Lemgo. Auf der vergangenen Vorstandssitzung von Lemgo Marketing wurde entschieden, die Lemgoer Winterwelt auch im Jahr 2024 wieder stattfinden zu lassen.
Besonders gut sei das beliebte „Eis“-Stockschießen mit 297 Buchungen an 29 Betriebstagen angenommen worden. Mit den zwei hochwertigen Eisstockbahnen aus Kunststoff wurde erstmalig der gesamte Lippegarten atmosphärisch mitgestaltet.
70 Kubikmeter Holzhackschnitzel, 100 Tannenbäume (alles aus Lippe), Lichtilluminationen in den Bäumen, die große überdachte Gastronomie mit Hüttencharakter sowie das tägliche Live-Programm hätten wieder überzeugt, heißt es in einer Pressemitteilung von Lemgo Marketing.
Neu waren dabei die Samstagabend-Auftritte von bekannten regionalen DJs und Rockbands, die vor allem viele junge Menschen begeistert hätten. Die Kosten von rund 50.000 Euro für die Veranstaltung konnten mit Sponsoringeinnahmen, Nutzungsgebühren der „Eis“-Stockbahnen und den Standgeldern der Gastronomie getragen werden.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurde auf der Vorstandssitzung auch die Frage einer Neuauflage der Lemgoer Eiswelt gestellt. Denn die Eiswelt sei seit Jahren eine Erfolgsgeschichte von Lemgo Marketing.
Bedenken bei der Eiswelt
Doch die Fakten zeigten aktuell nicht kalkulierbare Risiken auf: So würden nur Tages- und Nachttemperaturen von unter 15 Grad Celsius eine Eisproduktion im Außenbereich überhaupt möglich machen. Bei Temperaturen um zehn Grad können Energiekosten von bis zu 10.000 Euro pro Woche entstehen, und dies bei einem Betrieb wie in der Vergangenheit von zehn Wochen. Die steigende Klimaerwärmung stellt somit den größten Risikofaktor dar.
Zudem würden die gestiegenen Fixkosten für die Anmietung der Kühlaggregate, das Eisbahnequipment für 700 Quadratmetern Eisfläche, Schwerlastböden, Zelte und Podeste, Toilettenwagen, Strom- und Fernwärmeversorgung, Personalkosten, Marketing, Genehmigungen und vielem mehr bei rund 150.000 Euro zuzüglich des Stromverbrauches liegen.
Die Gesamtkosten von rund 200.000 Euro müssten durch verschiedene Einnahmemöglichkeiten gedeckt werden. Dazu zählen unter anderem die Eintrittsgelder. Deren Erlös lag in der vergangenen Eisweltsaison bei rund 60.000 Euro. Allerdings sind sie extrem witterungsabhängig. Regen an einem Wochenende könnte etwa Mindereinnahmen von circa 5.000 Euro bedeuten.
Darüber hinaus ist das Sponsoring eine wichtige Einnahmequelle. In der vergangenen Saison konnte die Rekordsumme von 80.000 Euro an Sponsoringgeldern akquiriert werden. Diese Summe müsste aber noch wesentlich gesteigert werden, um einschließlich der Standgelder der Gastronomie eine Kostendeckung zu erzielen. Dies sei in der aktuellen allgemeinen Wirtschaftslage nicht realistisch.
Winterwelt, ja – Eiswelt, nein
Daher hat sich der Vorstand von Lemgo Marketing faktenorientiert für eine Neuauflage der Lemgoer Winterwelt und gegen eine Lemgoer Eiswelt entschieden. Da dieses Thema und diese Entscheidung in den vergangenen Jahren immer wieder polarisiert hätten, bittet der Vorstand von Lemgo Marketing alle „Eiswelt-Freunde“ um Verständnis. (lwz)