Messerangriff in Bad Lippspringe: Tatverdächtiger festgenommen

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Symbolfoto: Adobe Stock

Kreis Lippe/Bad Lippspringe. Vor einem Wohnhaus an der Mühlenflößstraße in Bad Lippspringe (Kreis Paderborn) ist am Mittwochabend, 3. Januar, ein 46-Jähriger von einem ihm bekannten Mann mit einem Messer attackiert und schwer verletzt worden.

Die Polizei hat den mit einem Auto vom Tatort geflüchteten Tatverdächtigen (38) wenig später in Paderborn-Sennelager festgenommen.

Laut der bisherigen Erkenntnisse fuhr der Tatverdächtige gegen 19.55 Uhr zum Wohnhaus des Opfers an der Mühlenflößstraße. Per Handy-Anruf forderte der Tatverdächtige den 46-Jährigen auf, aus dem Haus zu kommen. Vor der Haustür stach er mehrfach mit einem Messer auf das Opfer ein.

Der Mann erlitt Verletzungen im Bereich des Bauches. Sein Hund, ein belgischer Schäferhund, ging auf den Tatverdächtigen los und biss zu. Dieser setzte nun das Messer gegen den Hund ein und verletzte das Tier schwer. Zwischenzeitlich beschaffte sich der Geschädigte eine Holzlatte, um sich gegen den Angreifer zu wehren.

Der Tatverdächtige ergriff die Flucht und stieg einen Pkw. Er fuhr in unbekannte Richtung davon. Die polizeilichen Ermittlungen gehen derzeit davon aus, dass der in Trennung befindliche 38-Jährige möglicherweise eine Affäre seines Kontrahenten mit seiner Ehefrau vermutete.

Die Familie des Opfers alarmierte Polizei und Rettungsdienst. Ein Notarzt versorgte der Verletzten am Tatort. Mit einem Rettungswagen wurde der schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzte 46-Jährige in ein Krankenhaus nach Paderborn gebracht. Der verletzte Hund kam in tierärztliche Behandlung.

Im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung entdeckte eine Zivilstreife das Fluchtauto auf der Dubelohstraße in Schloß Neuhaus. Die Polizeibeamten nahmen die Verfolgung auf. Als der Wagen auf einem Geschäftsparkplatz in Sennelager anhielt, konnte der allein im Fahrzeug befindliche Tatverdächtige von den Polizisten festgenommen werden. Der 38-Jährige hatte Verletzungen durch Hundebisse davongetragen. Er wurde auf der Polizeidienststelle ärztlich versorgt und kam ins Polizeigewahrsam.

Das mutmaßliche Tatwerkzeug, ein Keramik-Küchenmesser mit weißer, etwa 20 Zentimeter langer Klinge, will der Tatverdächtige auf seiner Flucht aus dem Auto geworfen haben. Trotz Suchmaßnahmen der Polizei entlang der mutmaßlichen Fahrtstrecke konnte das Messer bislang nicht gefunden werden.

Die Flucht führte vermutlich über die Detmolder Straße nach Paderborn, dann nach rechts über die Augustdorfer Straße und den Schwabenweg zur Straße An der Talle/Marienloher Straße bis zur Dubelohstraße und diese bis zur Bielefelder Straße in der Ortsmitte von Sennelager. Es ist nicht auszuschließen, dass der Tatverdächtige auch Nebenstraßen parallel der Strecke genutzt hat.

Sollte das Messer bereits von anderen Personen gefunden oder gesehen worden sein, so bittet die Polizei den Finder oder Zeugen, sich zeitnah unter der Rufnummer 05251-3060 zu melden.

Der aus der Ukraine stammende und in Paderborn lebende Tatverdächtige soll noch heute auf Antrag der Staatsanwaltschaft dem Haftrichter beim Amtsgericht Paderborn vorgeführt werden. (lwz/Polizei Paderborn)