Kronkorken für Therapiehunde: Augustdorfer Soldaten unterstützen „Aktion Pfötchen“

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Stabsfeldwebel Frank Thiesmann (links), Maat Kristian Schulz und Hauptmann Martin Waltemathe (rechts) freuen sich über die Unterstützung für die „Aktion Pfötchen“. Foto: Bundeswehr/Adriana Landowski

Augustdorf. Die Betreuungskompanie für zivilberufliche Aus- und Weiterbildung von Soldaten in der Augustdorfer Rommel-Kaserne unterstützt seit Herbst vergangenen Jahres die Finanzierung von Therapie- oder Assistenzhunden für psychisch belastete Bundeswehrangehörige.

Dafür sammelt die Truppe um Kompaniechef Martin Waltemathe seit mehreren Monaten Kronkorken, Deckel und Metallverschlüsse von Getränkeflaschen aller Art.

Damit unterstützen die rund 120 Lehrgangsteilnehmer die „Aktion Pfötchen“ des Soldatenhilfswerkes der Bundeswehr. Auf Initiative von Hauptfeldwebel Alexander Schmidt von der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt kamen seit 2019 durch die Sammelaktion mehr als 60.000 Euro an Spendengeldern zusammen.

An zahlreichen Bundeswehrstandorten im gesamten Bundesgebiet beteiligen sich Kompanien, Verbände, Betreuungsbüros und Lehreinrichtungen an der Wohltätigkeitsaktion. So kamen im vergangenen Jahr mehr als 60 Tonnen Kronkorken und Metallverschlüsse zusammen.

In der Augustdorfer ZAW Betreuungsstelle war es Kristian Schulz, der Einheitsführer Martin Waltemathe von der Aktion erzählte. „Als ich von der tollen Initiative gehört habe, war sofort klar: Da machen wir mit“, berichtet der Offizier. Und so sammelt Kristian Schulz seit mehreren Monaten fleißig Kronkorken für den guten Zweck.

Der Marinesoldat, der noch bis Juni seine Berufsausbildung zum Mechatroniker absolviert, weiß als erfahrener U-Boot-Fahrer um die psychischen Belastungen, die Einsätze im Ausland mit sich bringen. „Die meisten Kameraden bewältigen die Einsätze ohne Probleme“, so Schulz.

Trotzdem sind gesundheitliche Folgen nicht auszuschließen. Gerade Soldaten die aufgrund ihrer Einsatzerlebnisse an einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden, finden sich im Alltag nur schwer zurecht.

Speziell ausgebildete Therapie- oder Assistenzhunde sind daher eine unverzichtbare Stütze für einsatzgeschädigte Soldaten auf dem Weg in Richtung Normalität. Die Ausbildung der Hunde kann bis zu 25.000 Euro kosten, die oftmals durch die Betroffenen zu tragen sind. Die „Aktion Pfötchen“ unterstützt daher seit fast fünf Jahren Einsatzgeschädigte bei der Finanzierung der Helfer auf vier Pfoten.

Initiator Alexander Schmidt weiß als Betroffener um den großen Wert eines Assistenzhundes. Seit sieben Jahren hilft „Schnuffel“ dem Berufssoldaten bei der Bewältigung seines Alltages.

Nach zahlreichen Auslandseinsätzen auf dem Balkan, in Afghanistan und West-Afrika gibt es auch am Bundeswehrstandort Augustdorf Soldaten, die nach traumatischen Erlebnissen im Einsatz Hilfe und Unterstützung brauchen. Und so wirft die Truppe von Kompaniechef Waltemathe auch zukünftig Kronkorken, Metallverschlüsse und Deckel nicht in den Abfalleimer, sondern in die blaue Sammelbox von U-Boot-Fahrer Kristian Schulz.

Weitere Informationen zur Aktion Pfötchen sind auf der Homepage der Aktion abrufbar. (lwz)