Neuer Hauptmann: Schützengilde Lage ernennt Jan Pambor

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Zwei vertraute Gesichter und eine neue Personalie: (von links) der bisherige Kompanie-Chef Dr. Karten Stolz und der ehemalige Schützenkönig (2023 bis 2025) Carsten I. (Baumgardt) posieren gemeinsam mit Hauptmann „Erste“ Jan Pambor. Foto: Udo Zantow

Lage. „Nichts ist dauernd als der Wechsel“, sagte 1825 der deutsche Journalist, Literatur- und Theaterkritiker Ludwig Börne in seiner Rede auf den deutschen Dichter Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter). So und ähnlich hört man es auch heute noch häufig in verschiedenen Lebensbereichen: unter anderem bei der Bundeswehr, wenn ein Offizier nach einer Dienstzeit von drei Jahren den militärischen Standort wechselt.

Ob man diesen Ausspruch auch auf die Wechsel in Leitungsfunktionen bei der ersten Kompanie der Schützengilde Lage von 1509 e. V. übertragen kann, mag jeder selbst beurteilen. Feststeht, dass die Leitungszeiten der Hauptleute der zurzeit etwa 350 Mitglieder zählenden Eichenlaub-Kompanie seit 1950 stets mehr als drei Jahre betrugen.

Nun wurde, auf Bitte des Hauptmannes Dr. Karsten Stolz, ihn von der Leitungsfunktion zu entpflichten, die Nummer 17 im Spitzenamt der „Ersten“ bestellt und ernannt.

Nach der Bestellung und Ernennung zum Hauptmann durch Oberst Michael Krügermeier-Kalthoff (rechts) dürfen die Hauptmann-Sterne für die Schulterklappen des Jan Pambor natürlich nicht fehlen. Foto: Udo Zantow

Im Rahmen einer Feierstunde im Restaurant Malin´s, organisiert vom ausscheidenden Dr. Karsten Stolz, wurde Leutnant Jan Pambor von Oberst Krügermeier-Kalthoff zum Chef der ersten Kompanie bestellt unter gleichzeitiger Ernennung zum Hauptmann. Dies geschah im Beisein des vom Königspaar König Carsten I. (Baumgardt) und Königin Britta I. (Nüter) angeführten Thronteams und des Gildevorstandes (angeführt von Oberst und Vereinsvorsitzenden Michael Krügermeyer-Kalthoff und Major Kai Freudenberg) sowie von Abordnungen der beiden anderen Kompanien, des jungen „Alten Rotts“ und des Damen-Rotts.

Pambor tritt damit die Nachfolge von erfolgreichen Führungsoffizieren an, arrivierten Persönlichkeiten, die auch in der Öffentlichkeit hohe Wertschätzungen besaßen. Für die neue herausfordernde Funktion wünschten Pambor nicht nur der Gilde-Chef, sondern auch alle übrigen anwesenden Offiziere sowie weitere Gäste viel Erfolg und Glück. Allseits bestand Einigkeit darüber, dass Pambor nun große Fußstapfen füllen müsse, aber auch besondere Akzente setzen werde. Seine Ideen und Ziele wird Pambor in den kommenden Tagen in der anstehenden Offiziersversammlung bekannt geben.

Bei der Würdigung des sehr erfolgreichen Wirkens der leitenden Kompanie-Offiziere Dr. Karsten Stolz (Mitte) und Detlef Heyer (links) durch den neuen Kompanie-Chef Jan Pambor (rechts) bleibt es nicht bei lobenden und anerkennenden Worten. Foto: Udo Zantow

Die Laudationen zum Wirken des bisherigen Kompanie-Chefs Dr. Stolz – vorgetragen unter anderem durch den Gilde-Vorsitzenden und Amtsvorgänger „Erste“ Thomas „Tommi“ Liebrecht – fanden viel Aufmerksamkeit und große Zustimmung enthaltenen Beifall.

So wurde unter anderem die Vielfalt der Veranstaltungen in seiner Amtszeit außerhalb des traditionellen Schützenwesens erwähnt, darunter die Radwanderungen (mit Oberleutnant Ralph Gröppel) und die Familienwanderungen sowie – unterstützt von Hauptmann a.D. Udo Zantow – die freundschaftlichen Begegnungen mit der Bundeswehr und die kulturellen Veranstaltungen wie Besuch der Kabarettauftritte der Mindener Stichlinge.

Besonders hervorgehoben wurde die Eigenschaft von Dr. Stolz, immer ruhig und besonnen für Ausgleich zu sorgen und alle Schützen dabei mitzunehmen. Zudem habe Dr. Stolz stets engagiert, wenn es erforderlich war, die Interessen „seiner Ersten“ vertreten.

Aber auch zum Schmunzeln gab es Anlässe. Besonders als der Oberst bei seinem sportlichen Teilbeitrag darauf hinwies, dass die „stolze Stolz-Kompanie“ während der sieben Erfolgsjahre auch zweimal den besten Gilde-Schützen stellte; 2021 (Malte Hanning) und 2022 (Andreas Balfanz). Seine anschließende, scherzhaft gemeinte Frage lautete: „Waren das nicht Pandemie- und Apothekerjahre?“

Viel Beifall und Zustimmung erhielt auch die sogenannte rechte Hand von Dr. Stolz: sein Stellvertreter und Rottmeister Detlef Heyer. Sein Wirken wurde ausdrücklich gewürdigt. „Detlef übertrug sein meisterhaftes und exzellentes Berufsleben auch auf die ‚Erste‘. So war er nicht nur Sport- und Meisterschaftsmeister, sondern auch der allseits anerkannte Kompaniebetriebsmeister“, betonte Dr. Stolz.

Nach der von den Betroffenen gewünschten Entpflichtung aus den Führungspositionen weist das Personal-Tableau der Leitung der „Ersten“ nun folgende Namen auf: Hauptmann ist Jan Pambor. Die von ihm bestellten Offiziere für die weiteren Funktionen sind Oberleutnant Andreas Brüntrup (Rottmeister), Leutnant Frank Metting (Schießoffizier) und Leutnant Jan-Hendrik Armbrecht (stellvertretender Schießoffizier; auch Saisonmeister 2023). (lwz)