Vernissage und Buchpräsentation in Detmold: „Wo die Pappeln wachsen“

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Vernissage und Lesung am 3. Mai in Detmold. Foto: Kulturreferat für Russlanddeutsche

Detmold. Wo die Pappeln wachsen – Vernissage und Buchpräsentation von Irina Unruh am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte.

Pappeln sind eine schnellwachsende und genügsame Baumart, die besonders in den heißen und trockenen Regionen Zentralasiens seit Generationen das Leben der Menschen erleichtern. Als erfahrene Fotografin hat Irina Unruh zahlreiche Reisen nach Kirgistan unternommen, um das Leben im Land an der historischen Seidenstraße einzufangen. Ihre Arbeit wurde bereits in Magazinen wie National Geographic und GEO veröffentlicht. Nun präsentiert sie ihr neues Werk – das Fotokunstbuch „Where The Poplars Grow“. Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold präsentiert anlässlich der Veröffentlichung die Ausstellung zum Buch und lädt am 3. Mai um 19 Uhr zur Vernissage ein.

Reich an Traditionen und beeindruckenden Landschaften muss sich das postsowjetische Land in einer konfliktbeladenen Region sozioökonomischen und politischen Herausforderungen stellen. Bis vor einigen Jahrzehnten war es auch Heimat von Zehntausenden Deutschen, die in Orten wie Bergtal, Grünfeld oder Friedenfeld seit bald 150 Jahren lebten und zum Teil noch leben. Auch die Künstlerin selbst verbrachte ihre ersten Lebensjahre dort und wuchs nach der Aussiedlung ihrer Familie in Detmold auf.

Aus dem Wunsch den Heimatort und die Menschen im Wandel der Zeiten zu portraitieren ist eine persönliche Reise in die eigene Vergangenheit geworden. Das entstandene Buch ist eine poetische Aufarbeitung der Kindheit als Erinnerungsort und eine einfühlsame Recherche zu Begriffen wie Heimat oder Identität, die in heutigen Zeiten alles andere als selbstverständlich geworden ist. Das Buch und die Ausstellung, erzählen darüber hinaus, dass die Geschichte von Menschen, die heute mit einer postsowjetischen Vergangenheit in Deutschland leben vielfältiger und komplexer ist als deren kulturhistorische Bezeichnung als Russlanddeutsche es scheinbar vermittelt.

Das Fotokunstbuch erschien bei SHIFT BOOKS im April 2024 in Berlin und wird bei der Veranstaltung im Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte dem Publikum zum ersten Mal präsentiert. Irina Unruh lebt und arbeitet nach mehrjährigen Aufenthalten in Costa Rica, Guatemala und Italien wieder in Westfalen.

Die Ausstellung wird bis Ende des Jahres gezeigt und Begleitveranstaltungen sind geplant. Weitere Informationen auf der Webseite des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte. (lwz)