Rock gegen Krebs 2024: Letzte Ausgabe des Kult-Festivals in Oerlinghausen am 9. November

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Vorfreude trotz des Abschieds: (von links) Der Vorstand des Vereins „Rock gegen Krebs“ um Gerd Ladugga, Klaus Büker, Ingrid Krause, Norbert Barton und Klaus Fillies blickt mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf den 9. November. Foto: Yves Brummel

Kreis Lippe/Oerlinghausen. Die Spatzen pfiffen es bereits seit einiger Zeit von den Dächern der Bergstadt, nun ist es amtlich: Die 17. Ausgabe von „Rock gegen Krebs“ ist gleichzeitig die letzte.

Gefeiert wird der Abschied am Samstag, 9. November, von 18 bis 1 Uhr (Einlass 17 Uhr), in der Aula des Niklas-Luhmann-Gymnasiums. Damit endet mit dem Engagement von Klaus „Hase“ Büker wohl auch die Geschichte der Oerlinghauser Kult-Rocknacht.

 Eine klitzekleine Hintertür ließ der Vorsitzende des Vereins „Rock gegen Krebs“ und Vater der Veranstaltung jedoch offen: „Ich hoffe natürlich immer noch darauf, dass sich doch jemand findet, der alles übernimmt und es weitergeht.“ Nach heutigem Stand sehe er aber maximal ein stecknadelkopfgroßes Licht am Ende des Tunnels, betont Büker. „Ob daraus noch eine Laterne wird, ist eher unwahrscheinlich“, ergänzt er. In jedem Falle solle die Veranstaltung weiterhin in Oerlinghausen beheimatet bleiben.

Bei der Spendenübergabe im März händigten Klaus Fillies, Irena Witte, Klaus Büker,
Gerd Ladugga und Norbert Barton einen Scheck in Höhe von 15.000 Euro für die Deutsche
Krebshilfe an deren Vorstand Franz Kohlhuber (Dritter von links) aus. Die Summe
stammt aus der „Rock gegen Krebs“-Veranstaltung von 2023. Foto: Yves Brummel

Mit Büker hört auch sein Stellvertreter Gerd Ladugga auf. „Es wurden Gespräche über eine Nachfolge geführt, aber aktuell gehen die Vorstellungen noch zu weit auseinander“, lässt auch er Raum für Spekulationen. Bei den anderen Vorstandsmitgliedern, wie etwa Ingrid Krause, steht die Entscheidung, ob Abschied oder Weitermachen, noch aus.

„Ich habe mich noch nicht final entschieden. Am Ende muss der Rahmen stimmen“, sagt Krause. Büker sieht aber auch die Hindernisse, die bei einer Fortführung aus dem Weg zu räumen wären: „Wir haben 2004 ohne große Gedanken an eventuelle Risiken begonnen. Im Laufe der Jahre sind die Auflagen, um eine Veranstaltung dieser Kategorie durchzuführen, jedoch immer höher geworden.“ Einem etwaigen Nachfolger stünde er aber gerne beratend zur Seite.

Starpower zum Schlussakkord

Allem Abschiedsschmerz zum Trotz möchten Klaus Büker und sein eingespieltes Team gemeinsam mit den rund 80 Helfern eine grandiose letzte Show in der Bergstadt auf die Beine stellen.

Anna-Maria Zimmermann

Eröffnet wird der Abend durch Schlagersängerin Anna-Maria Zimmermann. Die gebürtige Gütersloherin, die in Rheda-Wiedenbrück lebt, tritt nicht nur regelmäßig in den großen TV-Schlager-Shows in Deutschland auf, sondern ist auch auf Mallorca ein viel umjubelter Publikumsmagnet. Gewiss hat sie in Oerlinghausen ihre großen Hits wie „100.000 leuchtende Sterne“, „1.000 Träume weit (Tornero)“ oder „Amore Mio“ im Gepäck. „Sie freut sich bereits riesig auf den Auftritt“, erklärt Büker.

„The Troggs“

Im Anschluss betritt eine der großen Rockbands der 1960er-Jahre die Bühne der Aula: „The Troggs“. Bekannt wurde die Gruppe aus dem Süden Englands durch ihren Welthit „Wild Thing“. In Fachkreisen gilt die Band als Vorreiter des Heavy Metals und des Punks. Mit Chris Britton ist sogar noch immer ein Gründungsmitglied dabei. Ferner vervollständigt Chris Allen die jetzige Formation der „Troggs“. Allen löste Reg Presley, der 2013 an Krebs verstarb, als Leadsänger ab und kommt stimmlich sehr nah an seinen Vorgänger heran.

„Mariuzz“

Wie immer ist bei „Rock gegen Krebs“ auch eine Cover-Band am Start. Dieses Mal fiel die Wahl der Organisatoren auf „Mariuzz“. Wie es der Name bereits andeutet, handelt es sich dabei um eine Marius-Müller-Westernhagen-Tribute-Band. „Sie zählt zu den absolut besten Westernhagen-Interpreten in Deutschland. Marius Müller-Westernhagen kennt und schätzt die Band“, weiß Klaus Büker. Mit Schlagzeuger Charly T. und einem Gitarristen sind aktuell zwei Musiker dabei, die früher in der originalen Westernhagen-Begleitband gespielt haben. In Oerlinghausen erwartet die Besucher eine 75-minütige Show mit bekannten Songs wie „Freiheit“ oder „Willenlos“.

„T-Rex – The Music of Marc and Mickey“

Natürlich dürfen zum großen Finale von „Rock gegen Krebs“ die 1970er-Jahre nicht fehlen. Passend dazu kommt mit „T-Rex – The Music of Marc and Mickey“ eine der bekanntesten Glamrock-Bands dieser Zeit in die Stadt am Tönsberg. Schlagzeuger Paul Fenton hat noch mit den Bandmitgliedern der ersten Stunden, Marc Bolan (1947–1977) und Mickey Finn (1947–2003), persönlich zusammengearbeitet und tourt seit einigen Jahren mit „T-Rex – The Music of Marc and Mickey“ durch die Welt.

„Fenton ist ein Vollblut-Rocker, ihm blitzt der Rock’n’Roll aus den Augen“, sagt Büker. Auch Sänger Jay Spargo lebe und liebe die Musik von Marc Bolan und T-Rex und werde die Aula zu einem Rockpalast machen, verspricht Büker. Zwei Gitarristen, ein Keyboarder sowie eine Background-Sängerin komplettieren das Ensemble.

Vorverkaufsstart mit „The Rattles“

Der Vorverkauf für die insgesamt 1.000 Tickets (34,99 Euro pro Person) startet am Freitag, 23. August, ab 18.30 Uhr auf dem Pausenhof des Niklas-Luhmann-Gymnasiums an der Ravensberger Straße 11. „Da es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die letzte Vorverkaufsveranstaltung handelt, soll sie zu einem eigenen, besonderen Event mit einem tollen Musikprogramm werden“, sagt Büker.

Zu Beginn legt „Hase“ deshalb selbst Musik auf den Plattenteller. Bei „Hases kleiner Oldie-Disco“ werden dann noch einmal die großen Hits der Künstler gespielt, die im Laufe der Jahre bei „Rock gegen Krebs“ aufgetreten sind.

Anschließend tritt der Leiter der Oerly-Musikschule, David Clarke, gemeinsam mit seiner Band „Celtic Magic“ auf die Bühne und unterhält das Publikum mit irischer und schottischer Rockmusik.

Der Abend endet mit der Band, mit der 2005 alles begann: Am 24. September 2005 spielten „The Rattles“ vor mehr als 600 Zuschauern in der ausverkauften Aula des Oerlinghauser Gymnasiums – die Geburtsstunde von „Rock gegen Krebs“. Im Jahre 2024 beschließen sie nun das Vorverkaufskonzert und läuten gleichzeitig den Countdown zur Hauptveranstaltung am 9. November ein.

„Auch Gäste, die keine Eintrittskarte kaufen, sind herzlich eingeladen. Für feste und flüssige Nahrung ist an diesem Abend ausreichend gesorgt und der Eintritt ist frei“, hebt Büker hervor. Der Verein bittet jeden Besucher aber um eine kleine, freiwillige Spende in Höhe von 5 Euro für den guten Zweck.

Darüber hinaus sind die Tickets wie gewohnt im Optik-Fachgeschäft Hampe in Oerlinghausen sowie in allen Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen und der Lippischen Landes-Zeitung zu erwerben.