Letzte Rettung für defekte Technik: Repair-Café in Bad Salzuflen hilft und sucht Hilfe

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Die letzte Hoffnung für defekte Geräte: Im Repair-Café an der Bad Salzufler Kilianstraße versuchen die freiwilligen Helfer des Vereins Verein Arbeit-Werkstatt-Bildung alles, um die Elektronik wieder zum Laufen zu bringen. Foto: Robert Pairan

Bad Salzuflen. Einmal im Monat öffnen sich ab 14 Uhr die Tore des Repair-Cafés an der Kilianstraße 7 in Bad Salzuflen: Dann versuchen technisch versierte Helfer zu retten, was zu retten ist. Betrieben wird das Café vom Verein Arbeit-Werkstatt-Bildung (AWB).

Manchmal sind es Kleinigkeiten, manchmal verzweifelt der gute Wille aber auch an fehlenden Ersatzteilen. „Wir können schon mal was anlöten, aber wenn die Teile fehlen, wird es manchmal unmöglich“, erklärt einer der ehrenamtlichen Helfer, der sich mit seinem Messgerät gerade auf der Suche nach dem fehlenden Strom im Staubsauger befindet.

Ein typischer Nachmittag in der Werkstatt; die meisten defekten Geräte haben einen Stecker, vom Radio mit CD-Player bis zur 40 Jahre alten Küchenmaschine. Doch bei Letzterer war die Hilfe schnell geleistet – nachdem der Verschluss und der Schalter wieder gängig gemacht wurden, drehten sich auch die Knethaken wieder.

Foto: Robert Pairan

Und an der anderen Werkbank konnte auch der störrische Sonnenschirm wieder festgestellt werden. Kosten entstehen dafür keine, im Gegenteil, um die manchmal lange Wartezeit zu überbrücken, gibt es für die Besucher auch Kaffee, Kuchen und Getränke. Eine Spende im Gegenzug wird aber immer gerne angenommen.

In Bad Salzuflen helfen die Freiwilligen des AWB bei elektrischen, mechanischen und sogar bei textilen Problemen aller Art, denn nicht jeder kann mit Schraubenzieher und Zange umgehen. Natürlich stoßen aber auch sie an ihre Grenzen und müssen an den Fachhandel für eine Reparatur verweisen, oder gar das Todesurteil für das defekte Teil sprechen.

Doch das Reparieren ist nachhaltig und so wundert es nicht, dass es ursprünglich eine Kooperation mit dem Umweltzentrum war, die das Repair-Café ins Leben gerufen hatte. Kurzfristig durch die Pandemie mit dem Kontaktverbot lahmgelegt, startete die Werkstatt anschließend voll durch: „Wir haben mit zehn ehrenamtlichen Mitarbeitern angefangen“, erinnert sich Vereinsvorsitzender Ulrich Steinmetz gerne.

Entsprechend großzügig sind die Räumlichkeiten mit zahlreichen Werkbänken ausgestattet. Aktuell sind es aber nur drei bis vier Männer und Frauen aus den verschiedensten handwerklichen Bereichen, die sich vor Ort an die Problemfälle heranwagen. Tatsächlich werden wieder weitere Mitarbeiter gesucht, die sich einmal im Monat mit ihrem technischen Verständnis einbringen möchten. Zu tun gibt es genug, wie die zahlreichen Besucher an diesem Nachmittag zeigen.

Die nächste Gelegenheit, defekte Geräte im Repair-Café reparieren zu lassen, besteht am 12. April und ansonsten an jedem zweiten Freitag im Monat.