Lemgo: Bebauungsplan für Hansehof aufgestellt

7
Der Lemgoer Marktplatz zur blauen Stunde (Symbolbild). Foto: Adobe Stock

Lemgo. In der Lemgoer Innenstadt soll neuer Wohnraum entstehen: Für die Fläche an der Kreuzung der Breiten Straße und der Stiftstraße ist ein vorhabenbezogener Bebauungsplan beschlossen worden.

Auf der Fläche, die viele Lemgoer noch als Hanse-Center kennen, werden Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus entstehen. Im kommenden Jahr sollen die ersten Bauarbeiten starten.

„Die Stärkung der Innenstadt ist bei uns ein strategisches Stadtziel. Die Schaffung von Wohnraum entspannt den Wohnungsmarkt in ganz Lemgo und mit der Lage im Herzen der Stadt trägt sie hier gleichzeitig besonders zur Belebung unseres Zentrums bei“, freut sich Bürgermeister Markus Baier über den erfolgreich abgeschlossenen Meilenstein.

Schon in wenigen Monaten sollen auf der Fläche an der Breiten Straße und Stiftstraße gegenüber der prägnanten Kirche St. Marien die Bagger rollen. Grundlage dafür ist der vorhabenbezogene Bebauungsplan, der die etwa 2.500 Quadratmeter mit der jetzigen Brachfläche und den vorhandenen Gebäuden an der Breiten Straße umfasst.

Zuvor hatte der Investor für die Fläche einen kleinen Architekturwettbewerb veranstaltet. Zwei Entwürfe überzeugten am Ende, und der darauf beruhende Bebauungsplan, den die Lemgoer Politik im September einstimmig beschlossen hat, fixiert diese Planungen.

Der Investor hat bereits einen Zeitplan im Blick. Die acht Reihenhäuser an der Mohlenstraße sind das Erste, was im Zuge der mehrjährigen Bauarbeiten umgesetzt werden soll. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten dafür starten. Weil der Baustellenverkehr über die Stiftstraße erfolgen soll, müssen die Häuser im Wesentlichen fertiggestellt werden, bevor die Arbeiten für das Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage beginnen können.

Auf den Dächern der geplanten Gebäude werden Photovoltaikflächen Platz finden. Die Flachdächer erhalten zusätzlich eine extensive Dachbegrünung. Der Bebauungsplan legt auch Details wie die mögliche Bepflanzung fest. Die Nachbarschaft zu denkmalgeschützten und nicht denkmalgeschützten Gebäuden sowie der Erhalt der Bruchsteinmauer in der Mohlenstraße werden ebenfalls berücksichtigt.

Im alten Bebauungsplan von 1977 stand für die Fläche ein Einkaufszentrum im Fokus. Der Plan hat sich über die Jahre überholt. Eine Nutzung mit einer großen Verkaufsfläche ist bereits eine Weile her, das Gebäude gibt es nicht mehr.

Stattdessen bedient das neue Bauprojekt eine wachsende Nachfrage nach kleinerem, barrierefreiem und zentrumsnahem Wohnraum. Eine gemischte Nutzung bleibt aber bestehen, denn im denkmalgeschützten ehemaligen Hanse-Center erfolgt derzeit eine umfassende Sanierung mit dem Ziel, sowohl Wohnraum als auch Geschäftsflächen zu schaffen. Die nun geplanten Neubauten sind die nachhaltige Nachverdichtung dahinter.

Der Investor plant, mit den Bauarbeiten für die Reihenhäuser im Frühjahr 2025 zu starten und in der ersten Jahreshälfte 2026 abzuschließen. Im November 2024 hatt die Verlegung von Fernwärme-, Strom- und Wasserleitungen zur Erschließung der Neubauten und der Bestandsgebäude in der Mohlenstraße begonnen und wird in der Jahresmitte 2025 abgeschlossen.

Noch in diesem Jahr läuft zudem eine archäologische Untersuchung des Bodens. Die Reihenhäuser werden zum Kauf angeboten. Interessierte können sich bei der Wesertal Bauträger GmbH melden.

Ob die Wohnungen des Mehrfamilienhauses zu kaufen oder zu mieten sein werden, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest. Bevor das Mehrfamilienhaus und die Tiefgarage ab 2026 gebaut werden, wird erneut eine archäologische Untersuchung stattfinden. Bei Fragen zum Bebauungsplan kann die Abteilung Stadtplanung unter der Rufnummer 05261/213-411 weiterhelfen.