Leopoldshöhe/Bad Salzuflen-Ehrsen. Lippe hat einen neuen Fußballklub: Mit dem FC BESA 05 aus Leopoldshöhe ist der Kreis seit Kurzem um eine sportliche Attraktion reicher. Das ist, nach Ansicht zahlreicher Anwohner des Sportplatzes in Bad Salzuflen-Ehrsen, wo der Verein seine Heimspiele austrägt, eine tolle Nachricht. Seit dem 8. November ist er zudem offiziell als Fußballverein ins Verbandsregister des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW) eingetragen.
Die Geschichte des neuen Fußballvereins beginnt mit seiner Gründung am 13. September dieses Jahres in Leopoldshöhe, aber besonders mit einer gemeinsamen Leidenschaft für den Fußball. So sieht sich der neue Verein nicht nur als Team, sondern als eine große Familie, die nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch als Gemeinschaft etwas bewirken will.
Nicht umsonst schreiben sich die Gründungs- und Vorstandsmitglieder Edon Rexhepi (Vorsitzender), Leonit Begisholli (stellvertretender Vorsitzender), Lirim Begisholli (Kassenwart), Dion Sahiti (Sportdirektor), Lorent Sahiti (Abteilungsleiter) und Ardit Begisholli (Sekretär) Werte wie Teamgeist, Fair Play und positive Veränderungen auf die Fahne.
Gemeinsamer Traum geht in Erfüllung
Die meisten Gründungsmitglieder, die fast alle miteinander verwandt sind, leben seit einiger Zeit in Leopoldshöhe und spielen seit Jahren in unterschiedlichen Fußballvereinen in Lippe. Es sei schon länger ihr Traum gewesen, gemeinsam als Verein auf dem Fußballplatz zu stehen. Dies sei mit der Vereinsgründung nun in Erfüllung gegangen. Zudem kamen weitere Mitglieder vor einiger Zeit aus Mettmann in der Nähe von Düsseldorf hinzu.
Sie alle leben nun im Raum Leopoldshöhe, wo nach der Gründung jedoch zunächst keine regelmäßige Trainingsstätte gefunden werden konnte. Nach vielen Telefongesprächen fand man dann jedoch heraus, dass es in Bad Salzuflen-Ehrsen einen Sportplatz mit Vereinshaus gibt, der seit rund zehn Jahren nicht mehr fest von einem Fußballverein besetzt ist – die neue Spielstätte war gefunden.
Das Vereinshaus entstand vor vielen Jahren in Eigenleistung durch Anwohner als Ort zum Feiern und wurde seitdem von verschiedenen Verbänden und Vereinen regelmäßig benutzt, darunter die AWO und ein Darts-Club. Der FC BESA 05 möchte den Platz nun für verschiedene Vereinsaktivitäten, Trainingsspiele und Turniere nutzen.
Wurzeln liegen im Kosovo und Albanien
Alle Gründungsmitglieder des FC BESA 05 haben ihre Wurzeln im Kosovo respektive Albanien, was sich auch im Vereinswappen widerspiegelt, das nicht nur ein Symbol, sondern den Herzschlag des neuen Vereines repräsentiere. In den Farben Schwarz, Rot und Weiß vereinten sich Traditionen, Leidenschaft und Stolz.
Der albanische Adler sei das Zeichen ihrer Herkunft und der kulturellen Wurzeln, die im Verein eine große Rolle spielten, heißt es von Vereinsseite. Mitten im Logo prangt zudem ein Fußball, der die Leidenschaft für das runde Leder zeige. Die „05“ stehe für die enge Verbindung zu ihrer Heimatstadt Ferizaj im Süden des Kosovo, „BESA“ bedeute wiederum „Versprechen“.
So stehe die Version eines neuen erfolgreichen Fußballvereins im Vordergrund, aber auch, dass sich die Mitglieder dort wie zu Hause fühlten. Angesprochen sei jede Nation und jedes Alter. „Wir wollen Fußballbegeisterte zusammenbringen und auf sowie neben dem Spielfeld positive Werte und Zusammenhalt fördern“, teilt der Verein mit.
Eine erste Herrenmannschaft mit 15 Spielern konnte bereits ins Leben gerufen werden. Nun möchte man noch eine Jugendmannschaft aufbauen. Fünf Kids wären schon dabei und man hoffe, dass diese Zahl schnell wachse. Daher sucht der Verein Spieler für Minikicker sowie für F-, E-, D-, C-, B- und A-Junioren. Eine zweite Herrenmannschaft ist ebenfalls in Planung.
Unterstützt wird der neue Klub von einer Reihe Sponsoren, darunter B & Celf aus dem Raum Düsseldorf, Lele Production, die in ganz Deutschland tätig sind und unter anderem die Vereinswebseite (fc-besa.de) entwickelt haben, Jelux Bauelemente und Meine kleine Nähecke.
Bürgerentscheid in Bad Salzuflen
Etwas Kopfzerbrechen macht dem jungen Team aber, dass die Stadt Bad Salzuflen die beiden Grundschulstandorte Wasserfuhr und Kirchplatz zusammenlegen möchte. Das Ziel ist es, eine fünfzügige Grundschule mit rund 20 Klassen zu schaffen.
Der SPD-Ortsverein Ehrsen-Breden hatte bereits um Weihnachten 2022 von diesen Plänen erfahren und eine Unterschriftenaktion gestartet, um ein Meinungsbild der Bevölkerung zu erhalten. In kurzer Zeit kamen dabei 1.500 Unterschriften zusammen, die sich gegen die Pläne aussprachen.
Im März dieses Jahres wurde dann aber mit Ratsmehrheit der CDU der Schulneubau beschlossen, obwohl, so betont Regina Suett von der SPD, keine Kosten und auch der Standort nicht genannt worden wären.
Man wolle den Sportplatz aber auf jeden Fall erhalten. Deshalb brachte der SPD-Ortsverein Ehrsen-Breden zusammen mit Dr. Johann Malcher, Christine Pons und Regina Suett ein Bürgerbegehren für den Erhalt der beiden Schulstandorte auf den Weg. Mehr als 3.800 Unterschriften kamen im Zuge dessen zusammen und das Begehren wurde für zulässig erklärt.
Bei der Abstimmung im Bad Salzufler Rat wurde dem Bürgerbegehren jedoch mehrheitlich nicht beigetreten. Daher wird es an diesem Sonntag, 10. Dezember, einen Bürgerentscheid geben, bei dem alle Bad Salzufler Bürger für oder gegen den Standorterhalt abstimmen können.
Die Standortfrage des Neubaus, falls er wirklich komme, sei, berichtet Regina Suett, vollkommen unklar und nach ihrem Kenntnisstand würde es aktuell gar drei Standorte geben, wo dann der Neubau entstehen könne.
Daher hoffen nun alle 50 Mitglieder des FC BESA 05, dass der Sportplatz-Ehrsen auf jeden Fall dauerhaft erhalten bleibe. (al)