Kreis Lippe/Rinteln-Krankenhagen. Zu einem Einsatz aufgrund häuslicher Gewalt kam es am Mittwoch, 7. Februar, in Krankenhagen gegen 13.40 Uhr. Ein 24-jähriger Mann hatte Familienangehörige geschlagen, die dann um polizeiliche Hilfe ersuchten. Durch die Gewaltanwendung des Beschuldigten mussten eine 50-jährige Frau ins Krankenhaus eingeliefert werden und eine 25-jährige Frau wurde leicht verletzt.
Beim Einsatz der Polizei mit Wegweisung des Beschuldigten aus dem Haushalt beleidigte der Beschuldigte die eingesetzten vier Polizeibeamten des Kommissariats Rinteln mit diversen Schimpfworten und drohte ihnen. Im weiteren Verlauf mussten ihm Handfesseln angelegt werden, da er immer aggressiver wurde und körperlich auf die Beamten einwirken wollte. Bereits bei dieser polizeilichen Maßnahme wehrte er sich massiv und setzte seine Beleidigungen und Drohungen weiter fort.
Er musste zu Boden gebracht und fixiert werden. Bei der Durchsuchung der vom Beschuldigten mitgeführten Sachen nach gefährlichen Gegenständen wurden unter anderem Betäubungsmittel sowie mehrere Mobiltelefone aufgefunden. Es ergab sich der Verdacht des Handelns mit BTM. Da der Beschuldigte ein hohes Aggressionspotenzial aufwies, wurde durch die STA Bückeburg in Verbindung mit dem Amtsgericht Bückeburg eine Blutentnahme beim Beschuldigten zur Feststellung möglicher Beeinflussung durch BTM angeordnet.
Während der weiteren polizeilichen Maßnahmen am Einsatzort beleidigte der Beschuldigte auch Passanten, so dass eine größere Öffentlichkeit der Situation entstand. Da der Beschuldigte über Rückenschmerzen klagte, wurde für ihn ein Rettungswagen bestellt. Beim Eintreffen des RtW stand der Beschuldigte unvermittelt auf und führte einen gezielten Kopfstoß in Richtung einer Polizeibeamtin durch, die dadurch im Gesicht verletzt wurde und anschließend im Krankenhaus behandelt werden musste.
Der Beschuldigte selbst wurde ebenfalls aufgrund der von ihm angegebenen Rückenschmerzen ins Krankenhaus verbracht, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Gegen den Beschuldigten wird nun wegen diverser Delikte in sechs Fällen strafrechtlich ermittelt: wegen Häuslicher Gewalt, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Bedrohung, Verstößen nach dem BTMG und tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte.
Beim Einsatz kam auch die Body-Cam der verletzten Polizeibeamtin zum Einsatz, nachdem dem Beschuldigten gemäß der gesetzlichen Vorschriften die Aufzeichnung der Maßnahme mitgeteilt wurde. Der Beschuldigte wurde im Rahmen der Wegweisung zehn Tage der Wohnung verwiesen. (lwz/Polizei Nienburg/Schaumburg)