Kreis Lippe. „Das ist das schönste Geschenk, was ich mir zum 60. Geburtstag wünschen konnte“. Sichtlich gerührt nahm Meinolf Haase an seinem Geburtstag das Abstimmungsergebnis zu seiner Kandidatur als CDU-Landratskandidat für Lippe entgegen.
209 Stimmzettel wurden abgegeben, fünf waren ungültig, somit wurde er mit 204 Stimmen zum Kandidaten der Kreis-CDU als Landrat zur Kommunalwahl 2025 gewählt. Mehr als 240 Gäste konnte der Kreisvorsitzende Lars Brakhage zuvor am 8. Januar in der Scheune auf Gut Wendlinghausen begrüßen.
„Wir wollen in Zukunft mehr gestalten, nicht nur im Kreis, sondern auch im Bund. Deshalb wollen wir hier gemeinsam stark in das Jahr starten“, rief er den Anwesenden zu. Er erläuterte, dass Haase laut eines einstimmigen Beschlusses des Kreisvorstandes zum Kandidaten vorgeschlagen wurde und sagte, dass er als langjähriger leitender Mitarbeiter in der Kreisverwaltung das nötige Know-how und die Persönlichkeit dazu habe.
Bevor der Kandidat seine Vorstellungsrede halten konnte, begrüßte Hausherr Joachim von Rheden die bis auf den letzten Platz gefüllte Scheune mit den Worten: „Vor 21 Jahren haben wir hier Friedel Heuwinkel zum Kandidaten gewählt. Er wurde Landrat. Das ist ein gutes Omen“.
„Die Zeit des amtierenden Landrates ist vorbei“, sagt Meinolf Haase, vielleicht auch zweideutig, da Dr. Lehmann bereits erklärt hatte, nicht wieder zu kandidieren, zu Beginn seiner Vorstellung. Weiter ging er in seiner Vorstellungsrede nicht auf ihn ein, sondern sagte: „Unser Ziel ist es, der neue Landrat muss Meinolf Haase heißen!“
Er bezeichnete sich als volksnah und aufgrund seiner Tätigkeit gut vernetzt. „Zu meiner Tätigkeit gehört die Fähigkeit, Menschen unterschiedlicher Ansichten an einen Tisch zu bringen und nicht Diskussionen öffentlich zu führen“, führte er aus und ging damit auf die seiner Meinung nach schädlichen Diskussionen um das Klinikum ein.
Zu seinem möglichen Führungsstil sagte er, er wolle die Führungskonferenz wieder einführen und die Mitarbeiter mit voller Motivation lassen. „Für mich entscheidet nicht das Parteibuch über die Auswahl eines Mitarbeiters, sondern dessen Qualifikation“, so der Kandidat.
Schwerpunkte seiner Vorstellung waren auch die künftige Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsbetrieben, die Digitalisierung und der Ausbau der Infrastruktur. „Gemeinsam müssen wir rasch wirksame und nachhaltige Lösungen erarbeiten“, erklärte er und ergänzte: „Bei einem Landrat Meinolf Haase ist Wirtschaft Chefsache.“
Zum Klimaschutz sagte er, der müsse vertretbar umgesetzt werden, aber nicht um jeden Preis. Als möglicher zukünftiger Landrat will Meinolf Haase die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern suchen, um einvernehmlich und solidarisch die Kreisumlage abzustimmen. Dazu will er sorgfältig prüfen, welche Stellen und Aufgaben gemeinsam mit den Städten und Gemeinden sowie dem Landesverband kostengünstig erfüllt werden könnten.
Zum Thema Gesundheitsvorsorge sei es aus seiner Sicht unumgänglich, dass sowohl Detmold als auch Lemgo als vollwertige Gesundheitsstandorte gehandelt werden. „Die einzelnen Fachbereiche sollen sich an diesen Standorten sinnvoll ergänzen. Außerdem müssen die Fach- und Hausärzte der Kassenärztlichen Vereinigung wieder enger mit den Krankenhäusern zusammenarbeiten, selbstverständlich mit den Krankenkassen“, so der CDU-Kandidat.
Zum Thema Sicherheit sagte er, dass hierfür sowohl bei der Polizei als auch beim Bevölkerungs- und Katastrophenschutz ausreichend Personal zur Verfügung gestellt werden müsse.
„Hier haben wir in der Vergangenheit in schwierigen Zeiten Großartiges geleistet und die Herausforderungen stets bewältigt. Für diesen Einsatz und das Engagement möchte ich meinen Respekt und tiefen Dank aussprechen. Ich bin stolz auf alle, die über ihren Schatten springen und mit Leib und Seele und einem unerschütterlichen Einsatzwillen dabei sind. Diese Werte, wie Verlässlichkeit, Disziplin und Mitgefühl sind auch meine persönlichen Werte, die mich bei allem leiten, was ich tue“, schloss der Kandidat unter großem Beifall.
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Reiner Toppmöller ist seit Jahrzehnten als Freier Journalist in Ostwestfalen und Nordlippe im Einsatz. Sein Motto: „Wer hier die Herzen der Menschen erreicht, der hat viele Freunde auf Dauer gewonnen.“ Mit dieser Einstellung zu seiner Arbeit, schreibt der Mann, den man nur mit Hut kennt, seit 15 Jahren für die Redaktion Vlotho des Westfalen Blatts im Kalletal. Zudem war er mehr als 20 Jahre als Freier Mitarbeiter in der Redaktion von Lippe aktuell tätig. Die lokale Politik, aber auch das tägliche Geschehen, mit schönen und teilweise hochinteressanten Geschichten der Region, bilden dabei seine Schwerpunkte. Die Arbeit mit den Menschen, nicht über die Menschen, steht dabei für ihn im Vordergrund.