Lage. Viel versprochen, noch mehr gehalten: Die „Music Night“ gerät am Samstag, 30. November, zu einer ausgesprochenen Leistungsschau der musikalischen Bildungseinrichtung im Technikum.
So glänzt das neue „Large Ensemble“ mit einer ausdrucksstarken Performance des Pink-Floyd-Intros „Breathe“ aus „The Dark Site of the Moon“ und kommt dem großen Publikum recht jazzig mit dem Titel „Night“ von den ultramodernen Blasmusik-Enthusiasten „LaBrassBanda“. Aber auch die anderen Ensembles und Solisten bleiben nicht hinter ihrem hochgesteckten Ziel zurück, das Publikum qualifiziert und zugewandt zu unterhalten.
„Night“ lautet das Motto des zweistündigen Musikabends, und die Musiker greifen es auf wie einen roten Faden. So beginnt das Konzert überraschend auf der Empore mit der Titelmelodie des „Sandmännchens“. Musikschulleiter Stefan Albrecht weist in seiner unterhaltsamen Moderation auf die Geschichte hinter dem überraschenden Konzert-Intro hin und gibt damit das Motto des Abends vor.
Wie Perlen an der Schnur: So servieren die Solisten und Ensembles ihre Werke einem Publikum, das auf Kissen Platz genommen hat, die Treppe hoch bis zur Empore. Bis zur Schmerzgrenze der Brandschützer. „Ausverkauft“, hatte der Musikschulleiter schon eine Woche vorher verkündet. Perlen auf der Schnur von einem wahrhaft barocken Format: Von lieblichen „Saitenwind“-Flötentönen bis zu Hardrock-Krachern à la „Enter Sandman“ (Metallica). Da wackelt die Wand, als das Quintett von „Elevator 51“ in die Saiten haut.
Gitarren-betonter Heavy-Metal-Sound, der bei dem nicht mehr ganz so jungen Publikum ankommt. Aber es gibt für sie auch die eher sanften, lieblichen Popmusik-Varianten wie „California Dreaming“ („The Mamas and the Papas“). Das Quartett „Limitless“ unterstützt das „Large Ensemble“ dabei, die wuchtige Pink-Floyd-Performance über die Bühne zu bringen und glänzt auch mit dem Film-Soundtrack „Nightcall“ (Kavinsky); da mit gruseliger Grundstimmung: Denn auch der Albtraum gehört zur Nacht.
Die „Saxophonics“ und der „Night Express“ verwöhnen das Publikum indessen mit perfekt gezüchteten Ohrwürmern, fett gefüttert in einem durchaus eigenen Sound-Design. Der Groove stimmt überall und an jeder Stelle.
Eine Band oder einen Musiker besonders hervorzuheben, erschiene ungerecht, weil sie alle super aufgespielt haben. Zwei verdienen trotzdem eine herausgehobene Erwähnung: Kai Sören Kronig hat an den Drums nahezu allen Bands und Solisten den Rücken gestärkt, mit dem richtigen und stückdienlich angepassten Rhythmus. Seine Schwester Lara performt den Evergreen „Because the Night“ (Patti Smith) hinreißend leidenschaftlich. Eine ausführliche Bildergalerie des Konzerts ist auf lage-aktuell.de/Musikschule zu sehen.