Detmold. Kaum etwas scheint dieser Tage wichtiger als eine zukunftssichere und nachhaltige Energieversorgung. Zukunftssicher in Hinsicht auf Unabhängigkeit. Und nachhaltig, mit Blick auf CO₂-Neutralität. Gleich beide Voraussetzungen erfüllt das Holzheizkraftwerk, das die Stadtwerke Detmold gemeinsam mit der Rodehuth Holzenergie GmbH aus Hövelhof seit 2018 in Horn-Bad Meinberg betreiben.
Nun lud der Detmolder Energieversorger zum Jahrespressegespräch auf das Areal mit der eindrucksvollen Ansammlung von Öfen, Rohren und Kesseln ein. Die mit getrockneten Holzabfällen arbeitende Anlage liefert rund zwei Drittel der Fernwärme für Detmold und versorgt ungefähr 13.000 Haushalte mit Energie. „In Zahlen sind das 110 Millionen Kilowattstunden Wärme und bis zu 25 Millionen Kilowatt Strom“, erläutert Jörg Karlikowski.
„Doch nicht nur dank des Holzheizkraftwerks leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende mit umweltfreundlicher Wärme für Detmold“, fährt der Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold fort. Auch darüber hinaus seien die Stadtwerke mit ihrer regenerativen Energieerzeugung aktiver Treiber der Energiewende vor Ort.
Und den Ausbau und Erhalt einer zukunftsorientierten Versorgungssicherheit und zuverlässigen Energieinfrastruktur lässt sich das Unternehmen auch 2024 einiges kosten: „Rund 22,5 Millionen Euro nehmen wir in diesem Jahr dafür in die Hand“, so der Geschäftsführer. Ein Überblick, welche Maßnahmen in den kommenden Monaten im Einzelnen ins Haus stehen:
Digitalisierung der Energiewende: Smart Metering
„Angesichts des zunehmenden Ausbaus der Elektromobilität und Wärmepumpen in Detmold, müssen die Stromnetze belastbarer gemacht werden“, macht Andreas Schlichting, technischer Leiter der Stadtwerke, deutlich. Deswegen investieren die Stadtwerke allein fünf Millionen Euro in die Modernisierung und Digitalisierung der Netzinfrastruktur.
„Wir brauchen ein Stromnetz, das eine Vielzahl verschiedener Energiequellen, wie zum Beispiel Wasserkraft oder Solarenergie, und diejenigen, die den Strom verbrauchen, optimal miteinander verbindet. Ein solches Netz – auch Smart Grid genannt – trägt maßgeblich dazu bei, die Energiewende erfolgreich umzusetzen und die Versorgungssicherheit langfristig zu sichern“, so Andreas Schlichting.
Fernwärme: langfristig, sicher, klimafreundlich
Mit einem Investitionsvolumen von rund 4,4 Millionen Euro wollen Stadt und Stadtwerke den Ausbau der regenerativen Fernwärme in Detmold auch weiterhin forcieren.
Hierzu zählen nicht nur die Fernwärmeerschließung an der Langen Straße im Zuge der Erneuerung der Fußgängerzone, sondern auch größere Projekte wie die flächendeckende Erschließung weiträumiger Versorgungsbereiche im Bereich der Volkhausenstraße und den angrenzenden Wohngebieten an der Friedrich-Richter-Straße, Oesterhausstraße, Wittensteinweg, Woldemarstraße, Wienkestraße, Vor den Eichen und Am Eicheneck.
Trinkwasseranlagen auf dem neuesten Stand der Technik
Dass sich die Detmolder sicher sein können, Trinkwasser zu konsumieren, das alle hochgesteckten Qualitätsanforderungen erfüllt, die gesetzlich in der Trinkwasserverordnung festgelegt sind – auch dafür garantieren die Stadtwerke.
Von den hierfür vorgesehenen rund 4,3 Millionen Euro wird der größte Teil für den Neubau und die Sanierung von Versorgungsanlagen sowie den Erhalt der Netze verwendet: Dazu gehören beispielsweise umfassende Sanierungs- und Erneuerungsmaßnahmen des Trinkwasserhochbehälters Kupferberg sowie Arbeiten am Hochbehälter Nord an der Braker Straße oder ein Ersatzneubau eines Brunnens im Wassergewinnungsgebiet Pivitsheide. Überdies nimmt im April der neue Trinkwasserhochbehälter „Grotenburg“ unterhalb des Hermannsdenkmals seinen Betrieb auf.
Erdgas – noch geht’s nicht ohne
Um dem herausfordernden Übergang von fossilen Energieträgern zu einer emissionsarmen, nachhaltigen Energieversorgung gerecht zu werden, wird in den kommenden Jahren die Erdgasversorgung in Detmold nicht ausgebaut.
„Die Anlagen und Netze der Erdgasversorgung werden jedoch nach wie vor auf dem vorgeschriebenen Stand der Technik gehalten und damit die Bestandsanlagen gewährleistet“, versichert Jörg Karlikowski. Dazu gehört auch, dass die Gasversorgung von L- auf H-Gas umgestellt wird und sämtliche bisher mit L-Gas betriebenen Gasverbrauchsgeräte auf die neue Erdgasart angepasst werden.
Nachhaltiger Badespaß im Aqualip
Auf umsichtiges Energiemanagement setzen die Stadtwerke auch als Betreiber des Freizeitbades Aqualip: 1,5 Millionen Euro investiert der Energieversorger in das Bad – unter anderem in weitere Maßnahmen zur Optimierung des Energieverbrauchs. So erhält etwa das Erlebnisbecken in der Außenanlage eine Abdeckung, die außerhalb der Betriebszeiten eingesetzt wird, um Wärmeverluste zu vermeiden.
Der Einbau einer neuen Steuerung für die Wassertechnik soll zur weiteren Energieeinsparung beitragen; ebenso die bereits im Bereich des Solebeckens laufenden Sanierungsarbeiten. Zudem erhält die Sauna einen neuen Umkleidebereich und die in die Jahre gekommenen Rutsche „Aqua-Blitz“ erhält eine Nachfolgerin, die mit neuester Licht- und Soundtechnik Badegästen zukünftig noch mehr Rutschvergnügen bieten soll.
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Recherchieren, interviewen, berichten – dafür brennt Karen Hansmeier. Für Wörter. Für Sätze. Für Sprache. Für Inhalte. Fundiert und verständlich. Prägnant und feinfühlig. Sachlich oder emotional. Passgenaue, aber darum nicht minder schöne Formulierungen und wertige Layouts sind ihr Ding – sei es online „geklickt“ und „gewischt“ oder Seite für Seite per Hand geblättert. Insbesondere das Berichten über „Kultur“ in ihren vielfältigen Erscheinungsformen sowie die Begegnungen mit „Land und Leuten“ sind die Aspekte ihres Berufs, die ihr das Herz aufgehen lassen.