„Die Kempowski-Saga Teil 3 – Ein Kapitel für sich“ am 10. November in der Konzerthalle in Bad Salzuflen

28
Die Kempowski-Saga Teil 3 - Ein Kapitel für sich. Foto: G2 Baraniak

Bad Salzuflen. Mit insgesamt vier Theaterabenden wird Walter Kempowskis Romanzyklus „Deutsche Chronik“ auf die Bühne gebracht. Die Reihe, zwischen 1971 und 1984 veröffentlicht, umfasst neun Bände. Kempowski (* 1929, † 2007) erzählt darin den Niedergang des deutschen Bürgertums während des 20. Jahrhunderts und benutzt dafür in einer Mischung aus Dokumentation und Fiktion seine eigene Familiengeschichte.

In der Inszenierung vom Altonaer Theater Hamburg wird nun der dritte Teil der Kempowski-Saga am Freitag, 10. November, ab 19.30 Uhr in der Konzerthalle in Bad Salzuflen aufgeführt, in dem die Familie Kempowski vor den Trümmern steht, die der Zweite Weltkrieg 1945 hinterlassen hat. Man erlebt am eigenen Leibe oder bei Nachbarn und Freunden Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber man ist nicht ausgebombt und hat noch etwas Geld. Zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, Schwarzmarkt und Hamsterzügen versucht die Familie Kempowski nach dem Krieg, die bürgerliche Kontinuität wiederherzustellen. „Bei allem Leid zeigt sich der lakonische Humor Kempowskis in allen Figuren, die hervorragend durch das Ensemble des Altonaer Theater unter der Regie von Axel Schneider verkörpert werden“, sagt Olaf Fasse, Abteilungsleitung Kulturbüro der Stadt Bad Salzuflen.

Nachdem der Ich–Erzähler Walter für kurze Zeit in den Westen „rübergemacht“ hatte und mit ein paar Frachtbriefen den Amerikanern die Ausplünderung der „Zone“ durch die Russen demonstrieren wollte, wird er bei einem Besuch in Rostock festgenommen und verbringt acht Jahre im Zuchthaus in Bautzen. Spionage hieß die Anklage. Nicht nur Walter, sondern auch Bruder Robert wird verhaftet und schließlich sogar die Mutter. Walter hatte ihre Mitwisserschaft im Verhör zugegeben, was er sich nie verzeiht. Mutter und Söhne machen mit Haft und Häftlingen ihre ganz eigenen Erfahrungen, und so erzählt jeder aus seiner Perspektive, was ihm in der Welt der Eingeschlossenen widerfahren ist.

Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis ab 16 Euro per E-Mail an theaterkasse@bad-salzuflen.de und telefonisch unter 05222-952909 sowie zu den Öffnungszeiten der Theaterkasse im Kurgastzentrum (Parkstraße 20) erhältlich. Restkarten, sofern verfügbar, sind an der Abendkasse (ab 18.30 Uhr) zu erwerben.(lwz)