Sperrung der B239: Polizei Lippe verzeichnet viele Verkehrsverstöße

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Der Kontakt zur Polizei ist über digitale Medien einfach und ergiebig herzustellen: Über die Homepage der Polizei NRW Lippe und - noch komfortabler - über WhatsApp. Dort gibt es alle wichtigen Infos frei Haus. Exakt ein Jahr lang besteht der informative Kanal in der Kommunikations-App. Foto: Hajo Gärtner

Lage. Ratlos stehe ich vor der Straßensperre am Ende des Ostrings („Holz Speckmann“). Warum ist die B239, diese fundamental wichtige lippische Verkehrsader, vom „Marktkauf“-Kreisel zur Detmolder City gesperrt? Genauer: Ab der Dieselstraße („Hempelmann Lippe-Bikes“) bis zur Friedrichshöhe („Ellernkrug“).

Unverständlich: Die Bauarbeiten sind doch vor wenigen Wochen erst abgeschlossen worden, und der Verkehr lief daraufhin wieder wie geschmiert. Das Schlimme an dieser Situation ist nicht einmal die Sperrung selbst, sondern das Überraschungsmoment. Hätte ich das vor dem Fahrtantritt gewusst, wäre ich einfach eine andere Strecke gefahren. Nun muss ich mit einer Verspätung von rund 15 Minuten rechnen, und ich komme nicht gern um ein „akademisches Viertelstündchen“ zu spät. Das ist was für Studenten.

Selbst schuld: Ich hätte das wissen können. Denn die lippische Polizei gibt sich alle Mühe und kriegt es auch gut hin, derartige Störungen vorher bekannt zu machen und zu erklären. Da sind einmal die hochaktuellen „Blaulicht-News“ im Internet. Noch attraktiver: die Nachrichten über WhatsApp. Man muss in der App nur den Kanal „Polizei NRW Lippe“ abonnieren. Abgebildet ist zurzeit eine lustige Geburtstagskerze mit Schleifchen, weil der Kanal heute genau ein Jahr alt ist. 

Und da erfahre ich, was ich vor meinem Scheitern hätte wissen können. Oberste Meldung, mit einem schicken Polizeiauto vor Einfahrt-Verbotsschild drapiert: „Verkehrsregelung B239 in Lage“. Im Text erfahre ich, dass die B239 (Detmolder Straße) in Lage zwischen Dieselstraße und der Friedrichshöhe („Ellernkrug“) halbseitig gesperrt ist.

Von Detmold nach Lage: kein Problem. Von Lage nach Detmold? – nur über Umleitungen. Und zwar: über Breite-, Pivitsheider-, Ehrentruper- und wieder Pivitsheider Straße (U1). Oder: in das Industriegebiet „Am Seelenkamp“ abbiegen, und dann über Breite und Heidensche Straße bis zur Friedrichshöhe oder durch Niewald bis zum Detmolder Ostring (U2). 

Natürlich fühlen sich die Anwohner an diesen beiden Umgehungen gestört. Die Ampelschaltung sei nicht gut angepasst, und das gefahrene Tempo würde zu wenig kontrolliert, klagen sie. Verständlicherweise mögen sie es nicht, wenn Auswärtige durchs Dorf brettern.

Die Polizei versichert hingegen im WhatsApp-Kanal: „Wir haben verstärkt kontrolliert. Erschreckend viele Verkehrsteilnehmer missachten diese neue Verkehrsführung. Innerhalb von drei Tagen mussten 45 Verkehrsverstöße geahndet werden.“ Dabei müssen die Fahrer tief ins Portemonnaie greifen: 50 Euro Geldbuße wegen „Missachtung des Verbotes der Einfahrt“.

Die Polizei Lippe hat einen neuen Kollegen auf vier Pfoten eingestellt, einen sechsjährigen Malinois-Rüden aus Polen. Gemeinsam mit seinem Diensthundeführer ist er von der Polizei Bielefeld ins lippische Revier gewechselt. „Marv“ ist ausgebildeter Schutz- und Rauschgiftspürhund und hat schon in mehreren Einsätzen in Lippe den richtigen Riecher bewiesen. Foto: Polizei Lippe

Dann verweist die Polizei auf die Stadt: Die geänderte Regelung bleibe bis voraussichtlich Ende Februar in Kraft. Aber nicht wegen des überraschenden Wintereinbruchs mit heftigem Schneetreiben, und auch nicht wegen dringlicher Bauarbeiten, sondern weil das Unternehmen EWE dort Glasfaserkabel verlegt. Der Firma reicht jedoch eine halbseitige Straßensperre, so dass man nach wie vor ungehindert von Detmold nach Lage fahren kann. Bis Ende Februar bleibt die Sperrung bestehen; dann wandert die Baustelle in den Abschnitt von der Pivitsheider bis zur Westerfeldstraße.