Telefonbetrug in Bielefeld: Falscher Polizist erbeutet fünfstelligen Betrag

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Symbolbild. Foto: Pixabay

Kreis Lippe/Bielefeld. Betrüger gaben sich am Donnerstag, 14. März, gegenüber einer Seniorin als Polizei, Staatsanwaltschaft und Lebensgefährte aus. Sie setzten die Frau aus Dissen mit einer Lügengeschichte unter Druck und erlangten Bargeld und Schmuck. Die Polizei sucht den Abholer der Beute mit einer Täterbeschreibung.

Gegen 13.30 Uhr rief ein Betrüger eine Seniorin an, gab sich als ihr Lebensgefährte aus und teilte mit, dass er bei einem Verkehrsunfall zwei Menschen getötet hätte. Um ihren Partner vor einer Haftstrafe zu bewahren, müsste sie schnell eine Kaution im mittleren fünfstelligen Bereich entrichten, erklärte dann eine angebliche Polizistin. Im weiteren Verlauf des Telefonats übte auch ein falscher Staatsanwalt Druck auf die Angerufene aus.

Die Seniorin glaubte den Betrügern und hob an mehreren Filialen Bargeld ab. Um die dortigen Mitarbeiter nicht misstrauisch zu machen, sollte sie mitteilen, Geld für einen dringenden Autokauf zu benötigen.

Die Übergabe erfolgte schließlich auf einem Parkplatz an der Herforder Straße, in Höhe der Zimmerstraße. Die Seniorin sollte in ihrem Pkw warten und das Geld und den Schmuck aus dem geöffneten Autofenster übergeben. Der Abholer würde sich mit dem Wort „Kasper“ zu erkennen geben. Gegen 18 Uhr erfolgte dann die Übergabe, nach den Vorgaben der Betrüger.

Die Betrüger teilten der Seniorin telefonisch mit, dass sie noch 30 Minuten warten sollte, da ihr Lebensgefährte zu ihr gebracht werden würde. Nachdem die Zeit verstrichen war, wurde sie schließlich misstrauisch. Noch am Abend erstattet die Seniorin bei der Bielefelder Polizei eine Anzeige wegen Betrugs.

Die Seniorin beschrieb den Abholer wie folgt: Er soll rund 1,60 Meter groß gewesen sein und eine korpulente Statur haben. Er soll eine gebräunte Haut gehabt haben sowie dunkle, mittellange, glatte Haare. Er trug einen grauen Kapuzenpullover und eine dunkle Hose. Zudem soll er eine tiefe Stimme gehabt haben. Des Weiteren haben alle Personen, mit denen sie telefonisch gesprochen hatte, akzentfrei hochdeutsch gesprochen.

Die weiteren Ermittlungen erfolgen gemäß des Tatortprinzips durch das Fachkommissariat 3 der Polizeiinspektion Osnabrück.

Zeugen melden sich bitte mit Hinweisen zum Tatgeschehen, zum Abholer oder zu weiteren verdächtigen Personen und Fahrzeugen bei der Kriminalpolizei Osnabrück unter der 0541-3273303 (tagsüber) oder beim Polizeikommissariat Georgsmarienhütte unter der 05401-83160 (dauerhaft). (lwz/Polizei Bielefeld)