Lemgo. Zeit zur Erholung bleibt für den TBV Lemgo Lippe in der vorweihnachtlichen Zeit keine. Nach dem starken Auftritt gegen die Füchse Berlin, bekommt es der lippische Handball-Bundesligist am Dienstagabend, 19. Dezember, bereits mit dem nächsten Schwergewicht zu tun: In der Campushalle in Flensburg trifft der TBV ab 19 Uhr auf den Tabellendritten SG Flensburg-Handewitt, welcher zuhause noch verlustpunktfrei ist.
Nach acht Siegen in Folge hat es die SG Flensburg-Handewitt in der LIQUI MOLY HBL am letzten Spieltag mal wieder erwischt. Bis zur letzten Sekunde schien den Flensburgern in Göppingen beim Stand von 31:31 zumindest ein Punkt sicher, doch dann versetzte FAG-Spieler Erik Persson die SG mit einem direkt verwandelten Freiwurf aus scheinbar unmöglicher Position in Schockstarre. Zuvor gab es für die Nordlichter bereits eine bittere Personalnachricht zu verkraften: Rückraum-Ass Kay Smits wird dem Team von SG-Trainer Nicolej Krickau bis auf Weiteres aufgrund einer subakuten Herzmuskelentzündung nicht zur Verfügung stehen und der Niederlande voraussichtlich auch bei der bevorstehenden Europameisterschaft fehlen.
Aufatmen konnten die Flensburger hingegen auf Rückraum-Links, wo Simon Pytlick gegen Göppingen nach überstandener Verletzung sein Comeback feierte. Dabei ist das Ziel der Flensburger für diese Saison klar: Eine weitere Spielzeit ohne Titel soll es nicht geben. Doch um am Ende der Saison tatsächlich die Meisterschale in den Händen halten zu
können, dürfen der SG keine weiteren Ausrutscher wie gegen Göppingen unterlaufen. Mit derzeit 24:8-Punkten und Rang 3, sind der SC Magdeburg (28:4) und die Füchse Berlin (28:4) zwar noch in Sichtweite, doch jeder weitere Punktverlust schmerzt bei der Aufholjagd extrem.
Auf die Heimstärke ihres Teams können sich die Flensburger Fans bislang jedoch verlassen. In allen 9 Duellen in der Campushalle gingen die Krickau-Schützlinge als Sieger hervor, konnten zuletzt Topteams wie die Rhein-Neckar Löwen (33:25) und die MT Melsungen (34:24) mit deutlichen Klatschen auf die Heimreise schicken. Nur auswärts hakt es bei der SG bislang. Nicht nur beim SC Magdeburg (29:31) ließen die Flensburger Punkte liegen, sondern auch beim Hinrunden-Aufeinandertreffen mit dem TBV,mwo die Nordlichter in letzter Sekunde ein 31:31-Unentschieden retten konnten.
Weitere Punktverluste stehen gegen Hannover-Burgdorf (26:26), Stuttgart (31:34) und Göppingen (31:32) zubuche. Um die Flensburger Heimstärke weiß auch TBV-Trainer Florian Kehrmann: „Kurz vor dem Ende des Handballjahres haben wir noch mal ein richtig schweres Auswärtsspiel vor der Brust. Die SG Flensburg-Handewitt ist im Laufe der Spielzeit wirklich extrem zusammengewachsen und gewinnt ihre Spiele vor allem zuhause mit großer Deutlichkeit. Der kleine Rückschlag gegen Göppingen wird sie nicht umhauen. Gerade in Flensburg muss für jeden Gegner alles passen, damit man ihnen gefährlich
werden kann.
Wir wollen in der Campushalle an unsere Leistung aus dem Berlin-Spiel anknüpfen, wo
wir wirklich eine gute Leistung gezeigt haben. Wenn dann 2-3 Spieler über sich hinauswachsen, traue ich meinem Team vieles zu“, denkt Kehrmann nicht daran, mit der weißen Flagge im Gepäck anzureisen. „Die SG agiert in einer sehr kompakten 6:0-Abwehr, die wir in Bewegung bringen müssen. Hinten gilt es die individuelle Qualität von Flensburg zu verteidigen, mit einem sehr guten Kreisläuferspiel und sehr schnellen Außen. Wir werden die Aufgabe mit großer Vorfreude annehmen.
Die Stimmung in den Hallen ist in den letzten Wochen überragend. Diese gilt es aufzusaugen und mit vollem Elan nach Flensburg zu fahren“, freut sich Kehrmann auf das Duell mit der SG. Die Flensburger Heimstärke wird auch beim Blick auf die direkten Aufeinandertreffen deutlich: Acht Niederlagen und zwei Unentschieden stehen für den TBV bei der SG zubuche. In der Phoenix Contact-Arena wartet hingegen die SG seit drei Spielen vergeblich auf einen Sieg. Zweimal konnte der TBV zuletzt gewinnen und erkämpfte sich in der Hinrunde ein Unentschieden.
Geleitet wird die Begegnung am Dienstagabend vom Schiedsrichtergespann Robert Schulze und Tobias Tönnies. Dyn überträgt das Spiel ab 18.45 Uhr live. Nur wenige Tage später trifft der TBV am Samstag, 23. Dezember, 20.30 Uhr, im letzten Spiel des Jahres vor heimischer Kulisse auf den HSV Hamburg. Stand jetzt sind bereits 4.200 Tickets für das Weihnachtsspiel verkauft. Letzte zusammenhängende Sitzplatzkarten sowie Stehplatztickets sind weiterhin im TBV-Onlineshop erhältlich. (lwz).