Tipps für Angehörige: Haut- und Körperpflege bei Senioren

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Pflegerin und Bewohnerin im Gespräch bei einer Handmassage. Foto: Johanniter-Stift Lügde

Kreis Lippe. Haut- und Körperpflege spielen in der Altenpflege eine wichtige Rolle, da sie stark zum Wohlbefinden pflegebedürftiger Menschen beitragen. Das Johanniter-Stift Lügde hat zu diesem Thema ein paar einfache Tipps für pflegende Angehörige zusammengestellt.

Mit fortschreitendem Lebensalter benötigt die Haut deutlich mehr Pflege. Empfindliche und trockene Haut, die sich durch juckende, schuppige Stellen bemerkbar macht, kann die Lebensqualität von Seniorinnen und Senioren deutlich einschränken. „Für die richtige Haut- und Körperpflege in der Altenpflege sind insbesondere zwei Faktoren entscheidend: die passenden Pflegeprodukte sowie die korrekte Anwendung“, berichtet Tatjana Pryslar, Pflegedienstleitung im Johanniter-Stift Lügde.

„Wir empfehlen schonende Pflegeprodukte“, so Frau Pryslar. Statt Seife solle besser auf Waschlotionen zurückgegriffen werden – gerne auch solche speziell für Altershaut. Beim Kauf von Pflegemitteln sind pflegende Angehörige dazu angehalten, auf die Inhaltsstoffe zu achten. Urea, Kreatin, Mandelöl und Panthenol unterstützen die Haut etwa beim Heilungs- und Aufbauprozess. Von alkoholhaltigen Produkten wird indes abgeraten.

Tipps für die Haut- und Körperpflege

Neben den richtigen Pflegemitteln spielt aber auch die Art der Pflege eine entscheidende Rolle: Die Ganzkörperwäsche sollte, wenn möglich sitzend oder gar stehend durchgeführt werden. „Es empfiehlt sich, mit dem Gesicht zu beginnen“, erklärt Tatjana Pryslar. „Reinigen Sie die Augen vom Außen- zum Innenwinkel. Anschließend Wangen, Mund, Ohren und Hals. Das ist eine bewährte Reihenfolge.“

Besonders Hautfalten wie Achseln, Bauch- und Halsfalten, Kniekehlen und Ellenbogen sind sehr oft von Erkrankungen betroffen und sollten bei der Haut- und Körperpflege nicht vergessen werden. Wasser trocknet die Haut aus. Je wärmer das Wasser, desto größer der Austrocknungseffekt. Von Vollbädern raten Expertinnen im Alter daher ab. Besser seien lauwarme Duschen.

Bei älterer Haut ist zudem darauf zu achten, sie beim Trocknen nicht zu reiben. Stattdessen
empfiehlt es sich, die Haut mit weichen und saugfähigen Tüchern behutsam abzutupfen.
Auch der Fußpflege ist mit zunehmendem Alter vermehrt Beachtung zu schenken. Dünne, rissige Haut, Hühneraugen oder auch Nageldeformitäten können zu unterschiedlichsten Beschwerden führen, die sich langfristig auf den Gesundheitszustand Betroffener auswirken.

„Zu einer gezielten Fuß- und Nagelpflege gehören die regelmäßige Reinigung mit entsprechender Lotion, gewissenhaftes Abtrocknen – insbesondere der Zehenzwischenräume – sowie die Verwendung einer pflegenden und zugleich schützenden Creme“, erläutert Frau Pryslar. „Vor allem bei älteren Menschen, die an Diabetes mellitus leiden, ist eine individuelle Fußpflege besonders wichtig.

Die krankheitsbedingte Durchblutungsstörung macht die Haut auf Dauer anfälliger für Verletzungen, verzögert die Wundheilung und erhöht damit das Risiko für Infektionen.“
Chronische Wunden besser von Experten versorgen lassen Seniorinnen und Senioren leiden oft an chronischen Wunden. „Die fachgerechte Versorgung solcher Wunden gehört in die Hände von ausgebildeten Wundexperten“, rät Pflegedienstleitern Pryslar. „Sie verfügen über das nötige Wissen zur Wundheilung, Wundbehandlung und auch zum Schmerzmanagement.“ (lwz)