Detmold: Im Kaiserkeller wird Ulrike Wahren persönlich

33
Ulrike Wahren und Partner Peter Stolle verzaubern das Publikum im Detmolder Kaiserkeller mit ihrer Weihnachtsmusik. Foto: Robert Pairan

Detmold. Mit Weihnachtsmusik ohne die Gassenhauer aus dem Radio, aber einerseits mit viel Besinnlichkeit und andererseits mit eigenwilligen Interpretationen verzauberte Ulrike Wahren mit Partner Peter Stolle den ausverkauften Kaiserkeller.

Unspektakulär, familiär und ein wenig schummrig begann der Abend, weil zunächst die große Lichtanlage ausgefallen war. Umso stimmungsvoller kam das Repertoire bei den Besuchern an. In gewohnter Manier hatte Wahren drumherum nicht nur zu ihren Liedern etwas zu sagen, bot Übersetzungen von englischen Texten an, sondern auch externe Textbeiträge, die zu dem weihnachtlichen Kontext passten.

Die Auswahl der Musik reichte von besinnlichen, aber relativ unbekannten Stücken über Harry Belafonte mit mehr Swing, oder einem verjazzten „Leise rieselt der Schnee“, bis hin zum Mitsingen. Dass es auch lustig sein kann, bewies das Duo mit ihrer eigenen Version von „Feliz Navidad“ in deutscher Sprache oder dem Einsatz der Ukulele „ein Instrument, das ich eigentlich nicht spielen kann“, erklärte Wahren.

Dazu kamen die persönlichen Erlebnisse rund um die Weihnachtszeit, von ihrem Sohn, der nach seinem Studium in Mittelamerika wieder nach Deutschland zurückgekommen sei, oder den Kaufgefühlen, die bei den festlich geschmückten Schaufenstern in der Innenstadt entstünden.

Mehr als nur die Begleitung war Partner Peter Stolle am akustischen Klavier, der nicht nur Rede und Antwort stand, sondern auch seine eigenen Lieder zum Besten gab. Das alles wäre allein schon ganz schön für die zwei Stunden gewesen, wenn da nicht noch diese besondere Stimme gewesen wäre.

Diese meisterte scheinbar mühelos alle Tonlagen und zog allein schon durch ihre perfekte Ausführung alle in ihren Bann. Die Hingabe zur Musik war spürbar und der Funke zum Publikum sprang sofort über – vielleicht auch, weil die meisten Besucher Wiederholungstäter waren und sich genau auf diese Form des Abends schon gefreut hatten.

Da wurde niemand enttäuscht, denn die keine Bühne und die Nähe machten aus dem Kaiserkeller so etwas wie das Wohnzimmer von Betreiber Steve Schirlau. Der nach einiger Zeit auch die Lichtanlage wieder unter Kontrolle gebracht hatte.