Auftaktveranstaltung „Detmold 2035“: Kämmerin freut sich über positive Resonanz

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Dr. Miriam Mikus, Erste Beigeordnete der Stadt Detmold, zeigte sich mit dem Verlauf der Auftaktveranstaltung und dem anschließenden Feedback der Teilnehmenden sehr zufrieden. Foto: Stadt Detmold

Detmold. Aufbruchstimmung in Detmold: Mehr als 180 Bürgerinnen und Bürger sind in der vergangenen Woche dem Aufruf der Stadtverwaltung gefolgt und haben an der Auftaktveranstaltung „Detmold 2035“ im Hangar 21 teilgenommen. Im Kern ging es dabei um die Frage, wie unsere Stadtgesellschaft sich künftig so organisiert, dass sie die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigen kann.

Die großen Themen, das sind der Klimaschutz, aber auch ein lebenswertes Leben mit bezahlbarer Energie. Dr. Miriam Mikus, Erste Beigeordnete der Stadt Detmold, in deren Verantwortungsbereich das Thema Nachhaltigkeit fällt, zeigte sich mit dem Verlauf des Abends sehr zufrieden: „Ich habe den positiven, dynamischen Geist verspürt und viele tolle Rückmeldungen bekommen.“

Gleich zu Beginn der Veranstaltung erwartete die Teilnehmenden zunächst einmal „schwere Kost“: Der Meeresbiologie und Klimafolgen-Forscher Dr. Udo Engelhardt brachte das Publikum mit seinem Vortrag „Eine Welt, ein Klima, eine (letzte) Chance“ klimatechnisch auf den neuesten Stand, und der sieht derzeit nicht gut aus: „Wir haben das Stadium des Klimawandels bereits überschritten. Das System ist nun dabei, auseinander zu fallen“, machte Engelhardt auf drastische Weise klar, dass es schwer werde, den Prozess noch abzumildern, wenn nicht in diesem Jahr entscheidende Veränderungen auf den Weg gebracht würden.

Als Gemeinschaft Wirtschaftskraft entwickeln: Unter diesem Motto stehen die Handlungsempfehlungen von Felix Rodenjohann (Geschäftsführer „ansvar 2030“), der mit seinem Team konkrete Maßnahmen für die Stadt Detmold erarbeitet hat. Foto: Stadt Detmold

Den zweiten Vortrag des Abends steuerte Felix Rodenjohann bei. Er ist Geschäftsführer des von der Stadt Detmold beauftragen Unternehmens „ansvar 2030“ und hat mit seinem Team in den zurückliegenden Wochen bereits konkrete Ideen für Detmold erarbeitet. Unter anderem machte er deutlich, dass sich für Unternehmen, aber auch für Privathaushalte die Abkehr von fossilen Brennstoffen und in der Folge Investitionen in erneuerbare Energien aufgrund der Preisentwicklungen schon heute gut rechnen ließen. „Wenn dadurch zum Beispiel eine vierköpfige Familie im Jahr um die 600 Euro mehr in der Kasse hat als jetzt, kann sich das schon sehen lassen“, so Rodenjohann.

Er warb bei den Teilnehmenden dafür, der Stadt Detmold freie Flächen zu melden, auf denen Freiflächen-Photovoltaik aufgebaut werden könne. „Strom, Wärme und Mobilität sind unsere großen Hebel, mit denen wir am schnellsten gute Ergebnisse und Unabhängigkeit erreichen. Klar ist: In allen Bereichen brauchen wir den Strom. Also sollten wir möglichst viel davon selbst produzieren.“

Um zum Beispiel eine Wärmepumpe preisgünstiger zu erwerben, rät Rodenjohann, als Gemeinschaft Wirtschaftskraft zu entwickeln und über die Order größerer Stückzahlen Preisrabatte beim Einkauf zu erzielen. Das gleiche sei bei der Beauftragung der Handwerksbetriebe möglich, wenn es um den Einbau gehe. Auch für das Handwerk gebe es an dieser Stelle großes Potenzial.

Um all diese Möglichkeiten nutzbar zu machen, bedarf es einer gemeinsamen Organisationseinheit, die schon in Kürze durch die Gründung des Vereins „Detmold 2035“ entsteht. Im Verlauf der Auftaktveranstaltung fanden sich bereits sieben Gründungsmitglieder, die den gemeinnützigen Verein am 26. September 2024 aus der Taufe heben wollen. Das Ziel ist definiert: Aktiv den Klimaschutz fördern und bis 2035 ein klimaneutrales, noch lebenswerteres Detmold schaffen.

An verschiedenen Thementischen konnten sich Besucherinnen und Besucher im Anschluss unter anderem über die Bereiche „Schnelle Wärmewende“, „Günstige Energieversorgung“ und „Mobilitätswende“ informieren und mögliches Interesse für eine weitere Mitarbeit in künftigen Arbeitsgruppen signalisieren.

„Detmold hat unglaubliches Potenzial, viele begeisterte Menschen haben sich bereits als Mitstreitende gemeldet“, freut sich Dr. Miriam Mikus, „das ist eine riesige Chance für unsere Gemeinschaft, um aus der Krise eine Chance zu machen, indem wir unsere Zukunft durch lokale Wertschöpfung und Zusammenarbeit sichern.“

Alle Informationen zum Thema „Detmold 2035“ sind auf der dieser Website nachzulesen.