LWL-Jahresbilanz: Ziegelei verliert Besucher – Freilichtmuseum Detmold hoch zufrieden

37
Eine beliebte Veranstaltung im Jahreskreis ist das Kartoffelfest in der Ziegelei Lage, bei dem auch Stockbrot gebacken wird. Foto: LWL/Harms

Kreis Lippe. Im Jahr 2023 ist es den 35 LWL-Kultureinrichtungen in Westfalen gelungen, die Besuchszahl um rund 100.000 Menschen auf 1,76 Millionen Gäste zu steigern (2022: 1,66 Millionen, 2021: 1,11 Millionen). Mit Blick auf den Kreis Lippe verzeichnete die Ziegelei Lage etwas weniger Besucher als im Vorjahr. Das Freilichtmuseum Detmold hingegen blickt rundum zufrieden auf 2023 zurück.

„Es haben schon fast so viele Menschen die LWL-Museen besucht wie vor der Corona-Pandemie“, sagte Dr. Georg Lunemann, der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). „Damit sind wir sehr zufrieden und sehen das als Ansporn, weiterhin qualitativ hochwertige Ausstellungen und kulturelle Erlebnisse zu bieten, um noch mehr Menschen zu erreichen“, betont er.

„Diesen Erfolg verdanken wir dem Einsatz und der Kreativität unseres gesamten Teams. In Zeiten von Krisen und einem sich ändernden Freizeitverhalten sorgen wir für kulturelle Bildung, gemeinsames und vielfältiges Erleben sowie gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger.

In diesem Zusammenhang sei der LWL-Mobilitätsfonds wichtig, aus dem sich Kita-Gruppen und Schulklassen seit 2019 die Fahrtkosten zu den Museen und Gedenkstätten erstatten lassen könnten. „Rund 28.000 Kindern und Jugendlichen ermöglichte der LWL-Mobilitätsfonds in diesem Jahr einen niedrigschwelligen Zugang zu unseren Bildungsangeboten“, erklärt Dr. Rüschoff-Parzinger.

Der Publikumserfolg basiert unter anderem auf den selbst produzierten Sonder- und Dauerausstellungen der Museen. Darüber hinaus lockten viele Veranstaltungen und innovative Formate die Menschen an.

Weniger Besucher in der Ziegelei Lage

Mit 48.000 Gästen verzeichnet die Ziegelei Lage 2023 etwas weniger Besuche als im Vorjahr (2022: 49.000; 2021: 22.000). Die beliebtesten Veranstaltungen im Jahresprogramm waren die Produktionstage in der Maschinenziegelei mit dem abschließenden Museumsfest sowie der Töpfermarkt im Herbst und der Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende.

Auf reges Interesse stieß die Sonderausstellung „More than Bricks!“ zur Tradition und Zukunft der Architekturkeramik – ein Thema, das das Museum auch in seiner neuen Dauerausstellung aufgreifen will.

Das LWL-Freilichtmuseum Detmold zieht ein positives Fazit der Saison. Foto: LWL/Gerstendorf-Welle

Zufriedenheit im Freilichtmuseum Detmold 

Das Freilichtmuseum Detmold blickt zufrieden auf die Saison 2023 zurück: Das größte deutsche Freilichtmuseum verzeichnete ein ebenso gutes Ergebnis wie im vergangenen Jahr. Trotz eines wetterbedingt durchwachsenen Sommers war das Museum mit rund 172.000 Gästen erneut ein beliebtes Ausflugsziel (2022: 153.000; 2021: 126.000).

„Trotz der verkehrstechnischen Einschränkungen durch den Bau des neuen Eingangs- und Ausstellungsgebäudes erfreut sich das LWL-Freilichtmuseum Detmold großer Beliebtheit“, sagt Rüschoff-Parzinger. „Das spricht in besonderer Weise für die Strahlkraft des Museums und die Fortführung des Themenjahres ‚Museum under construction’“, ergänzt sie.

Das Themenjahr rückte in dieser Saison das Bauen im Gelände in den Fokus, vor allem das Restaurieren im Bestand und die Themen Materialwahl und Nachhaltigkeit spielten eine große Rolle. Was wird da gebaut? Und wie entsteht ein Dorf? – viele Fragen rund um die alltäglichen Arbeiten des Museums wurden an verschiedenen kleinen und großen Stationen im gesamten Gelände beantwortet. Ein Höhepunkt waren die verschiedenen Mitmachelemente an den Ausstellungsstationen.

Der Freilichtgenuss lockte in diesem Jahr am 2. und 3. September mehr als 8.500 Besucher in das Museum. An beiden Tagen luden zahlreiche Aussteller mit regionalen Produkten und Kunsthandwerk zum Flanieren und Genießen ein.

Nach dreijähriger Pause öffnete das Freilichtmuseum Detmold vom 8. bis 10. Dezember zudem noch einmal seine Tore für den Museumsadvent. „Wir freuen uns sehr, dass diese beliebte Veranstaltung am zweiten Adventswochenende in diesem Jahr endlich wieder stattfinden konnte“, sagt Museumsleiterin Dr. Marie Luisa Allemeyer.

„Die Veranstaltung hat in gewohnter Form mit Illuminationen im Gelände für eine ganz besondere Atmosphäre und ein Gefühl für das Weihnachten um 1900 gesorgt“, fährt sie fort. Den Museumsadvent mit seinem breiten Angebot an Kunsthandwerk, Gastronomie und Mitmachangeboten sowie den historisch eingerichteten Weihnachtsstuben erlebten in diesem Jahr gut 17.000 Gäste. (lwz)