Beschwerden nehmen zu: E-Scooter werden auch in Lippe zum Problem

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Die Polizei informiert in Bad Salzuflen über die Nutzung von E-Scootern. Foto: Polizei Lippe

Kreis Lippe/Bad Salzuflen. Immer mehr Beschwerden über E-Scooter-Fahrer, aber auch Radfahrer, die die geltenden Verkehrsregeln missachten, erreichen die Redaktion. Vor allem in den Städten Bad Salzuflen und Lemgo scheint das Problem am größten zu sein.

Die Menschen fühlen sich von den E-Scooter-Fahrern auf Gehwegen und in den Fußgängerzonen bedrängt. In Lemgo kommt noch hinzu, dass es anscheinend immer wieder zu Belästigungen durch Radfahrer kommt, die in der Mittelstraße nicht absteigen und auch sorglos die Zebrastreifen fahrend überqueren. Auf LWZ-Nachfrage hat die Polizei in Bad Salzuflen nun eine Stellungnahme abgegeben.

„Die Polizei Lippe hat am 30. September in Bad Salzuflen eine Infoveranstaltung zur Nutzung von E-Scootern durchgeführt. Hierzu wurde an der Begastraße in Schötmar ein Infostand aufgebaut und Verkehrskontrollen durchgeführt. Dieser Ort wurde nicht ohne Grund gewählt, da E-Scooter gerade in diesem Bereich das Ortsbild prägen und Anwohnerbeschwerden bei der Polizei eingegangen sind. Vielfach sind dort E-Scooter auf Gehwegen anzutreffen und gefährden zum Beispiel aus den Geschäften hinausgehende Fußgänger“, heißt es in der Mitteilung der Polizei.

„E-Scooter sind im Straßenbild allgegenwärtig und nicht unumstritten. Zudem entstehen durch behinderndes oder gefährdendes Abstellen nicht unerhebliche Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer. Auf dem E-Scooter ist das Fahren zu zweit verboten. Dennoch kann man gerade bei Jugendlichen diese gefährliche Verhaltensweise regelmäßig beobachten“, ergänzt die Polizei.

Häufig werde der (Leih-)E-Scooter nach Partygängen für die Heimfahrt und/oder als „Spaßmobil“ genutzt – oft sei auch Alkohol im Spiel, erklärt die Polizei. „Dabei gelten für E-Scooter-Fahrer dieselben Alkoholgrenzwerte wie für alle anderen Kraftfahrzeugführer: Das absolute Alkoholverbot für Fahranfänger in der Probezeit oder für Nutzer, die jünger als 21 Jahre alt sind“, heißt es weiter.

Um gezielt E-Scooter-Fahrer anzusprechen, seien durch die Verkehrsunfallprävention der lippischen Polizei bei der Aktion in Salzuflen-Schötmar Flyer verteilt und gezielt vorbeifahrende E-Scooter kontrolliert worden. Ebenso seien einige Verwarnungen ausgesprochen worden, insbesondere zum Befahren auf Gehwegen. Kontrollen in diesem Bereich sollen aber nicht nur in Bad Salzuflen, sondern auch kreisweit weiter fortgeführt werden.