehoben werden kann. (lwz)