Lemgo. Vor einigen Tagen war es wieder einmal soweit: Peter Orloff kam zusammen mit seinem Schwarzmeer Kosaken-Chor und einem Musik-Trio zurück in seine Heimatstadt Lemgo.
An eben diese hat Orloff nur gute Erinnerungen. Noch immer hat er dort viele Freunde, ehemalige Klassenkameraden und auch sein Steuerberater, der zusammen mit seiner Frau und Freunden in der ersten Reihe saß, lebt bis heute in der Alten Hansestadt.
„Für mich sind Auftritte in Lemgo immer wie nach Hause zu kommen. Ich freue mich schon auf die Strohsemmel“, erklärte der Sänger, der in diesem Jahr nicht nur seinen 80. Geburtstag feierte, sondern aktuell auch mit seinen Schwarzmeer-Kosaken auf der 65-jährigen Jubiläumstournee unterwegs ist.
„Die Zeiten haben sich verändert, ich aber bleibe“, erklärte Peter Orloff und ergänzte: „Ich komme auch weiterhin gerne zu Konzerten nach Lemgo in die evangelisch-reformierte Kirche St. Johann, mit der mich sehr viel verbindet.“
Am Anfang des Konzertes betonte er auch, dass in seinem Chor Menschen aus Russland, Weißrussland und der Ukraine friedlich zusammen singen würden und die Weltpolitik davon lernen könne. Danach begeisterte der sechsköpfige Chor zusammen mit den drei Musikern rund zwei Stunden die Besucher, die aus ganz Lippe und darüber hinaus in die Kirche gekommen kamen.
Die Musiker entführten das Publikum in die fantastische, aber auch mystische Welt des historischen Russlands, mit Gesängen, Balladen, Liturgien und zahlreichen Legenden. Den Anfang machten die drei Musiker mit der großen dreieckigen Bassbalalaika, der russischen Mandoline und dem Knopfakkordion Bajan. Zudem spielten sie einen Auszug aus der Oper „Fürst Igor“.
Nach langem Applaus zogen dann die Sänger in ihren schwarzen Uniformen durch das Kirchschiff nach vorne. Anschließend ging es weiter mit orthodoxen Gesängen. Beim andächtigen „Vaterunser“ erhoben sich alle Besucher und lauschten gebannt dem Chor. Vor der Pause erklang noch „Das einsame Glöckchen“, bei dem Sänger Sascha sowie weitere Mitglieder des Chores als Solisten hervortraten.
Im zweiten Teil, der volkstümlicher gestaltet wurde, begeisterten die drei Musiker Irina, Slava und Anton, die schon mit Ivan Rebroff auf Tournee waren, mit der „Petersburger Schlittenfahrt“. Dabei trat Peter Orloff in seiner roten Kosaken-Tracht vor das Publikum.
Eines der vielen Highlights war zudem das „Wolgalied“, das stimmgewaltig von den beiden Tenören Orloff und Oleg Kulyeshov präsentiert wurde. Wie es bei den Konzerten des Chores Tradition ist, endete der Auftritt mit dem Lied „Guten Abend, Gut Nacht“, das das Publikum gemeinsam mit dem Chor sang.
So war es ein stimmungsvolles, temperamentvolles Konzert, bei dem sich der Chor immer wieder steigerte und die Solisten mit ihren fantastischen Stimmen glänzten, die in der Kirche St. Johann besonders gut zur Geltung kamen. Dies wurde immer wieder mit aufbrandendem Applaus honoriert.