Tag der Taschenlampe: Licht ins Dunkel bringen

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Taschenlampenführung im Lippischen Landesmuseum Detmold. Foto: Lippisches Landesmuseum

Kreis Lippe/Detmold. Im Dezember wird die kleine, transportable Lichtquelle, genannt Taschenlampe, gefeiert. Um die 130 Jahre hat sie bereits auf dem Buckel. Erste Versuche, das Licht mitzuführen, waren Laternen, in denen Kerzen brannten, doch diese waren noch weit entfernt von der elektrischen Taschenlampe.

Erst die Erfindung der Glühbirne ebnete der Geburt der Taschenlampe den Weg. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Taschenlampen mit Batterien und Glühbirnen ausgerüstet. Von diesen ersten elektrischen Glühbirnen bis hin zur modernen LED-Technologie haben sich Taschenlampen erheblich weiterentwickelt.

Verändert haben sich im Laufe der Jahrzehnte nicht nur die Konstruktion und das Gewicht. Lichtstärke und Reichweite haben sich enorm verbessert, ebenso die Einsatzmöglichkeiten: Explosions- und wassergeschützt können sie sein und sind dann zum Beispiel bei Grubenarbeiten sowie unter Wasser zu benutzen. Auch für Polizei und Militär war und ist sie von großem Nutzen.

Während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit waren die einfachen Dynamotaschenlampen weit verbreitet, da sie allein mit Muskelkraft betrieben wurden –  Batterien gehörten damals zur Mangelware.

Privat wie beruflich sind die in der Regel gut verstaubaren Lampen unentbehrlich, auch wenn das Smartphone der Taschenlampe ein wenig das Wasser abgräbt. Etwa wenn der Strom ausfällt oder man nachts vor der Haustür das Türschloss nicht findet – dann reicht das mobile Telefon allemal; für Nachtwanderungen muss dann aber eine leistungsstarke Taschenlampe her.

Ein guter Helfer ist sie in brenzligen Lebenslagen wie einem nächtlichen Unfall; besonders praktisch sind in diesem Falle Lampen, die mit einer SOS- oder Blitz-Funktion ausgerüstet sind, so dass man gut auf sich aufmerksam machen kann.

Taschenlampen-Führungen durchs Landesmuseum           

Dass es den Tag der Taschenlampe gibt, hat auch mit der Bedeutung des Lichts zu tun. Licht ist erhellend und speziell das Taschenlampenlicht auch fokussierend. Diesen Umstand machen sich die sehr beliebten Taschenlampen-Führungen zunutze.

Seit circa fünf Jahren bietet das Landesmuseum Detmold im Gebäude der ehemaligen Mittelmühle die Führung „Tiere im Dunkeln“ an. Über drei Etagen erstreckt sich das Terrain, in dem man auf Entdeckungsreise gehen kann: „Es fängt im Erdgeschoss mit der außereuropäischen Tierwelt an, den polaren Regionen sowie den Steppengebieten und den Tropen – gerade im Bereich der tropischen Regenwälder kann man mit der Taschenlampe besonders gut auf Entdeckungsreise gehen, fast so wie bei einem Wimmelbild“, fügt Mario Rakuša, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Lippischen Landesmuseum Detmold, scherzend hinzu.

Von der abenteuerlichen, exotischen Tierwelt führt der Weg in der ersten Etage in heimische Gefilde: „Wir haben hier viele Tiere, die man selten zu Gesicht bekommt, oder sogar welche, die es hier bei uns nicht mehr gibt, wie den Braunbären“, erklärt Rakuša.

Ob Insekten, Vögel oder Schmetterlinge – die Liste der Tiere, die von diesem Planeten verschwunden sind, ist lang – allein um die 60 Schmetterlingsarten gibt es nicht mehr; Hitze und Pestizide sind zwei der Gründe.

„Bei den seltenen oder schon ausgestorbenen Tierarten werden auch die Gründe, die dazu geführt haben, thematisiert: Es gibt jene, die zum Verzehr zu Wasser und zu Land gejagt wurden oder solche, die wegen ihres Fells oder ihrer Hörner sterben mussten, zum Teil auch aus einem mystifizierten Aberglauben heraus. Und es gibt Tiere, deren Existenz durch die Zerstörung ihres Lebensraums gefährdet ist, so zum Beispiel der Koboldmaki, der auf Bäumen lebt und dessen Leben sich durch massive Rodungen problematisch gestaltet“, erläutert Mario Rakuša.

Für die Mineraliensammlung in der zweiten Etage mussten Lichtschienen verlegt werden, da es sonst stockduster wäre und, nur mit Taschenlampe ausgerüstet, zu gefährlich. Spannenden Schatzsuche-Charakter à la Indiana Jones bieten die Fossilien, Gesteine und Mineralien, mit dem besonderen Glanzstück, einer ägyptischen Mumie.

Diese speziellen, bei Familien sehr beliebten Taschenlampenführungen haben natürlich ein begrenztes Zeitfenster, und zwar von November bis März. Da die Führungsgröße bei nur 20 Personen liegt, ist eine Anmeldung vonnöten. Alle Besucher werden vor Ort mit Taschenlampen ausgerüstet. Um 16.30 Uhr beginnt die Führung und endet nach ungefähr einer Stunde. Die kommende Taschenlampen-Führung „Tiere im Dunkeln“ findet am Samstag, 4. Januar 2025, statt.