85 Jahre Adlerwarte Berlebeck: Juni startet mit Familien-Festwochenende

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Nadine Albeke ist seit dem vergangenen Jahr Verwaltungsleiterin auf der Adlerwarte Berlebeck. Das Foto zeigt sie mit einem Bartgeier. Foto: Stadt Detmold

Detmold. Die Adlerwarte Berlebeck feiert ihr 85-jähriges Jubiläum und startet mit einem Wochenende voller spannender Ereignisse in den Juni. Zuvor sind Kinder und Jugendliche im Alter bis 14 Jahren aufgerufen, sich an einem Malwettbewerb zu beteiligen.

Zu gewinnen gibt es drei Jahreskarten für Deutschlands älteste Greifvogelwarte. Am Samstag, 1. Juni, öffnet die Adlerwarte ihre Türen von 9.30 bis 17 Uhr für Besucher. Zu den Höhepunkten zählen die Flugshows um 11 und um 15 Uhr, bei denen majestätische Adler und ihre gefiederten Freunde in Aktion zu erleben sind. Wer mag, lässt sich an diesem Abend noch im „Adler-Biergarten“ auf ein Getränk nieder, der von 18 bis 21.30 Uhr öffnet.

In seinem Element: Benjamin Aschmann ist Zoologischer Leiter der Adlerwarte Berlebeck. Gemeinsam mit seinen Falkner-Kollegen inszeniert er unter anderem die Flugshows für Besucher. Foto: Stadt Detmold

Am Sonntag, 2. Juni, steht der Familientag auf dem Programm. Er startet auf der Adlerwarte um 9.30 Uhr mit einem Gottesdienst der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Berlebeck für die ganze Familie unter freiem Himmel. Auch an diesem Tag können Besucher von 9.30 bis 17 Uhr die Adlerwarte erkunden und die Flugshows um 11 und 15 Uhr genießen.

Zusätzlich gibt es verschiedene Angebote und Aktivitäten für Familien und Kinder: eine Kinderhüpfburg, Kinderschminken, bunte Spielgeräte aus dem F.I.T-Mobil der Stadt Detmold und vieles mehr. An verschiedenen Getränketheken können sich die Besucher erfrischen. Für den kleinen und größeren Hunger gibt es auf der Adlerwarte an beiden Tagen Pommes Frites und Würstchen.

Malwettbewerb

Bis Sonntag, 19. Mai, haben Kinder und Jugendliche im Alter bis 14 Jahre die Gelegenheit, ihr Lieblingstier auf der Adlerwarte Berlebeck zu Papier zu bringen und sich damit an dem Jubiläums-Malwettbewerb zu beteiligen. Einzige Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass das Kunstwerk auf DIN A4 entsteht.

In welcher Technik gearbeitet wird, entscheiden die jungen Künstler selbst. Wichtig: Namen, Adresse, Telefonnummer und unbedingt das Alter auf der Rückseite des Bildes vermerken und einfach an der Kasse der Adlerwarte abgeben oder per Post an die Stadt Detmold, Fachbereich 0.0.20, Marktplatz 5, 32756 Detmold, senden.

Bürgermeister Frank Hilker ist Mitglied der Jury, die sich aus Vertretern der Stadt Detmold und der Adlerwarte zusammensetzt und in den drei Altersklassen Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule die drei schönsten Bilder ermittelt. Diese werden im Rahmen des Familientages am Sonntag, 2. Juni, vom Bürgermeister persönlich um 14 Uhr prämiert. Die Gewinner werden zuvor telefonisch informiert. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Adolf Deppe gründete die Adlerwarte Berlebeck im Jahr 1939. Foto Stadtarchiv Detmold

Historie

1935: Adolf Deppe erwirbt seinen ersten Adler, den Steinadler Peter
1939: Adolf und Katharina Deppe gründen gemeinsam die Adlerwarte Berlebeck
1940: Bau des ersten Adlerhauses, dem Nacht- und Winterquartier der frei fliegenden
Greifvögel
1951: Steinadler Peter übernimmt eine Rolle in dem Film „Valley Oft The Eagles“ (Im Tal
der wilden Adler)
1952: Ein neues, artgerechteres Adlerhaus entsteht
1956: Die beiden Gänsegeier der Adlerwarte Berlebeck, Ajax und Anka, spielen neben
Barbara Rütting in dem Film „Die Geierwalli“
1966: Die Karl-May-Verfilmung „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ mit Pierre Brice,
Uschi Glas, Lex Barker, Götz George und Steinadler Peter
1967: Ein weiterer Film unter Beteiligung der Adlerwarte Berlebeck entsteht: „Die
Schlangengrube und das Pendel“
1972: Adolf Deppe überschreibt die Adlerwarte Berlebeck an die Stadt Detmold, um den
Fortbestand seines Lebenswerks zu sichern
1973: Steinadler Peter verdingt sich als Schauspieler in dem Film „Schloss Hubertus“
1975: Einrichtung einer Auffang- und Pflegestation für verletzte und aus dem Nest
gefallene Greifvögel

Steinadler Peter wurde auf der Adlerwarte zum Star: Die Postkarte zeigt sechs Filme, in denen der Greifvogel mitgewirkt hat. Foto: Stadtarchiv Detmold

1976: Adolf Deppe stirbt am 19. April im Alter von 82 Jahren
1979: Katharina Deppe gründet am 6. Dezember die Adolf-Deppe-Stiftung, die zunächst nur ornithologische, später auch andere Naturschutzprojekte fördert
1981: In Zusammenarbeit mit dem Tierpark Berlin gelingt der Adlerwarte Berlebeck weltweit die erste Nachzucht einer Harpyie in Menschenhand
1982: Bau eines Großvolieren-Komplexes
1988: Am 23. Februar verstirbt Katharina Deppe
1989: In Berlebeck gelingt die erste natürliche Nachzucht eines Andenkondors in Europa
1997: Die Adlerwarte Berlebeck unterstützt den Bau einer Zucht- und Ausgewöhnungsstation in Kenia
1998: Mithilfe der Adlerwarte entsteht in Ecuador eine Auswilderungsstation für Andenkondore. Zudem wird in Berlebeck die heutige Freilufttribüne gebaut. Es entstehen zwei neue Volierenkomplexe für die Greifvogelzucht
1999: Umgestaltung des Freigeländes und Errichtung der Kleingreifanlage
2001: Umbau des Wohnhauses von Adolf und Katharina Deppe zum Lehr- und Informationszentrum
2002: Das Adlerhaus wird nach neuesten Erkenntnissen artgerecht umgebaut
2005: Erfolgreichstes Zuchtjahr der Adlerwarte Berlebeck seit ihrer Gründung: insgesamt schlüpfen 67 Greifvogelküken
2009: 70 Jahre Adlerwarte Berlebeck/Einweihung des neu gestalteten Lehr- und Informationszentrums am 12. Juli (lwz)