Bad Salzuflen: Wichtiger Baustein für die lokale Energieende entsteht an der Ziegelstraße

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Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke, (links) und Bürgermeister Dirk Tolkemitt, informieren im Baucontainer an der Baustelle über den Bau der neuen iKWK-Anlage. Foto: Reiner Toppmöller

Bad Salzuflen. Ein wesentlicher Meilenstein der lokalen Energieversorgung entsteht an der Ziegelstraße in Bad Salzuflen: Die Stadtwerke errichten dort ein innovatives Heizkraft- und Umspannwerk.

„Wir haben uns die Transformation schon lange auf die Fahne geschrieben. Seit mehr als zwei Jahren sind wir dabei und damit schon weit vor der kommunalen Wärmeplanung“, sagt Bürgermeister Dirk Tolkemitt beim Vorstellungstermin der Baumaßnahme zum innovativen Heizkraftwerk an der Ziegelstraße.

Die Stadtwerke Bad Salzuflen werden jetzt einzelne Fernwärmenetze verbinden und ein innovatives Wärme-System erschaffen. An der Ziegelstraße entsteht dazu ein neuer Knotenpunkt mit Umspannwerk und hochmodernem Heizkraftwerk. Die neue Anlage soll als regenerative Energiequelle die Wärme aus dem geklärten Abwasser des Klärwerks nutzen. Dadurch verdoppelt sich der erneuerbare Energien Anteil an der Bad Salzufler Wärme bis zum Jahr 2027.

Bei einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur für innovative Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK) haben die Projekte der Stadtwerke Bad Salzuflen den Zuschlag erhalten. Die Stadtwerke planen Heizsysteme mit Großwärmepumpen und einer so genannten Power-to-Heat-Anlage am Klärwerk. Diese sollen mit bestehenden Heizkraftwerken kombiniert werden.

Wenn regenerative Quellen mit klassischen Erzeugungstechnologien innovativ kombiniert werden, spricht man von iKWK. So wird eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage mit erneuerbarem Wärmeerzeuger und Power-to-Heat-Anlage verknüpft und zentral gesteuert.

Im Fall der neuen Anlagen der Stadtwerke Bad Salzuflen werden als erneuerbare Wärmeerzeuger Großwärmepumpen zum Einsatz kommen. Sie gewinnen aus dem geklärten Abwasser der städtischen Kläranlage die Wärmeenergie und werden sogar ausschließlich mit Ökostrom betrieben. 2025 soll die erste von insgesamt drei innovativen KWK-Anlagen in Betrieb gehen.

Zur Großwärmepumpe wird das Blockheizkraftwerk an der Ziegelstraße gleichzeitig Wärme und Strom aus Erdgas und Klärgas produzieren. Die dazukommende Power-to-Heat-Anlage erzeugt Wärmeenergie aus überschüssigem, erneuerbarem Strom. Diese neuen Anlagen sind ein wesentlicher Bestandteil der Stadtwerke-Nachhaltigkeitsstrategie.

„Die erste von insgesamt drei iKWK-Anlagen entsteht an der Ziegelstraße. Mit den geplanten innovativen Kraft-Wärme-Kopplungssystemen machen die Stadtwerke Bad Salzuflen einen großen Schritt zum Ziel der grünen Wärmeversorgung“, erklärt Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen.

Das erste iKWK-System kann jährlich mindestens 6.500 Megawattstunden Wärmenergie in das Fernwärmenetz einspeisen. Das entspricht dem Wärmebedarf von rund 400 Haushalten.

Beachtliche 36 Prozent der Fernwärme, die in Bad Salzuflen produziert und genutzt werden, stammen so bereits aus regenerativen Energiequellen.

In den kommenden Jahren soll dieser Anteil weiter erhöht werden. Bis 2038 soll die Fernwärme in Bad Salzuflen dann vollständig „grün“ sein. Dazu kommen bis 2026 zwei weitere iKWK-

Systeme dazu. So wird auch das Heizkraftwerk Hoffmann und Staatsbad Teil eines iKWK-Systems.

Außerdem wird das bestehende Wärmenetz an der Ziegelstraße im Zuge der Erschließung der Satzungsgebiete mit dem Wärmenetz Innenstadt verbunden. Die Verbindungsleitung wird in den kommenden zwei Jahren über die Elkenbrede verlegt.

Nach dem Ausbau der drei iKWK-Systeme soll der erneuerbare Energien Anteil an der Wärmeerzeugung sich mehr als verdoppeln und bereits bei 75 Prozent liegen. Insgesamt investieren die Stadtwerke über alle drei iKWK-Projekte insgesamt rund 13 Millionen Euro. Informationen zu den Maßnahmen stellen die Stadtwerke auf einer separaten Internetseite (www.stwbs.de/nachhaltig-gut) bereit.