Lemgo. „Nein“ zu sagen, Grenzen aufzuzeigen und im Fall der Fälle auch durchzusetzen – darum ging es bei einem Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Mädchen, den Natalie Wittmann vom präventiven Kinder- und Jugendschutz des Lemgoer Jugendamtes organisiert hatte. Das positive Echo der 12 Teilnehmerinnen war eindeutig: Sie würden den Kurs immer wieder machen.
„Wie schon einige andere Projekte und Aktionen ist auch die Idee zu diesem Kurs im Jugendforum entstanden. Die Jugendlichen hatten den Wunsch, sich sicher zu fühlen und die eigenen Bedürfnisse und Grenzen durchsetzen zu können. Genau da hat dieser Kurs angesetzt“, erklärt Natalie Wittmann. Drei Mal hat sich die Gruppe im Jugendzentrum am Wall getroffen.
Das, was Mira Tkacz vom Bielefelder Verein BellZett den zwölf Mädchen im Alter von elf bis 14 Jahren zeigte, fußt auf dem Ansatz des WenDo, einer Selbstverteidigung speziell für Frauen und Mädchen. Dabei ging es nicht nur darum, den Mädchen körperliche Techniken und Tipps zu zeigen, wie sie mit Körper und Stimme Grenzen setzen und sich aus Situationen befreien können. Auch Wissen wurde vermittelt: Was die eigenen Rechte sind, was eine Grenzverletzung ist, wie man sich Hilfe holt.
„Am Ende ist es die Kombination von beidem, was mehr Selbstbewusstsein bringt. Wenn ich weiß, was ich möchte und was ich darf, und wenn ich dann dazu noch weiß, wie ich das und meine Grenzen durchsetzen kann, dann kann ich reagieren. Das bringt Sicherheit“, fasst Natalie Wittmann zusammen, was die motivierten Mädchen in dem Kurs gelernt haben. (lwz)