Rettung des Lemgoer Klinikums: Ehemaliger Kreisbrandmeister schlägt Umwandlung vor

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Eckhard Biehler, ehemaliger Kreisbrandmeister des Kreises Lippe, hat einen ungewöhnlichen Vorschlag für den Erhalt des Krankenhauses in Lemgo. Foto: Reiner Toppmöller

Kreis Lippe. Die Diskussionen um den Erhalt des Klinikums Lemgo beschäftigen auch den ehemaligen Kreisbrandmeister Eckhard Biehler. Er ist seit Jahren im Ruhestand, setzt sich aber immer noch mit der Notfallversorgung der Bürger in Lippe auseinander.

Aber nicht nur im Lipperland war er aktiv: So wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unter seiner Leitung etwa die Patenschaft und die Feuerwehr in Kaunas/Litauen aufgebaut.

Die Diskussion um das Krankenhaus in Lemgo lässt ihm deshalb keine Ruhe. Daher unterbreitet er nun einen ungewöhnlichen Vorschlag für das Haus, das möglicherweise vor dem Aus steht. Biehler schlägt vor, bevor das Krankenhaus gänzlich geschlossen werde, es zu einem Bundeswehrkrankenhaus umzuwandeln. Ein solches gab es einmal in Detmold, es wurde aber vor Jahrzehnten geschlossen.

Eckhard Biehler erklärt: „Wir leben in unruhigen Zeiten. Der Bevölkerungsschutz muss dringend erweitert werden. Derzeit gibt es nur fünf Bundeswehrkrankenhäuser in Deutschland: Berlin, Hamburg, Koblenz, Ulm und Westerstede. Wir haben hier nicht nur den großen Standort Augustdorf, sondern auch Minden und Höxter. Zudem wird in einem Krisenfall entlang der A2 der Nachschubweg der NATO sein. Wie lange die Brücke der Autobahn über die Weser oder der Viadukt in Rinteln halten, ist fraglich. Also würde der Nachschub über die B238 laufen.“

Biehler ist der Meinung, dass ein Bundeswehrkrankenhaus mit der Maßnahme einer Notfallversorgung 24/7 und einer stationären Grundversorgung für die Bevölkerung zu halten sei. Außerdem sei dann immer noch genügend Platz vorhanden, um die Weiterbildung für Sanitätspersonal sowie Pflegekräfte zu betreiben.

„Ich bin mir sicher, dass der Verteidigungsminister nicht sofort zustimmen wird, aber bei intensiver Betrachtungsweise entsteht sicher ein positives Bild“, ergänzt er.

Meinolf Haase, der oberste lippische Bevölkerungsschützer und CDU-Landratskandidat, meint dazu auf Nachfrage: „Was den Erhalt des Krankenhauses in Lemgo angeht, sollten alle Denkmodelle offen diskutiert werden. So weltfremd wie es sich zunächst anhört, ist der Vorschlag des ehemaligen Kreisbrandmeisters nicht.“