Gemeinsam stark im Kinderschutz für Bad Salzuflen: Jugendamt erhält neue Koordinierungsstelle

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In ihrer Funktion als Netzwerk- Koordinatorin referierte Anke Hütte (links, stehend) beim ersten Netzwerktreffen im Kinder- und Jugendzentrum @on in Schötmar. Foto: Stadt Bad Salzuflen

Bad Salzuflen. Aufgrund der Änderungen des Landeskinderschutzgesetzes NRW im Jahr 2022 konnte eine Koordinierungsstelle Kinderschutz im städtischen Jugendamt der Kurstadt geschaffen werden. „Diese Stelle wird über Landesmittel finanziert und hat zur Aufgabe, ein Kinderschutznetzwerk vor Ort in Bad Salzuflen aufzubauen und alle wichtigen Akteure unter dem Dach des Kinderschutzes miteinander in den Austausch zu bringen“, beschreibt Fatih Gök die neugeschaffene Position zur Stärkung des Kindeswohles.

Dabei ist eine Aufgabe der städtischen Netzwerk-Koordinatorin Anke Hütte die fachliche Begleitung des Kinderschutznetzwerkes in Bad Salzuflen. Vor diesem Hintergrund eröffnete Bürgermeister Dirk Tolkemitt am Mittwoch, 22. November, das erste „Netzwerktreffen Kinderschutz“ in den Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendzentrums @on im Ortsteil Schötmar und setzte ein deutliches Zeichen für die Wichtigkeit des Themas. „Ziel ist ge-
meinsam die Rahmenbedingungen für eine effektive und schnelle Zusammenarbeit bei möglicher Kindeswohlgefährdung sicherzustellen“, betont Stadtoberhaupt Tolkemitt, „sodass die Fachstelle Kinderschutz diesen Prozess koordinieren kann und die beständige Weiterentwicklung im Kinderschutz unterstützt.“

Geladen waren Akteure, die mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten im Kinderschutz tätig sind. Neben der Polizei und den Justizbehörden haben auch die Schul- und Kindergartenträger, örtliche Beratungsstellen, das Jugendamt, Freizeitstätten, Kinderärzte, Therapiepraxen sowie die ortsansässige Kinder- und Jugendpsychiatrie des Klinikum Lippe an der Auftaktveranstaltung teilgenommen.

In großer Runde wurde über Aufgaben und Herausforderungen des örtlichen Kinderschutzes gesprochen und Ziele für die Folgetreffen im nächsten Jahr formuliert. Das „Netzwerk Kinderschutz“ tagt fortlaufend dreimal jährlich und bietet neben der Möglichkeit „der Ver-
netzung und des Austausches der unterschiedlichen Berufsgruppen“, sagt Fatih Gök, „auch Raum für gemeinsame Fortbildungen und Aktionen mit dem Schwerpunkt Kinderschutz und Kinderrechte.“

Durch das Netzwerk sollen mögliche Präventionslücken in der Endwicklungskette von Kindern und Jugendlichen geschlossen und die Verfahrenswege im Kinderschutz, mit Blick auf die strategischen Stadtziele von Bad Salzuflen, verbessert und optimiert werden.

Zusammenfassung der Ziele zum Landeskinderschutzgesetz NRW:

Sicherung der fachlichen Standards nach §79a SGB VIII und regelmäßige Qualitätsentwicklungsverfahren der Kinderschutzpraxis

Auf- und Ausbau von Koordinierungsstellen für interdisziplinäre „Netzwerke Kinderschutz“ und somit einen verbesserten Austausch insbesondere zwischen den Akteuren des interdisziplinären Kinderschutzes

Entwicklung und Überprüfung von Leitlinien für Kinderschutzkonzepte und Fortbildungen der Fachkräfte

Weiterhin wird das Recht von Kindern und Jugendlichen auf Berücksichtigung ihrer Meinung entsprechend ihrem Alter und ihrer Reife als Grundsatz formuliert und an verschiedenen Stellen im Gesetzaufgegriffen (lwz)