Lemgo. Klaus Hagemeister hat Lemgo sichtbar geprägt. Jetzt geht er nach 37 Jahren bei der Alten Hansestadt Lemgo in den Ruhestand. Er hinterlässt nicht nur eine Lücke in der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Straßen und Entwässerung Lemgo (SEL), sondern auch ganz viele deutliche Spuren im Stadtgebiet.
Dabei führte sein Weg den Detmolder eher zufällig nach Lemgo. Zunächst absolvierte er nach der Fachoberschule eine Lehre zum Straßenbauer bei einem Betrieb in Leopoldshöhe. Dann folgte ein Studium an der damaligen Fachhochschule Lippe im Fachbereich Bauingenieurwesen mit der Fachrichtung Verkehrswesen.
Zufällig suchte die Alte Hansestadt Lemgo passend zu seinem Abschluss einen Bauingenieur im damaligen Tiefbauamt. Klaus Hagemeister reichte seine Mappe ein, spontan und eigentlich gar nicht mit der Absicht, dort anzufangen. „Ich wollte nur ausprobieren, wie so ein Bewerbungsgespräch abläuft“, erinnert er sich an seinen ersten Kontakt mit seinem neuen Arbeitgeber. Dieser muss ihn überzeugt haben, denn direkt nach dem Abschluss begann seine Zeit bei der Alten Hansestadt Lemgo.
Diese Zeit sollte lange dauern: In den 37 Jahren hat Klaus Hagemeister etliche große Bauprojekte betreut. Aus seiner Zeit beim Kanalbau stammen die Schönungsteiche an der Kläranlage, der wohl idyllischste Teil der Lemgoer Abwasserreinigung, sowie diverse Regenrückhaltebecken, Regenüberlaufbauwerke, Pumpstationen und Gewässerausbauten. Dann kamen Straßenbauprojekte dazu, die heute das Stadtbild prägen: Der Wilmbusseplatz (Forschungs- und Bildungsmeile Lüttfeld), der Marktplatz und die langjährige Großbaustelle Mittelstraße. „Das war ein interessantes Projekt“, sagt Klaus Hagemeister. Er erinnert sich auch an viele Anekdoten, etwa als er mit Kollegen und Hauseigentümern um Mitternacht in der Mittelstraße stand, um das neue Beleuchtungskonzept zu entwickeln.
„Das waren tolle Projekte für die Alte Hansestadt Lemgo, und das Ergebnis ist überzeugend“, würdigt Bürgermeister Markus Baier die Arbeit seines langjährigen Mitarbeiters. Klaus Hagemeister habe immer eine „pragmatische Lösung“ gefunden. Zuletzt hat er noch die Arbeiten an der Schuhstraße betreut, die pünktlich zu seinem Abschied fertiggestellt wurde.
„Es hat Spaß gemacht“, sagt Klaus Hagemeister zu all seinen großen und kleinen Projekten. Dennoch freut er sich auf den Ruhestand, auf Zeit mit der Familie und viele Reisen mit seinem Wohnmobil. Und sicher wird ihn sein Weg aus Detmold auch immer wieder mal nach Lemgo führen. (lwz)